326 20 2
                                    

Allgemeinwissen:

Traum Fänger sind jene, welche lediglich in Träumen existieren? Unsinn, mit viel Übung, schaffen sie es, einen menschlichen Körper aus reiner Fantasie ins reale zu versetzen, und jenen zu bewohnen. Allerdings dürfen sie in der echten Welt nicht sterben. Denn sonst... bleiben sie Tod.

Hana

Das Essen an sich verlief friedlich.
Es herrschte weder stillschweigen, noch redeten alle wild durcheinander. Yuma, welcher neben mir sah's schaute immer wieder verstohlen auf seine Gabel und murmelte etwas von "Stimmt doch gar nicht." vor sich her. Kou lächelte ununterbrochen, stebitzte Azusa ab und zu mal einen Happen. Dem schien es nicht zu stören. Kiyomi sah stumm auf ihren Teller, wirkte aber zum ersten Mal nicht verkrampft. Ich versuchte zu entziffern, was wohl im Essen drin war. Fleisch, Gemüse, vielleicht etwas Curry? Es schmeckte jedenfalls vorzüglich.
Nach dem Essen (und dem ach so tollen Abwasch) verschwand ich auf mein Zimmer. Kaum zu glauben, das ich schon acht Stunden  wach war. Und da morgen Schule war, konnte ich auch gleich wieder schlafen. Bzw. Ich würde etwas ausprobieren. Aber erst musste ich in einen Schlaf ähnlichen Zustand kommen -  sprich, nicht mehr über irgendwas wichtiges nachdenken. Ich zog mich um, machte mich fertig und holte die Musik Informationen raus. Es gab keine bessere einschlaf Hilfe als Hausaufgaben.

Mika

Müde. So müde.
Das Wochenende war meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei gegangen, ich hatte kaum geschlafen.
Und auf Montag, auf Schule und vorallem auf Mathe hatte ich so überhaupt kein Bock. Ich stellte den Wecker auf 18 Uhr (Schule begann um 20) und warf ihn unters Bett. Beim Gedanken morgen aufstehen und ihn dort wegzuholen, hätte ich ihn am liebsten gleich wieder dort weg genommen. Aber es musste sein, andernfalls könnte ich nicht aufstehen. "Gut Nacht, Whisper." Ich schaltete das Licht aus und  schloss die Augen. Whisper (eine kleine Spinne) lebte seit fast 4 Tagen bei mir im Zimmer, hatte in der ecke schräg gegenüber von meinem Bett ihr Netz ausgespannt. Ich wusste nicht recht ob es ein Junge oder ein Mädchen war, aber seit dem Vorfall mit Laito (welchen ich Freitag's gekonnt ignorierte) saß diese Spinne tagsüber in meinem Haar. Der Name kam daher, da ich ab und zu das Gefühl hatte sie/er würde mit mir sprechen. Es klag wie ein Whispern.
Der Schlaf kam schnell, ich verschwand im Reich meiner Träume.

Hana

Mein Plan ging auf, kaum zwei Minuten nach dem ich das Licht ausmachte, schlief ich ein.
Ich hatte den Schlüsselbund in meiner Hand, umklammerte ihn fest. Ich hatte mir es so stark in den Kopf gesetzt, das es kein Problem war, von meinem Traum aus, direkt in den Spiegel Raum zu reisen. Nick hatte mir erklärt, dass man sich ein Schloss vorstellen,  mit dem Elfen Schlüssel jenes öffnen und einfach in den Spiegel gehen sollte. Tatsächlich landete ich wieder in dem großen Gebäude mit dem Runden Dach. "Ihr seid wieder da!" John und Sabrina erhoben sich eilig von ihrem Platz an einem der Fenster, und liefen auf mich zu. "Ich hab dir doch gesagt, das sie zurück kommt, Sara!" Rief John und drückte seinen Tiger. "Du lügst! Maxi und Nick mussten dich trösten, weil du beinahe geweint hättest! Kommt Hana, wir zeigen euch den Palast!" Sabrina (und ihre Puppe) zogen mich Richtung Tür. "Warte, ich will auch mit!" John rannte uns hinterher. Sie hatten es so gut. Sie konnten Kinder sein ohne das jemand sie daran hinderte. Wie gern ich jetzt... wieso eigentlich nicht? "Bitte wartet kurz. Ich möchte was ausprobieren." Ich machte die Augen zu und konzentrierte mich. Wenn das bei Kleidung funktionierte, wieso dann nicht auch beim Alter?
"Hana!" Als ich wieder etwas sah, blickten mir blaue Augen direkt ins Gesicht. Sabrina war nun genau so groß wie ich.
Ich ließ meinen Blick weiter wandern. Alles im Raum erschien viel größer als davor. "Hab ich es geschafft?" Sabrina holte aus dem nichts einen Spiegel hervor. "Bitte." Spiegel. Es fiel mir nicht schwer hinein zu sehen. Überhaupt nicht schwer. Eine sechs jährige blickte mir entgegen, auf ihrer Schulter eine Fledermaus. Ihre silbernen Haare waren zu zwei offenen Zöpfen gebunden und blaue Augen strahlten dunkel in den Spiegel. Am wichtigsten aber: Die Sechsjährige lächelte. Ich lächelte! "Hana? Bist du das?" Fragte John leise. Er hatte mich normal angesprochen!
Ich musste lachen. "Ja. Ja! John, Sabrina, hatten wir nicht was vor?" Jetzt begriffen die beiden. "Komm, wir können was spiegeln!" Rief John fröhlich und machte Luft Sprünge. "Du spielst natürlich mit James." Sagte er etwas leiser zu seinem Tiger. "Und was wollen wir spielen?" "Verstecken! Und Hana muss zählen!" Ich sah zu Akayo. "Geht das in Ordnung?" Er nickte, fipte kurz. "Gut, bis wie viel? Und bis wo?" Sabrina überlegte nicht lang. "Bis 100! Wir können uns überall verstecken. Dann erkundest du auch gleich unser Zuhause." "Schön." Ich legte meine Hände um meine Augen und drehte mich um. "1, 2, 3..."

