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Der Anblick der Villa, ließ mich ungewollt schmunzeln.

Es schaut aus wie ein schloss, in einem dieser erstklassigen Horrorfilme. Wenn jetzt noch ein Irrer mit 'nem Messer lachend durch die Gegend rennt mach ich ein Foto. Das Geräusch eines Motors machte mich wieder aufmerksam. Schnell drehte ich mich um, nur um mitzukrigen wie die Limosine davon fuhr. Aber rotköpfchen sitzt doch noch.. Koffer rein bringen? Also klopfte ich (riesieges Grundstück, aber 'ne Klingel ist zu viel verlangt, was?) erstmal an. Zwar wurde die Tür geöffnet, allerdings konnte ich niemanden dahinter entdecken. Ich stellte den Koffer im Flur ab, wollte schon wieder rausgehen, da schloss sich die Tür mit einem klicken.
Schien als wollten die, das ich hier blieb. Niedlich.
"Unheimlich, nicht Kyo?" leise tapste ich den Flur entlang, bis ich in einen Saal mit sechs, furchtbar altertümlichen Sesseln und einem Tisch kam. Ich konnte einen leicht metallischen Geruch wahrnehmen.
Das Wohnzimmer ist das nicht.

Ich suchte ungefähr das komplette Erdgeschoss ab, als sich endlich die richtige Tür öffnete.
Ein recht langweiliger Horrorfilm, wo bleibt die gruselige Hintergrund Musik?
Ich setzte mich auf eines der vielen dunkelblauen Sofas und holte meine Kopfhörer, zusammen mit einem kleinen Buch, aus der Kamera Tasche. vergiss einfach wo du bist. Konzentrier dich auf das Mädchen im Buch und pass auf das Kyo nicht runter fällt. Mehr musst du gar nicht machen.
Ich klappte das Buch auf und tat wie mir befohlen. Das letzte was ich mitbekam war, wie Zora Diego ordentlich eine wischte und ihm drohte er solle es nicht wagen, Poppy noch mal beißen zu wollen.

Subaru

Ein süßer Geruch stieg dem Weiß haarigem in die Nase, verhinderte das er weiter schlafen konnte. Nicht schon wieder! dachte er gereizt und drehte sich im Sarg herum. Es nutzte ja doch nichts, der Geruch war einfach zu stark. Welcher mickriger Mensch wagte es ihm den Schlaf zu rauben?! Wobei... den süßen Geruch kannte er doch irgendwo her.
Als es nicht mehr aufzuhalten war, erhob er sich schließlich. Der Duft kam von unten, direkt unter seinem Zimmer.
Hast du nun davon, das du Löcher in den Boden schlägst. Kurzerhand teleportire er sich einfach nach unten. Der Anblick war irgendwie... ungewöhnlich. Schon viele Mädchen hatte er beobachtet, manche rannten einfach weg, andere stellten sich mehr oder weniger ihrem Schicksal und fingen an zu weinen, (letzteres hasste er am meisten, wie bescheuert musste man sein, in der Gegenwart eines Sadisten zu flennen?!) Manche blieben auch einfach vor der geschlossen Eingangstür stehen. Aber jemand der es schaffte Kanato's Aufmerksamkeit länger als zwei Minuten von seinem ollem Plüschtier abzulenken, verdiente zumindest in seinen Augen eine Auszeichnung. Selbst wenn es ein Mensch war.
"... sobald die Hexe verbrannt war, befreite Gretel ihren Bruder. Im Knusperhäuschen fanden sie überall schätze, welche sie mit nach Hause nahmen. Wie froh war der Vater doch als er seine Kinder wieder sah. Und mit den schätzen die die Kinder mitbrachten lebten sie glücklich bis an ihr Ende."

Kanato schaute das Mädchen aus seinen violetten Augen fröhlich (fröhlich?!) an. Wie passend die Geschichte mit der bösen Hexe doch war. "Gina, kannst du Teddy und mir noch eine Geschichte erzählen?"

Hana

Er sieht dem kleinen Jungen vom Flughafen unglaublich ähnlich. Süß! Süß süß süß süß!

"Wenn du noch eine hören willst, gerne. Hast du einen bestimmten Wunsch?"

