"Was machst du, wenn eine Wand dir den weg versperrt?"
"Ganz einfach, ich schlage sie ein und gehe weiter."
"Was machst du da?", fragte eine Stimme hiter mir. Langsam schien mein Körper wieder normal zu werden, (das Wasser hatte ihm wohl gut getan) denn ich zuckte ein wenig zusammen, ehe ich mich zum Abteilungsleiter... zum zweit ältesten umdrehte.
"Aufräumen." War die knappe Antwort auf Reiji's Frage. Welche im übrigen nicht ganz stimmte, mit aufräumen war ich eigentlich schon fertig. Dass was ich grade tat, war suchen.
"Dieses Haus hat so was nicht nötig, und nun hör auf rum zu schnüffeln, Mensch."
Ich schnüffel doch gar nicht!
Innerlich die Augen verdrehend, ließ ich Kyo wieder auf meine Schulter springen und verkniff mir bei Reiji's Bemerkung, Kaninchen seien nichts weiter als dumme, unsaubere Tiere, ein Kommentar. Warum nur ausgerechnet diese Stimme... "Komm mit." sagte er nach einer weile stillschweigens und setzte sich ohne ein weiteres Wort in Bewegung.
Und wenn nicht? Sagt der dann ich wäre durchgefallen?
Lautlos seufzend trottete ich Reiji schließlich hinterher, in der Hoffnung er würde es sich anders überlegen und verschwinden.
Meine Hoffnung wurde nicht erhört.
Vor einer Tür (ich schätz mal dies war sein persönliches Zimmer) machte er halt, wartete auf mich und hielt mir die Tür auf. Als ich mich auf Anweisung hin, auf einem Sessel niederließ, ging mein Kopf mindestens zehn verschiedene Möglichkeiten abzuhauen durch, ohne das ich auch nur eine davon hätte in die tat umsetzen können.
"Nun? Wieso wurde ich von dir hierhin gebracht?" Reiji ließ sich langsam in einen Sessel, mir gegenüber fallen. "Eigentlich hätte ich nicht angenommen, das du eine Erklärung brauchst, mal wieder hab ich mich, was euch Menschen angeht wohl getäuscht. Wir sind Vampire, Hana. Du bist hier, weil du unsere Beute bist und wir dank unserem Vater und der Kirche nicht einfach jeden X-beliebigen Menschen aussaugen dürfen. Sobald du nicht mehr von Nutzen bist, wirst du entweder sterben oder, falls du es schaffen solltest hier drei Monate zu überleben, was ich nicht glaube, in deine Heimat zurück kehren. Du wurdest noch nicht gebissen, lange wird das allerdings nicht mehr so bleiben.
Wenn du versuchst zu fliehen wirst du bestraft. Glaub mir, was das angeht sind wir nicht besonders gnädig. Vers...
SAG DEM BLÖDEM VIEH ES SOLL ENDLICH RUHIG HALTEN!" "Schuldigung." Sagte ich klein laut und nahm Kyo, welcher wie von einem Floh gestochen auf meiner Schulter hin und her lief, auf meinen Schoß. Nach den ganzen Informationen, welche ich erhalten hatte, kam mir Reiji vor, als wäre er ein, nicht grade freundlicher, Lehrer. Und wenn Er laut wurde, fühlte ich mich automatisch wie ein kleines Kind, was irgendwas angestellt hatte. Dabei hatte ich in meiner Kindheit nie etwas angestellt! jedenfalls nicht offiziell...Kyo
Es wurde mir einfach zu viel. Nicht nur, dass ich schon seit fast einem ganzen Tag nichts gegessen hatte, (hungrig war man viel aggressiver) dazu kam noch, das der Vampir, welcher sich verhielt als wäre er 35, mich die ganze Zeit anstarrte als sei meine bloße Existenz ein Verbrechen.
Mieser mickriger unsterblicher! Wie konnte er es wagen... bleib ruhig, Kyoko, in dem Körper könntest du eh nichts dagegen machen. Reiji seufzte und stand auf.
"Warte einen Augenblick, der Tee ist fertig." Vampire trinken Tee? Das ich nicht lache.
"Du möchtest sicher du auch welchen, richtig?" Fragte er nebenbei. Hana warf mir einen fragenden Blick zu. Ich schüttelte energisch den Kopf. Sei nicht dumm.
"Zuvor eine kleine frage. Die darf ich doch sicher stellen, oder?
Zu wie viel Prozent ist dieser Tee, denn auch wirklich Tee?" Als ob es ums Wetter gehen würde. Selbst Reiji schien aus der Fassung gebracht, er starrte sie einfach nur an, die Teekanne immernoch in der Hand. Irgendwie war der Anblick lustig. "Etwa zu vierzig Prozent." "Und die restlichen sechzig? Da ich sowieso keine Wahl habe, möchte ich wenigstens wissen was für ein Gift ich trinke. Dass ist wichtig." Bist du besteuert? Auch wenn es streng genommen richtig war, musste Hana es dem verrückten nicht noch unter die Nase binden. "Kein Gift, ich hatte (noch) nicht vor dein leben zu gefährden, lediglich ein kleiner versuch. Und nun trink."Hana
Wie perfekt er sich doch um die Antwort herum geredet hat.
Na was soll's.
Als er mir die Tasse reichte, überlegte ich, ob ich sie einfach fallen lassen könnte. Ich war ja schließlich bloß ein, ich zitiere, dummer, nerviger, nicht zu verstehender Mensch, mit einem Kaninchen im Schoß. Aber wahrscheinlich würde er mir das dann noch ewig übel nehmen. Und das... wollte ich nicht. Noch nicht, zumindest.
Also atmete ich ein, atmete aus und nahm den ersten Schluck.
Es passierte... nichts. Noch einen. Noch einen. Immernoch nichts. Was für Gift das auch wahr, eine sofortige Wirkung hatte es wohl nicht. "Und, wie fühlst du dich?" Fragte Reiji interessiert. "Müde, hungrig, der Tee könnte ein bisschen mehr Zitrone vertragen. Sonst geht's mir prima. Jetzt ist es mir doch bestimmt gestattet zu gehen?"
Ohne auf eine Antwort zu warten stand ich auf, verbeugte mich schnell und ging locker aus dem Zimmer. Er selbst hatte ja gar keinen Tee getrunken! Tch, wie unhöflich. Wenigstens hatte ich jetzt was im Magen, sei's auch nur Gift. Nun vielleicht noch was zu essen und dann 'ne richtige Portion gesunder Schlaf. Hoffentlich ging's mir danach besser, ich wollte endlich in ruhe meine Gedanken ordnen.
Zurück in der Küche bemerkte ich sofort, das die Sauerei, welche ich vorhin weggeräumt hatte, wieder da war. Zusammen mit den Drillingen, von denen sich zwei am Boden, mit einander prügelten, während Teddy und Kanato das Schauspiel gebannt verfolgten."Ähm... stör ich grad?"
929.
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Diabolik Lovers
FanfictionDas Menschenherz ist bloß ein Spiel. Nur spielen sollte man nicht Zuviel. Beim Spielen solltest du andere gewinnen lassen. Sonst werden sie dich auf immer hassen. Ach... wie schön ist es da nur eine Puppe zu sein. Frei von diesem Herzelein. Doc...