Akayo

Die macht der Träume ist groß. Sehr groß. Und wenn ein Traum Fänger sich jemand bestimmten vorstellt, kann jene Person möglicherweise auch erscheinen, wenn sie gar nicht schläft. Die Person schläft dann sofort und ohne umschweife ein. Egal wo sie sich in der Realität befindet. So in meinem Falle, ich bin plötzlich eingeschlafen, als ich Ruki zusah, wie er fechten übte. Kann gut sein das er mich mit der klinge entzwei geteilt hat, würde sich wohl dann zeigen wenn ich aufwachte. Nun galt es erstmal mit meiner Herrin die beiden Kinder und den Tiger zu finden. Was leichter gesagt als getan war, das Anwesen war wirklich extrem groß. Hana sah sich in jedem Raum um, noch bis in die kleinste Ecke, bevor sie sich einem anderen zuwendete. Das ging so lange weiter, bis wir im Garten ankamen. Dort konnte man schon vom weitem Sabrina's (so hieß sie doch, oder?) Lilafarbenes Kleid erkennen. Was bei dem vielem Schnee, ja auch kein Wunder war. Sie hatte sich hinter einem Korb voller Äpfel versteckt und bemerkte uns erst als Hana laut "hab dich!" Schrie. So kindlich, schien sie mir ganz anders. Ob so Hana's Kindheit vor meinem eintreffen war?

Hana

"Das ging ja schnell, soll ich dir sagen wo John sich versteckt?" "Nein, ich muss ihn selbst finden. Hab dich John!" Rief ich dem Jungen hinterm Schneemann zu.
"Und dich auch, James!"

Als wir wieder hinein kamen, wollte Sabrina noch Tee trinken. So kam es, das ich zum aller ersten Mal in meinem Leben (oder in meinem Traum?) An einer Tee Party mit Kuscheltieren teilnahm. Wenige Minuten nach dem ich meine Tasse bekam, klopfte es an der Tür. "Herein!" Sangen wir drei im Chor.
Es war Maximilian, welcher in Begleitung von Nick hinein kam, und verwundert stehen blieb. "Sara, wer ist das Mädchen?" Ich kicherte. "Erkennst du mich etwa nicht mehr?" Er starrte mich an, als könnte er es nicht glauben. "Wie um alles... Hana, es ist gefährlich sich in ein Kind zu verwandeln. Wenn du dich nicht zurück verwandelst, bevor dein Traum zu Ende ist, könnte es sein, dass du einige Stunden auch in deinem wirklichen Leben als Kind verbringst! Erst vor kurzem hat es irgendsoein Nichtsnutz es auf die reihe bekommen fast zwei Tage lang ein Kind zu sein! Bitte verwandle dich zurück, wenn du gehst. Zumal sicher gleich dein Alltag wieder anfängt. Nick, geleite Hana später bitte noch in ihren Traum. Ich-" plötzlich stand ein Neun jähriger vor mir, "werde jetzt noch ein wenig Tee trinken. Mir bitte auch eine Tasse."

Es war einfach schön. Beinah bereute ich schon, als die Zeit war, zu gehen. "Wiedersehen, Nick." Ich winkte dem Hund zum Abschied zu und trat durch den Spiegel. Mein eigener Traum existierte nicht mehr, sodass ich ohne weitere Umschweife aufwachte.

Ich war kein Kind. Aber dafür schmerzte mein Kopf, als hätte jemand darauf gehauen.

Ich hatte ein richtig mieses Gefühl, welches es hinbekam, das ich ohne Schuhe anzuziehen oder meine Frisur zu richten sofort durch die offene Tür, und den Gang entlang rannte. Je stärker das Gefühl, desto schneller rannte ich. Bis ich schließlich vor einer Tür halt machte, jene ohne anzuklopfen auf riss und hinein stürmte. Das Bild welches sich mir erbot...

Eine Fledermaus lag am Boden, über ihr ein Degen und ein sadistisch lächelnder Ruki, welcher Grade zum letzten Streich ansetzte.

"Akayo..."

1368. 23.12.15

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt