"Akayo..."
Es war seltsam, würde man meinen. So seltsam, dass es mir beinahe vorkam, wie eine Illusion, die sich vor meinen Augen breit gemacht hatte, nicht verschwinden wollte, egal wie oft ich auch blinzelte.
Dort, wie in einer Wiederholung meines Lebens, stand Ruki, der drauf und dran war, Akayo mit dem Schwert ein Ende zu bereiten.
Meiner Fledermaus. Akayo! Natürlich, Akayo!Die gold Haarige zog ihr Schwert, die Mine kalt wie eine Figur, ohne jegliche Emotionen. Ruki hielt in der Bewegung inne, sah zu uns hin. Seine Klinge befand sich direkt über der Kehle des schwarz Haarigen, dessen Kleidung und Umhang sich nun nach und nach dunkler verfärbten.
Da war Blut neben ihm, wurde langsam mehr, Tropfen um Tropfen."Bewegt euch nicht, in Ordnung, Majestät? Ich hätte ihn schneller durchbohrt, als ihr mich erreichen könntet."
Ein Lächeln. Ruki lächelte, gar schon verträumt, keine Spur von Wut oder Zorn. Es ging nicht, passte nicht. Was sollte das? Der Vampir hatte nicht mich angesprochen, trotzdem rührte ich mich nicht, stand völlig starr neben der Göttin mit meinem Gesicht.
Ein Phantom Schmerz machte sich auf meinen Wangen breit – was keinen Sinn machte, ich hatte damals weder was gespürt, noch Narben davongetragen. Es sollte aufhören.
Meine Fledermaus, die keine Fledermaus mehr war – war er auch ein Gott? Ein Dämon? Ein einfacher Mensch? – lag auf dem goldenen Boden, war dabei zu verbluten – und ich rührte mich nicht. Ruhiger Atem neben mir, ein, noch immer viel zu schweres Herz in meiner Brust. Klopfen.
"...Was wird das, Vampir? Was erhoffst du dir damit, abgesehen davon, in Stücke zerfetzet zu werden?"
Genau wie ihr Herzklopfen, war Hanau vollkommen ruhig, sprach ohne Zittern in der Stimme, während mir erneut bewusst wurde, wie falsch ich all die Zeit gelegen hatte – mich in Gräbern, die leer waren aufzuhalten, bei Nacht auf Friedhöfen? Mit den Schultern zu zucken, als ich im Puppenkeller einer Familie aus Massenmördern war? Es abzutun, als mein Freund mir gestanden hatte, einen Mord begangen zu haben?
Wie konnte ich so derartig naiv gewesen sein?!"Selbstverständlich nicht. Ich hab nicht vor, mich zerfetzen zu lassen. Legt euer Schwert nieder, ja? Ich würde dem Vieh – Verzeihung, eurem Diener – nur sehr ungern den Gnadenstoß geben."
Selbstbewusst, als wüsste er genau, dass seine Forderung befolgt werden würde. Ach richtig, Ruki befand sich im selben Körper wie Kai, sprach mit dessen Stimme – hatte ich das vergessen?
Die Stille, die folgte, wehrte nicht lange. Kaum 1 Sekunde verging, ehe die gold Haarige ihr Schwert zu Boden legte, es zu Seite trat, ohne mit der Wimper zu zucken. Es landete neben dem bewusstlosen (oder... toten?) Kaninchen-Vampir, blieb bewegungslos dort liegen. Ruki lachte leicht.
"Erstaunlich, ihr tut es ja wirklich. Ist euch die Fledermaus – verzeiht, euer Diener, nicht wahr? – So wichtig?"
Stille. Sie musste kochen, vor Wut. Nicken, eine ruhige Antwort, erhobene Hände.
"Ich bin bereit, deine Bedingungen anzuhören. Ich werde dir keinen Grund geben, das Schwert zu schwingen. Du willst sicher nach Hause, oder? Ich kann euch Beide zumindest auf den Weg dahin schicken, ohne Tricks, ohne nachtragend zu sein."
Stille. Ruki legte den Kopf schief. Er war verwirrt – Kai sah so aus, wenn er verwirrt war. Die Stille – das Schweigen – breitete sich aus, nahm Form an.
"Ihr lasst uns gehen? Einfach so? Und", er schien sich wieder zu fassen, "was meint ihr mit 'auf den Weg schicken'? Könnt ihr uns nicht gleich zurück in unsere Welt bringen?"
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Diabolik Lovers
FanfictionDas Menschenherz ist bloß ein Spiel. Nur spielen sollte man nicht Zuviel. Beim Spielen solltest du andere gewinnen lassen. Sonst werden sie dich auf immer hassen. Ach... wie schön ist es da nur eine Puppe zu sein. Frei von diesem Herzelein. Doc...