Teddy Junge (wieso fand es eigentlich niemand für nötig sich mal richtig vorzustellen?) wollte grade was sagen, da kam ihm jemand zu vor. "Kanato also wirklich, sie ist kein laufendes Märchenbuch." Ich blickte mich um. Neben mir auf der Couch saß auf einmal ein rot Haariger mit Hut und grinste mich an.
Wieder so eine Würge Schlange.
Seit wann bist du denn so leicht abgelenkt? Cho würde dich jetzt richtig zur Schnecke machen, liebe Gina.
Teddy-Junge zog mich zu sich und knurrte die Grinse-Katze an. Knurren? "Bleib locker, Kanato, sie gehört schließlich allen."
Darf ich wenigstens ihm eine rein hauen? Bitte?

"Mir egal!", rief Kanato beleidigt.

"Ihr nervt. Kanato, lass dem Blutbeutel genug Luft zum atmen, nicht, dass du sie wieder gleich erstickt. Außerdem ist das mein Sofa, geht auf ein anderes."
Weil die hier ja nicht alle gleich aussehen.
Moment, hatte der Freak auf dem Sofa mir gegenüber (lag der davor auch schon da? Lag... der davor auch schon da?!) mich grade Blutbeutel genannt? Seit wann atmete ein Blutbeutel?

Bevor ich weiter drauf eingehen konnte platzte die Tür auf.

Hallöchen Rotköpfen. Auch schon da?
"Wie ich Menschen hasse, das kleine Biest ist doch wirklich..." Ayato verstummte als er mich sah. "Nur zu Bruderherz, sprich weiter. Ist dir unser süßer kleiner Gast etwa entwischt?"

Bruderherz. Hutheinie und Rotköpfchen sind also Geschwister. Passt.

"Du warst die ganze Zeit hier?!", fragte  er ungläubig, starrte mich an. Wütend, verwirrt. "Was hast du denn gedacht?"
Stille.

"Was hat das hier zu bedeuten; überhaupt, Kanato, Laito, behandelt man so etwa einen Gast?"

Die peinliche Stille wurde von einer Stimme unterbrochen, welche sich stark nach der meines Ausbildungsleiters anhörte.
Wie auf Befehl befreite ich mich aus der Umklammerung und setzte mich wieder grade hin. Dann suchte ich nach ihrem Besitzer.

Ein Junge in Schuluniform, mit einer Brille und einem Blick, welcher mich wohl fast erstarren ließ. Bis ich Begriff, dass rot, seine natürliche Augenfarbe war. "Nun?"

"Bleib locker, es ist bloß wieder eine neue Opfer-Braut. Kein Grund zur Aufregung", sagte Hutheinie und legte dabei seinen Arm um mich. Was zum...

"Wenn das so ist sollten wir uns vorstellen. Der Junge dir gegenüber ist Shu, der erste Sohn. Ich bin Reiji, der zweite. Danach kommen die Drillinge: Ayato, Laito und Kanato." Hutheinie heißt also Laito. Sind das alles Brüder? "Und zum Schluss käme dann noch Subaru, welcher es allerdings wohl wieder nicht für nötig, hält sich blicken zu lassen."

Ist Subaru nicht eine Japanische Automarke?

"Wir sind Vampire. Noch irgendwelche Fragen, junge Dame?"

"...Nur eine: Wo genau ist mein Zimmer hier?"

Vampire? Das würde die vorherigen Anspielungen auf 'Blutbeutel', 'gehört allen' und auch Ayato's dauerhafte Annäherungsversuche erklären. Nur logisch, wenn man Hunger hatte und sein Essen sich neben einem befand. (Und ich hatte schon befürchtet, der Junge würde auf mich stehen - diese Wendung war erleichternd.)

Wenn das stimmte, würde ich jetzt drei Monate lang... mit Vampiren zusammen leben! Welche mich einfach nur verwirrt anstarrten.

"Kleine Puppe, spätestens jetzt hättest du schreiend wegrennen müssen. Wir haben uns extra alle versammelt, dass zerstört jetzt unseren ganzen Zeitplan, ist dir das klar?"

Du gehst mir langsam richtig auf die nerven, mit deiner Puppe. Ich nen dich schließlich auch nicht... jedenfalls nicht laut, Hutheinie.

"Ich muss das wohl erstmal verarbeiten. Wo ist mein Zimmer jetzt?"

"Ich zeig's dir!" Ayato schnappte sich meine Hand und zog mich hoch, als würde ich wirklich nichts wiegen. "Los, mitkommen, Puppen Gesicht!"


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Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt