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Alles was ich will... ist schlaf, ich bin müde.

Es war Kalt. Es war nass. Wasser. Ich lag also immer noch in der Badewanne, die Vögel sangen irgendeinen Schrott und es war nach der Sonne zu urteilen etwa 16 Uhr. Ich war in der Wanne eingeschlafen, nichts außergewöhnliches. Nur wieso konnte ich nicht aufstehen? Und wieso spürte ich einen kalten Atem in meinem Nacken?
Ich vermied es mich großartig zu bewegen, versuchte herausufinden ob Shu wach war. War er nicht.
Erdrücken tat er mich leider trotzdem fast. Wie nervig.
Als fünf versuche leise wegzukommen fehlschlugen riss mir die Geduld. "Hey Vampir, genug geschlafen. Ich bin keine kuschel Katze. Los-las-sen." "Warte kurz... zu anstrengend." Echt witzig, Shu. "Du gemeiner..." er drückte mich noch fester an sich. Mir wurde die Luft weggeschnitten, sodass mir die Worte im Mund stecken blieben. "Hast du was gesagt, Hana?"
Zur Antwort haute ich meinen Kopf auf seine Brust, blieb allerdings ruhig, weshalb sich sein griff wieder lockerte. Hatte ich nun verloren?
Das konnte doch nicht wahr sein! Ich war so überhaupt nicht anhänglich, umarmte ja nicht mal meine Eltern, ließ es aber zu das ein Vampir das durfte?
Ganz ruhig, nicht unüberlegt handeln, Hana.
Wie kam ich hier weg? Ich wollte hier weg!
Option eins: warten. Das hatte letztes mal auch geklappt. Option zwei: Ablenkung. Ihn auf irgendein Thema bringen, über welches er lang genug nachdenken würde, sodass ich von ihm weg, aus der Badewanne raus kam. Option drei: (ich musste sie in Erwägung ziehen, auch wenn das sowas von unter meiner würde war) Aufgeben. Ihn darum bitten mich loszulassen, hoffen er würde das einsehen. "Von wo kommt eigentlich die Musik die du die ganze Zeit hörst?" "Selbst Aufgenommen." War die knappe Antwort. "Mit was?" "Ton Band, steht in meinem Zimmer. Kannst du jetzt wieder still sein?" "Nein, du spielst ein Instrument?" "Hab. Streichinstrument. Aber das ist furchtbar lange her, so um die hundert Jahre. Wieso beantworte ich dir eigentlich deine Fragen?" "Weil du es tust, welches Streichinstrument?" "Kannst du denn ein Instrument spielen?" Ich stockte kurz, eine Frage über mich selbst zu beantworten war nicht teil meines Plans gewesen. "Ja kann ich, welches Streichinstrument spielst/spieltest du?" "Du gibst nicht auf, oder? Na egal, komm nach der Schule ins Musikzimmer, dann zeig ich's dir." Auf einmal war ich alleine. Na, lief doch besser als erwartet. Auch wenn das Spuren hinterlassen könnte.
Ich machte mich fertig, schnappte mir im Zimmer das Tagebuch und gelang durch einen der Geheimgänge nach draußen. Laut der Karte gab es hier einen Friedhof, dort wollte ich hin.

24.04

Liebes Tagebuch,

Ayato und Laito fand ich vorher auch schon verrückt, ohne Frage. Aber jetzt trau ich mich nicht mehr durch die Flure zu gehen, aus Angst die könnten mich wieder in dieses Spiele Zimmer schleifen. Ein Raum der an sich, eigentlich ganz normal ist. Billard Tisch, Dart scheibe und ein Sofa. Nichts besonderes eben. Tja, die beiden haben auch Dart gespielt. Ich war das angekettete (von wo um alles haben die bitteschön die Ketten?) Ziel. Die Narben werden mich noch mindestens vier Wochen verfolgen.

25.04

Liebes Tagebuch,

Nette grüße aus Tokyo (von meinen Eltern) und von meiner anderen Schwester. Ich meins erst, die haben mir einen Brief geschickt.
Subaru (der Depp hat übrigens mein Handy geschrotet) wollte ihn schon verbrennen, hat dann aber wenigstens gewartet bis ich ihn einmal durchlesen konnte. Als ich dann zurück schreiben wollte wurde das von Reiji (mit der super tollen und aufmunternden Begründung ich wäre möglicherweise nicht mehr am leben wenn er einträfe) verboten. (Ich hab's trotzdem gemacht)

"Hana, was machst du denn in einem Grab? Bist du etwa tot?" Ich klappte das Buch zu, (die Schrift verschwand dadurch) stand auf und kletterte nach oben. Erst jetzt bemerkte ich das diese erdaushebung ein noch, unbewohntes Grab war. Cool. "Natürlich bin ich nicht Tot, Kanato, ich fühle mich aber eben wohl am Friedhof." Er nickte verstehend. "Der Geruch von Tot ist so schön. Tote können sich nicht mehr beklagen, hören sicherlich gerne zu, was ihnen die Lebenden alles zu sagen haben. Nicht Teddy?" Ich setzte mich hin und ließ meine Beine in das Grab baumeln. "Du hast recht, tote hören zu. Meistens verstehen sie dich sogar besser als die lebenden. Außerdem liebe ich die Stille. Nicht einmal nervige Insekten kommen hier. und da der Friedhof bei mir in einem Wald liegt, auch nicht viele Leute. Schon gar nicht Nachts." "Hana, kann es sein, das jemand aus deinem Leben den du sehr mochtest gestorben ist?" Kanato setzte sich zu mir, seinen Teddy fest an sich gedrückt.
"Ja, aber das ist Lage her. Ich war erst Fünf oder sechs, da sind meine Großeltern mütterlicherseits bei einem Flugzeug Unfall ums Leben gekommen. Meine Mutter hat genau vier Tage lang getrauert. Dann mussten sie und mein Vater mal wieder weg und ich durfte selbst damit zurecht kommen. Das Ergebnis ist meine Begeisterung für Friedhöfe. Und bei dir ist es deine Mutter, nicht?" "Von wo weist du das?" Ich wollte schon "von Mary" antworten, besann mich aber Grade noch rechtzeitig. "Wurde mir erzählt. Außerdem liegt ihr Grabstein hier irgendwo." "Weißt du, wir haben sie umgebracht, Ayato, Laito und ich. Aber ihr Herz war nicht mehr in ihrer Brust als ich sie verbrannt habe. Ist das nicht seltsam?" "Ich weiß nicht, ist es das?"
Kanato kicherte leicht. Ich konnte ihn eigentlich gut leiden, mochte ihn sogar, was Teils damit zu tun hatte das ich ihm beim sprechen in die Augen sehen konnte, ohne hoch zu schauen. Endlich mal eine Abwechslung.
"Du bist sonderbar Hana. Wieso versuchst du nicht wegzurennen? Du scheinst ja nicht mal angst zu haben. Dabei würde das bei dir so einen tollen Blick abgeben.", seufzte er und zog mich zusammen mit sich zurück in das Grab. Ich hatte immer noch keine Angst, fühlte mich durch die Erde sogar besser als sonst. Er biss zu, konzentrierte sich ganz auf das Blut. Ich konzentrierte mich darauf nicht einzuschlafen. Nicht, dass man glaubte ich sei tot!
"Irgendwann, Hana. Irgendwann. In einer Stunde musst du los, deine Menschen holen dich dann ab. Außer natürlich du willst mit uns fahren." "Danke, aber ich ziehe Auto (wobei Auto etwas farblos ausgedrückt war) der Limosine vor. Bis später dann, Kanato."

Kaum war die Tür des Wagens geöffnet, wurde ich rein gezogen. Kol und Leon schliefen beide, Alice sah dafür aus als hätte sie zum ersten Mal Kaffee getrunken. In ihrem Haar hing ein Blüten Blatt.

1044. 26.10.10

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt