Diabolik Lovers

III

Meine bessere Hälfte hatte mir geraten nicht von der Königin gesehen zu werden, der Garten vom Palast würde völlig ausreichen um nach wo auch immer zu gelangen. Ich hatte meine Bedenken, aber Kyo-Subaru gab sein Bestes, uns nicht von den vielen Elfen, die herum schwirrten wie Insekten, sehen zu lassen. Ich mochte keine Elfen, ich mochte wirklich keine Elfen, es war nicht mal mehr lustig.

„Vielleicht hätte ich mich stattdessen in eine von diesen verkleiden sollen."

"Dann hätte ich damals auf dem Friedhof garantiert ein Herzinfarkt bekommen."

Andererseits, vielleicht auch nicht, hier könnte man sich nie ganz sicher sein. Immerhin waren alle Elfen in meinen Träumen stets weiblich gewesen, grausam und wunderschön, ein Lied singend, dass mehr zu Sirenen gepasst hätte und mir unglaubliche Angst gemacht hatte. Was sagte das über mich, keine Angst vor Massenmördern oder Vampirin, keine Angst davor zu fliegen, aber Angst vor Elfen. War ich vor kurzem nicht selbst noch eine gewesen?

"Wie lange noch?"

"Noch ein wenig, wir haben es gleich geschafft. Meister Kai, lasst bitte endlich los, ihr tut mir weh."

"Aber natürlich, entschuldige."

Kai ließ los und der weißhaarigen fuhr sich über die Stelle als wäre ein Abdruck dort zu sehen. War er nicht.

"Ist euch das Prinzip dieser Welt bekannt, Hana?"

"Nein."

Ich wusste bis vor kurzem noch nicht mal, dass es mehrere Welten gab, geschweige denn wie sie funktionierten oder entstanden waren. (Auch wenn ich es irgendwo lustig fand, dass ausgerechnet Subaru mir davon erzählen, es mir erklären würde. Ein schöner Kontrast zu sonst.)

"Königin Alyssa ist die Herrscherin über diese Welt, jeder der hier lebt ist ein Spiegel Springer."

"Du meinst Traumfänger."

"Nein, einen Spiegel Springer, jemand der in der Lage ist durch Spiegel zu springen. Egal ob von einem Ort zum anderen oder von einer Dimension zur nächsten."

Das... Das erklärte eigentlich eine ganze Menge. Wie Alice bei den Mukami aufgetaucht war wie aus dem Nichts, wie sie immer auftauchen und verschwinden konnte – ich hätte wirklich früher darauf kommen können, es war nicht so als wäre die Anspielung sehr subtil gewesen. „Alice ist ein Spiegel Springer, nehme ich an?"

"Ja, sie kommt aus dieser Welt. Bist du enttäuscht, dass sie kein Mensch ist?"

"Ich habe gerade erfahren, dass ich mit einer Gottheit aufgewachsen bin. Ich glaube nicht, dass mich hier noch irgendwas wundert."
Das Kaninchen lachte, was komisch mit Subarus Gesicht wirkte, mich zum Lächeln brachte. „Kol und Leon sind auch keine Menschen, ganz nebenbei." Natürlich nicht. Warum auch.

"Auch Spiegelspringer?"

"Nein. Sie kommen aus Floré - aus Akayoku's und nun, deiner Welt. Sie sind Schatten."

"Also bin ich ein Schatten?"

"Nein."

Ich war kein Schatten. Okay.

"Ein Spiegelspringer?", versuchte ich es erneut.

"Auch nicht. Auch kein Spiegelbild, wenn du das wissen möchtest - ja, es bedeutet genau was es heißt. Alice ist Königin Alyssas Spiegelbild, genauso wie der Vampir - wie Ruki auch eins hat."

Spiegelbild. Sicher. Aber obwohl noch ganz viele andere Kopien von mir rum liefen, war ich kein Spiegelbild. Mittlerweile war ich auch schon bereit zu glauben, dass Hanau mich einfach nur auf den Arm genommen hatte was Nikkis Alter anging, dass Mary und ich in Wirklichkeit einfach Zwillinge waren die bei Geburt getrennt wurden oder falsche Erinnerungen eingepflanzt bekommen hatten, oder was auch immer.