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Hana

Wenn man weiß das man träumt, sollte man dann nicht eigentlich aufwachen? Wohl nicht, jedenfalls nicht ich.

Eine Geschichte ertönte aus den Wänden, sollte beruhigend auf mich wirken, während sie mir die Augenbinde abnahmen. Statt Dunkelheit blicken mir nun zwei dunkelblau funkelnde Augen erschrocken, aber auch gefasst, entgegen.

Ein kleines Licht wurde angemacht und ich sah auch den Rest von der Person.

Ein blaues Kleid, silberne, perfekt gemachte Puppenlocken und eine silberne Brosche, welche sich über ihrem Herzen befand. Als ich die Hand hin und her bewegte, winkte das Mädchen mir zu.
Ich stand vor einem Spiegel!

Wieso ausgerechnet ein Spiegel, wieso musste ich immer... wieso waren meine Augen blau? Eine Hand legte sich auf meine Schulter, ich konnte es genau spüren. Aber im Spiegel war bloß mein Spiegelbild, nicht mal ein Schatten oder ähnliches, nur ich.

Die Hand fuhr durch mein Haar, strich es zur Seite, sodass ich meine Kette sehen konnte. Ein Schlüssel, graviert mit Blumen.

Ich trug nicht gerne Schmuck. Hatte ich dieses Erbstück nicht absichtlich in England gelassen?
Warum verfolgte es mich?

Jetzt lag mein Haar komplett auf einer Seite, der Hals war frei. Das Gemurmel im Hintergrund verklang, alles war still. Mir gefiel diese Stille nicht, als würde einer überlegen, wie er sie am Besten brechen könnte.

Was auch passierte, wenn auch nicht durch Worte.

Denn spätestens als ich eine Hand auf meiner anderen Schulter spürte, wurde es mir zu blöd. Was auch immer mir gleich in die Augen sehen würde, es sollte gefälligst damit aufhören! Ich drehte mich um, schubste dieses etwas zu Boden und schüttelte mein Haar durch. War es letztes mal nicht Gold? Egal. Wütend sah ich auf die Gestalt hinab, hatte schon zu einer Standpauke angesetzt, da hielt ich inne.

Gelbe Augen sahen verwundert zu mir nach oben. "Wuff", hechelte der Hund und wedelte mit dem Schwanz. Goldig. Ich ließ mich zu ihm hinunter, sah ihm dabei weiter an. Der Hund war unglaublich niedlich, hatte Caramel farbenes Fell. "Und wer bist du?" Der Hund sah mich kurz schief an, antwortete aber wirklich auf meine Frage.

"Nickolei. Nennt mich Nick. Bitte verzeiht das eintreten in euren Traum, den, den ihr zu Boden gestoßen habt, habe ich bei meiner Ankunft versehentlicher Weise ausgelöscht. Es war aber auch sehr schwierig euch überhaupt zu finden. Normalerweise springen die Schlüssel ihm einfach in die Hände, euer war gar nicht dort. Ich musste mich durch jeden Mädchen-Traum, dessen Trägerin mit H oder G anfängt hindurch quälen um euch endlich hier, im letzten Bücherregal sauber verschlossen vorzufinden.
Und jetzt, wo ich die Kette sehe, weiß ich auch wieso der Schlüssel nicht da war. Aber nun zu euch, würdet ihr mir bitte ins Archiv folgen? Es gibt dort eine Person welche euch unbedingt und unverzüglich sprechen möchte."

Archiv? verschlossenes Buch? Schlüssel? Aber wenn ein Hund in meinen Traum auftauchte und mich darum bat, mitzukommen, sagte ich natürlich nicht nein. "In Ordnung, wartet aber noch einen Moment." "was habt ihr denn?" "etwas sehr wichtiges." Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. als ich sie wieder öffnete trug ich Jeans und ein schwarzes Shirt. Die Silbernen Haare waren zu Zöpfen gebunden. "Jetzt können wir."

Akayo

"Träum weiter, du Idiot."

Es wurde mir einfach zu viel, Erst Kiyomi, dann Kou, dann Kiyomi mit Alice (bei nächster Gelegenheit musste ich mit ihrem Bewacher reden), dann wieder Kou und jetzt Ruki. Wenn mein Ausbruch irgendeine Form von Konsequenzen aufzeigt, nehme ich diese voll und ganz auf mich. Denn als der Vampir Anstalten machte sich auf den Stuhl, am Tisch zu setzten nahm ich mit meiner kralle einen Kristall vom Kronen Leuchter, holte Schwung und schleuderte ihn Ruki mitten ins Gesicht. Reflexartig fing er in auf, sah verwundert nach oben.
"Wie ist das Vieh hier rein gekommen!" Motze er, blieb aber wie erhofft stehen. Immerhin befanden sich wichtige Gegenstände auf dem Tisch, Ruki sollte die lieber nicht sehen. Ich sah ihm direkt in die Augen. Kalt hielt er meinen Blick stand.
"Komm da runter. " Sagte er nach einer weile und streckte seinen Arm aus. Wollte er etwa... wie eines dieser stummen, nicht alzuweit denkenden Tiere sah ich ihn weiterhin regungslos an. Das man merkte wer ich war, wollte ich verhindern. Und er glaubte es. "Muss ich mir wohl eingebildet haben. Wahrscheinlich brauch ich einfach nur..." er sah zu Hana rüber. Nicht gut! Doch als Ruki sie so schlafend sah (meine Herrin sah mit geschlossen Augen und einem Lächeln aus wie ein Engel) seufzte er. "Später." Und damit verließ er das Zimmer.
Vier Sekunden Später fiel eine schlafende Fledermaus vom Leuchter auf's Bett. Schlaf...

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt