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"Ach, du würdest lieber selbst sterben? Er wollte lieber sich in den qualvollen Tod schicken, als dich. Wie ärgerlich, damit hast du die Bande zwischen euch endgültig besiegelt. Was heißt, ich darf ihn nicht mehr umbringen! Aber das elende Gör verdient es, ein hartes, mieses leben zu haben. Ich weiß schon wie es aussehen wird."

"Lucas, bitte hört auf in Rätseln zu reden."

"Wieso? Wenn du es wüsstest, wo bleibt dann der Spaß? Und nun komm, Melain hat eine gute Summe für dich bezahlt, kleine Hexe."

Kou

Es schneite. Es schneite gewaltig. Als ob der Himmel sich plötzlich entschieden hätte, die Erde sauber und weiß werden zu lassen. Kurz gesagt: Ein Schnee Sturm. Der Hof war binnen von Minuten komplett weiß, an meinen Klamotten klebte Schnee. Wie gut das mir nicht kalt werden kann. Nach einer Weile erwachte auch Alice wieder aus ihrer Traum starre und sah mich lächelnd an. Ihres war echt. "Hast recht, wir sollten hier verschwinden. Wiedersehen Sturm, Wiedersehen Feuer!" Sie winkte den Greifen ein letztes mal zu, und verschwand in der Gasse. Ich blieb noch kurz verwirrt stehen. Hatten ihr die Statuen gerade zugenickt? Aber sicher, weil Metall auch lebendig ist. Kopfschüttelnd ging ich hinterher. Mein "Lieblings" Ort wäre sicherlich nicht von vielen Menschen umgeben. Dort konnte ich es nicht sagen. Auf der anderen Seite wartete Alice schon. "Und wo ist deine Iieblings stelle?" "Komm mit." Ich ging voraus. Gerne hätte ich auch ihre Hand wieder genommen, ließ es aber sein. Der Weihnachtsmarkt war gut besucht, ich musste aufpassen sie nicht zu verlieren. Wieder mussten wir durch die Mitte der Stadt, am Rathaus vorbei zur anderen Seite. Wie lange war es her, seit ich das letzte mal diesen Ort betreten hatte?
Seit dem ich ein Vampir geworden war, gab es keinen Tag, an dem ich mich nicht an diese Zeit erinnere. An diese Zeit hier im...
"Alice, was kannst du mir über diese Ruinen erzählen?" Fragte ich mit einem herablassenden Unterton. Der eigentlich nicht beabsichtigt war. "Über die? Mich wundert wieso du diese Ruine überhaupt kennst. Hier stand früher mal ein Heim für Weisen. Vor etwa 150 Jahren wurde es nieder gebrannt, da Reiche Leute dabei entdeckt wurden wie sie Kinder Misshandelten. Allerdings wurde geschrieben das sich viele dieser Menschen später vor aller Augen aufgelöst haben sollen. Man machte Magie dafür verantwortlich, ließ das Gebäude zur Reinigung des Boden's niederbrennen. Um die Verbliebenen, nun Heimatlosen Kinder scherte sich keiner. Wieso auch? Straßen bängel, nichts weiter. Nun, die Kinder sahen das etwas anders." Oh ja. Kleine vierjährige können gnadenlose Verbrecher und Diebe sein, wenn es nötig ist. Es war lustig gewesen zu zusehen, in die Gesichter seiner damaligen Peiniger zu blicken, während sie dem Tod immer mehr entgegen kamen. Ich weiß nicht mehr genau wie es dazu kam, eigentlich sollten die Leute einfach gehängt werden. Aber unser Adoptivvater hatte sich da was noch viel besseres einfallen lassen. Und dann noch die Verbrennung des Heimes, einen größeren gefallen hätten die den Kindern nicht machen können. Denn was aussah wie eine Ruine... "komm, das wird dich begeistern." Zögerlich (hatte sie etwa angst?) Folgte sie mir in das verbrannte Gebäude. Wo war es noch gleich.., richtig, dort. Ich kniete mich auf den Boden und wischte den Staub von der Stelle. Dann drückte ich den darunter liegenden Knopf. Sofort klappte die Fall Tür auf. "Bitte nach dir." Ich ließ sie vorgehen, alte Gewohnheit. Jeder fremde, ob nun Feind oder Freund hatte vorzugehen. "Es ist Dunkel hier unten." Stellte sie fest und tastete sich an der Wand entlang. Ich, welcher im Dunkeln immer noch perfekt sah, achtete darauf das sie nicht hin fiel. Ich hatte es mir anders überlegt.

Alice

Von wo kannte er diese Geheimgänge? Ich selbst war noch nie hier gewesen,
Wusste nicht mal das sie existierten. Wer hatte die angefertigt? Wofür wurden sie genutzt? Wie alt die wohl waren... in Gedanken versunken bemerkte ich erst das ich wahrscheinlich gegen eine Wand geknallt wäre, als Mio mich anhielt. "Hey, vorsicht Kätzchen!" Kätzchen. Ich wurde wieder rot, hoffte aber das man das im dunklen nicht sehen konnte. Wieso Kätzchen? Hatte ich Katzenohren? Gruselige Vorstellung. Mio machte sich an irgendetwas zu schaffen, kurz darauf wurde der Raum von mehreren Öl lampen schwach beleuchtet. Ein Quatier! Von... Dieben! An den Wänden hingen Zeichnungen, ein etwas älteres Alphabet, und eine Liste. Auf einem großen Tisch in der ecke standen Truhen feinster Schnitzerei, manche mit eingravirungen. In einer anderen Ecke lagen Kissen, decken, und ab und an mal Matratzen, alles sauber und ordentlich zusammengelegt. Der ganze Raum hatte mindestens eine 0,5 cm dicke staubschicht. "Wo sind wir Hier?" Er lachte kurz. Aber sein lachen klang irgendwie nicht ganz richtig, aufgesetzt. "Wir sind in Versteck einer Bande von Kindern. Den Ort gab es auch schon bevor das Gebäude lichterloh unterging. Und danach wurde er noch viel lebendiger. Hier haben die Kinder zusammengehalten, sich gegenseitig beschützt und sind immer gemeinsam auf Beutezug gegangen. Hier sieh mal, was wir damals alles in die Hände bekamen!" Er ging zu einer der Truhen, öffnete diese und holte eine Kette, mit einem Walnuss großem Saphir als Anhänger hervor. Sie sah unheimlich wertvoll aus. Ein Grund zurück zu weichen, als er sie mir hin hielt. Vor teuren Sachen immer mindestens zwei Schritte Abstand. "Was ist? Die ist für dich, ein Geschenk." Für mich? "Mio, sicherlich lieb gemeint, aber das gehört dir doch nicht. Außerdem darf man mir nichts wertvolles in die Hände legen, glaub mir." Er starrte mich kurz merkwürdig, fast verwundert an. Doch dann brach er in Gelächter aus. Noch einen Schritt zurück. "Ach kleine Katze, wenn du nur wüsstest welche Erinnerungen mir grad durch meinen Kopf laufen, das gehört dir doch nicht, ich Krieg kaum Luft!" Irgendwann beruhigte Mio sich wieder, kam mir jedenfalls nicht mehr wie ein Irrer vor. "Alice, kennst du die Redewendung, wer es findet darf's behalten? Der regelmäßige Besitzer lebt schon längst nicht mehr. Und da niemand anderes es zu vermissen scheint, gehört es nun mir. Und Dinge die einem gehören, darf man doch verschenken, nicht?" "Ja schon, ab..."
Er viel mir ins Wort. "Na siehst du? Und nun nimm schon, ich möchte wissen ob es dir steht." Auffordernd sah er mich an. Zögerlich nahm ich die Kette entgegen, war sie doch sicher nicht für mich. Auch wenn ich sie ohne Zweifel wunderschön fand. Mein Blick kreuzte die ganze Zeit den seinen, als ich sie mir ummachte. "Und?" Er sah nicht zufrieden aus. "So geht das nicht, du musst diesen Mantel abnehmen, solange könnte ich ja deinen kleinen Freund halten." Sagte er. Doch genau da schienen bei Kyo, welcher sich fie ganze Zeit über benommen hatte, die Sicherungen zu platzen. Er zischte, knurrte, versuchte von meiner Schulter zu springen, um zu Mio zu kommen. Ich hielt ihn fest. "Äh..." Mio lachte wieder. "Schon verstanden, er mag mich nicht. Dann kann er ja auf der Truhe warten." Vorsichtig setzte ich ihn ab, zog den Weißen Mantel und gleich auch noch den Schal aus, so dass die Kette an meiner weißen Bluse runter hing. Toll, jetzt ist mir kalt. Er nickte. "Passt perfekt zu deiner Augen Farbe." Ich nickte, streifte die Kette wieder ab und hielt sie ihm hin. "Bitte." Ich hatte wohl was falsches gesagt, den er sah traurig aus. "Gefällt sie dir nicht? Nicht wertvoll oder hübsch genug? Es gibt Hier noch viel bessere, du kannst sie alle haben, wenn du willst!" Er holte eine kleine Krone, ohrstecker hervor, wollte wieder etwas raus nehmen, da wurde er von meiner Hand, welche seine wegdrückte, aufgehalten. Handschuhe. Alles ist in Ordnung, du trägst Handschuhe. Sofort ließ ich sie wieder los, murmelte schnell ein leises "entschuldige", holte Luft und fing schnell sn auf ihn einzureden. "Diese Kette ist zu hübsch und zu wertvoll für mich, Mio. Sowas darf ich nicht annehmen, wo ich dir doch nichts gleichwertiges geben kann, das ist alles." Ich sah weg, hielt ihm immer noch die Kette hin. Welche er wieder an sich nahm. Aber als ich mich wieder meinem Mantel zu wenden wollte, hielt eine Hand mich fest. Erschrocken quikte ich kurz auf. "W-was soll das, Mio?" Im nächsten Moment befand sich die Kette wieder um meinen Hals, ich wurde umgedreht und losgelassen. "Und ob du mir etwas geben kannst, Alice. Ich werde dir was erzählen müssen. Und du sollst bis zum Ende zuhören, bevor du ein Urteil gibst, verstanden?" Ich nickte verwirrt, nahm meinen Mantel (es war kalt!) zog ihn an und nahm ihm gegenüber auf einem der Stühle Platz. Keine Sekunde später war Kyo wieder auf meine Schulter, flüsterte in mein Ohr. "In der größten Truhe ist ein Spiegel, Alice. Im Hinterkopf behalten." Mio seufzte.

Kou

Wo um alles Fang ich bloß an?!
"Ich war in ziemlich vielen Dingen nicht unbedingt ehrlich zu dir. Angefangen schon beim einfachsten. Mein Name ist Kou Mukami. Ich bin... in dieser Stadt hier geboren worden." Damit wäre das, na ja, wichtigste raus. "Ich hab dich angelogen, wollte dadurch deine Aufmerksamkeit, da du mich an jemanden erinnerst, der mir geholfen hat." Ich hatte schon wieder gelogen, sie hatte mir geholfen. Aber egal, jetzt erstmal weiter. "Ruki, Azusa und Yuma sind meine Adoptivbrüder, Kiyomi nicht meine Cousine, nur eine blu... ich meine Mitbewohnerin. Ihr Nachnahme war der erste, der mir in den Sinn kam, als du wissen wolltest wer ich war. Ich bin ein Jugend Idol und singe sehr gerne. Und ich (bin ein Vampir) bin leider was meine Persönlichkeit angeht leider etwas zwie gespalten. Falls du jetzt, wo ich fertig bin wütend wegrennen willst Pass bei der Tür auf, die ist morsch." So, alles gesagt. Auch wenn ich ihr immer noch das wichtigste verschwieg. Und zu meiner Erleichterung schrie sie nicht, machte kein empörtes Gesicht, oder sah mich traurig an. Sie lächelte. "Das erklärt ziemlich viel. Ich bin dir nicht böse, auch wenn du dich vielleicht bei Kiyomi entschuldigen solltest. Die ärmste hat wahrscheinlich den Schreck ihres Lebens bekommen. Und ich muss nicht alles wissen, Mi... Kou. Aber bevor du lügst, sag bitte einfach das du es nicht sagen willst. Das erspart viel."
Ich riss meinen Kopf nach oben. "Heißt das du hasst mich nicht?" "Natürlich nicht, wieso sollte ich dich hass..." im nächsten Moment hatte ich sie auch schon hoch gezogen und Umarmt. "Danke." Flüsterte ich leise. Sie hasste mich nicht. Das hieß, sie mochte mich.

~abspann~ Alice

"Du könntest auch mit fahren, Ich setze dich dann Zuhause ab." "Nein, geht schon, ich wollte eh noch wo hin. Bis Montag" "Wiedersehen, kleine Katze!" Die Tür fiel zu und die Limousime fuhr los. Ich befand mich am Schul Tor. Als ich mir sicher war nicht beobachtet zu werden sprang ich. Der Teppich tat mir leid, mein Mantel war durchtränkt mit geschmolzenen Schnee. Ich setzte Kyo vor die Heizung (Kamin wäre hier bei den Büchern zu gefährlich) und machte mich im Bad fertig. Zurück in meinem Zimmer zog ich meinen Laptop unter dem Bett hervor und schlug ihn auf. Soviel dazu, das du nicht alles wissen musst. Aber es war pures Prinzip, bei Hana hatte ich das auch getan. Ich tippte zwei Wörter in die Datenbank ein.

Kou Mukami

1842. 12.12.15
Schlaf Kindlein Schlaf. Der Vater ist ein Schaf.

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt