Second Heart Act

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Plötzlich lachte Marlon laut auf. "Damit, Bruder, hast du dein Schicksal besiegelt." Und ohne zu zögern stieß er ihm das Messer ins Herz.

Wie verrückt rüttelte es an der Tür. Welch Höflichkeit nicht sofort hinein zu stürmen.
Was war den jetzt schon wieder? "Mach die verdammte Tür auf, oder ich schlag sie ein!"
Es war Subaru der da klopfte. Wie gestochen sprang ich zur Tür, entrigelte das schloss (ach richtig. Ich hatte abgeschlossen) und riss sie auf. Ich hatte wirklich kein Interesse daran, ein Zimmer ohne Tür zu Bewohnen.
Vor allem wollte ich keine Standpauke von Reiji erhalten, meinen Platz nicht bedacht zu haben. Er kam mir auch so schon zu erwachsen vor. Ob er tatsächlich der zweitälteste war?
"Dir auch einen schönen Abend, Subaru", gifftete ich lächelnd. Wenn der keinen guten Grund dafür hatte, mich aus so einer Stelle im Buch zu reißen!
Nun war die komplette Spannung hin. Eigentlich lohnte es sich jetzt auch nicht, weiterzulesen.
Er legte den Kopf schief. Es hätte gereicht wenn er einfach normal auf mich herab schauen würde. So, wirkte es relativ lächerlich auf mich.
"Seit wann so 'ne große Klappe? Die wirst du nicht lange halten können, schwach wie du bist. Es gibt essen."
Auf eine Antwort wartete er nicht. Eine Antwort hätte ich auch nicht gegeben. Die Tur hinter mir schließend, setzte ich mich in Bewegung.
Nächstes mal würde ich die Tür geschlossen lassen, ganz gleich ob man sie dann zerschlagen, oder zertrümmern würde.
"Die wirst du nicht lange halten."
Sonst noch träume? Erst recht jetzt, nach dieser Ansage!
Falls er meinte mich damit provozieren zu können...
Ich blieb mitten im Gang stehen. Provokation... jemanden dazu zu bringen nicht mehr nachzudenken, sich nur noch auf seine Gefühle zu verlassen... sowas würde mir nie passieren. Niemals. Mit einem Lächeln im Gesicht, ging ich weiter. Essen.
Wenn ich gewusst hätte das es auch eine feste essen's Zeit bei denen gab...
Den Weg zur Küche zu finden, war einfach. Den Weg zum Speisesaal zu finden war es nicht. Aber irgendwann kam ich dann doch an, was wahrscheinlich daran lag, das ich dem krankem lachen, von einem der Jungs folgte. "Du bist zu spät, Hana. Wenigstens ist das Vieh weg." Viel, viel, vieeel zu Erwachsen! Wortlos setzte ich mich zwischen Reiji und Kanato auf den einzig freien Platz. Noch niemand hatte mit dem essen angefangen, es wurde also allen ernstes auf mich gewartet. Zumindestens hatten die Vampire eine gute Erziehung genossen.
Das Essen schien nicht vergiftet, oder sonst wie manipuliert zu sein, eigentlich schmeckte es sogar ganz akzeptabel. Die dunkelrote Flüssigkeit im Glas rührte ich aus Prinzip her trotzdem nicht an.
Als die Glocke endlich neun schlug, war das essen vorbei. Ich freute mich darauf wieder hier weg zu kommen, dass allerdings wurde durch Reiji, welcher mich, als Strafe für die Verspätung zum Abwaschen verurteilte, verhindert. Es störte mich nicht weiter, dennoch: Eine riesige Villa, mitten in Japan, die wahrscheinlich ein halbes Vermögen gekostet hatte - besaß keine Klingel und kein Personal? Wer hielt die ganzen Zimmer dann sauber?

Mit lautem krachen ließ ich die letzte Ladung Geschirr in die Schublade fallen. Das war's, bloß weg aus dieser Küche!
"Eine Melody ist nicht dafür geschaffen, eine Familie zu gründen und das Haus zu hüten. Sowas führt unweigerlich in ein Desaster."
Eine Strähne hatte sich aus meinem Zopf gelöst. Genervt wischte ich sie weg. Mich ausgerechnet jetzt daran erinnern zu müssen...
Zugegeben war ich auch schon etwas müde, daher sicher das zurückschweifen in die Vergangenheit.
Eigentlich erstaunlich, dass es mir noch ganz gut ging. Ich schlief normalerweise das Wochenede durch wenn nichts dazwischen kam. Aber jetzt wollte ich nicht mehr zurück ins Zimmer, auch wenn das warscheinlich klüger (viel klüger) war. Also machte ich das Licht aus und begab mich im dunklen auf den weg nach oben. Hier musste es ja auch noch andere, vernünftige Zimmer geben. Es regnete draußen immer noch. Mittlerweile war dort schon ein richtiger Sturm am toben, es blitzte und donnerte. Wunderschön. Die blitze beleuchteten meinen Weg. Anders als ich es erwartet hätte, ließ sich auch im oberen Geschoss jede Tür an der ich rüttelte problemlos öffnen. Nicht das eine verschlossene mich in irgendeiner Weise aufhalten würde, ich war es gewohnt, Schlösser zu knacken, (die sache mit dem spionieren war kein Witz) das viel mir genau so leicht, wie das Lügen ohne rot zu werden. Ich suchte mir ein Zimmer von welchem ich hoffte das es unbenutzt war, machte es mir auf dem Bett, direkt neben dem Fenster dort bequem und schloss die Augen.
Da kommt wer. Aber gerade wollte ich mich nicht bewegen, viel zu müde. "Es ist nicht besonders nett, sich an jemanden anzuschleichen, Ayato."

Ayato

"Du bist zu spät, Hana. Wenigstens ist das Vieh weg." Gemeint war sicherlich das weiße kanikel. Meiner Wenigkeit war es nur recht. Sie ballte ihre Hände fast unmerklich zu Fäusten erwiderte jedoch nichts. Werend dem essen blieb es still, schuld daran trug vor allem Reiji. Ich musterte sie, ihre Haltung und ihren Gesichtsausdruck. Sie schien, als könnte sie jeden Moment vor Müdigkeit umkippen. Etwas später bemerkte ich, das auch Shu, Kanato und Subaru ihr öfters einen Blick zu zu warfen. Das gibt's nicht. Kaum einen Tag hier und schon ist Shu aufmerksam? Hana schien das nicht sonderlich wahrzunehmen, oder es war ihr einfach egal. Nach dem Essen wollte ich sie eigentlich mit in mein Zimmer ziehen, (ich musste sie immernoch bestrafen, niemand stellte Meine Wenigkeit einfach als schwächlich da) leider kam mir Reiji zuvor indem er ihr das abwaschen aufdrängte. Elender Spielverderber!
Aber da meine Wenigkeit gnädig war, ließ ich sie erst alles erledigen und wartete solange in ihrem Zimmer. Als sie dann in ein anderes ging fühlte ich mich irgendwie bescheuert, von wo wusste sie? Aber jetzt stand ich hier, in der Türschwelle und beobachtete das Mädchen welches nur mit halben Bewusstsein mit mir redete, als sei ich irgendwer. "Niemand hat behauptet ich sei nett, Puppen Gesicht."

Hana

Und jeder der es hätte, wäre noch schlimmer als du.
Ich setzte mich auf, wurde aber gleich wieder ins Bett gedrückt. Sollte mir recht sein.
"Vergiss es, diesmal entkommst du nicht." Ich war zu müde mir was einfallen zu lassen um ihn von mir weg zu kriegen. Vielleicht, wenn ich es schafte das wir auf dem Boden landeten, könnte ich mich befreien. Nur gab es ein Problem dabei. Der Idiot hatte sich auf mein Becken gesetzt. Abgesehen davon hielt er meine Handgelenke umfasst, bewegen konnte ich mich so gut wie garnicht. Wohl kein Anfänger mehr. Oder er kannte mich schon zu gut. "Ich hab viel zu lange gewartet. Lass mich endlich von dir Trinken!"
Er schrie mich förmlich an, in seinen Augen funkelte es. Er war wütend auf mich. Ehrliche Wut, bereit mir alles mögliche anzutun, sollte ich jetzt meine Meinung sagen. Doch als er kurz darauf zubiss, blieb mir sowohl der Schmerz, wie auch die Angst erspart. Wieder spürte ich absolut - nichts. Irgendwann, warscheinlich wurde es mir zu langweilig, schlief ich dann ein.

971. 10.10.15

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt