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Eigentlich hatte ich vor zu einer Freundin zu gehen, (Cho liebte Überraschung's besuche) aber als ich den Wald im regen sah, so dunkel und Kalt, entschloss ich mich anders. Es gab dort einen Ort, zu dem ich unbedingt hin wollte.

..."Herzlichen Glückwunsch, Zoé. Jetzt siehst du offiziell aus wie eine dieser dummen, verspielten Elfen." Sagte Zora und verkniff sich ein schmunzeln. "Das, liebste Schwester war auch der Plan." Erwiderte Zoé kalt und betrachtete sich im Spiegel. Sie sah einfach lächerlich aus. Hoffentlich war es das auch wert.

"Willkommen in Melenium, Zoé. Du siehst absolut unglaublich aus!" Poppys Augen glänzten vor Freude. Oh man. "Niemals würde ich mir den wohl wichtigsten Tag im Jahr entgehen lassen." Erstaunlicher weise schaffte sie es zu lächeln, während Poppy ihr in allen Einzelheiten erklärte was heute alles passieren würde. Nicht einschlafen, Zoé! "... und es kommen auch noch Gäste von außerhalb. Stell dir mal vor, die gefühlslose Mirabella, ihre Söhne und der Phönix höchst persönlich werden hier erscheinen!" Im nu war sie wach. "Bist du dir sicher?" Als Poppy ihr Gesicht sah verschwand ihr Lächeln. "Stimmt etwas nicht, Zoé?" Krieg dich ein, verdammt! "Nein, alles bestens." Nur das sie diesen Ball definitiv nicht überleben würde...

Das Buch viel klappernt zu Boden. Vielleicht war es doch keine so gute gute Idee, Vampir Bücher im Wald zu lesen. Die Folgen? Man fühlte sich beobachtet, obwohl dort niemand auser man selbst war. Auserdem kannte ich das Ende eh schon. Mit einem Seufzen schob ich das Buch wieder ins Regal.
Es war schon lange her, das Akayo und ich dieses Baum Haus zufällig beim Klettern entdeckt hatten. Nach einiger Veränderung konnte ich darin kochen, Musik hören und lesen. Es hatte sogar einen kleinen Rosen Garten und erstrekte sich über einen beträchtlichen Anteil des riesigen Baumes. Und der einzige Weg dorthin führte durch eine sehr lange Strickleiter. Bei Regen war es besonders gefährlich dort hoch zu klettern, da die Leiter rutschig seien könnte. Ein Grund mehr um es zu tun. Eine weitere Möglichkeit um zu beweisen das man nicht nur auf's äußerliche achten soll. Den der Schein kann trügen.
Interessanterweise war es ausgerechnet ein Blitz, der mich zurück in die Gegenwart holte. Wie lange war ich eigentlich schon hier? Mein Blick fiel auf den Zeichen Block auf dem Tisch. Da neben lag... der Brief vom Ballett. Wie bitteschön kam der den hier nach oben? Die Tasche ist doch... ich sah mich kurz um. Die Ballett Tasche lag doch tatsächlich auf dem Stuhl daneben. Wie... Also gut. Ich warf mich auf's Sofa, packte den Umschlag und öffnete ihn. Ohne Absender. Der Inhalt war recht erschreckend. Ein Bild, gezeichnet mit Bleistift.
Es zeigte mich, (glaubte ich jedenfalls) mit einer Laterne in der Hand. Antscheinend rannte ich irgendwo durch die verlassenen, dunklen Straßen einer Stadt. In meinen Augen lag Angst. Unter dem Bild war nur ein einziger Satz. effugere non possis. Für wen hielt sich die Person, mich einfach zu Zeichen, dazu noch mit der Friedhof Laterne in der Hand! und dann so einen bescheuerten, gruseligen Brief daraus zu machen, Hallo? Friedhofs Laterne... warte mal, dass war doch schon mal passiert. Alte Hütte, Tisch, Brief... Ich sprang zur seite, grade noch rechtzeitig.
Denn an der stelle wo ich gestanden hatte, klaffte jetzt ein Loch.

Zum aller ersten mal in meinem Leben, rannte ich nicht aus Freude durch den Wald. Sondern aus Angst.
Und die ganze Zeit das Gefühl verfolgt zu werden. Ich lief noch schneller, die Ballett Tasche auf meinem Rücken. Ich musste sofort zurück, Zuhause würde sich sicherlich alles wieder beruhigen. Als ob.
An der Villa angekommen flog ich förmlich in mein Zimmer und Schloss ab. Seufzend sackte ich direkt vor der Tür in mich zusammen. Wie blöd war ich eigentlich? zwar konnte ich mir nicht erklären wie meine Ballett Tasche auf's Baum Haus gekommen war, aber den Brief hatte mir sicher Akayo rauf geholt. Und wetten das alte Holz ist bloß gebrochen weil ich wie eine Verrückte drauf gesprungen bin? Ganz sicher war es so. Und selbst wenn nicht, jetzt hatte ich auf jeden fall besseres zu tun. schwimmen. darin war ich unglaublich gut. Genau wie in Ballett und Leichtathletik. Kai wollte mir sogar mal das Kämpfen beibringen, ließ es aber etwa nach einem Monat wieder sein, weil ich bis dahin alles gelernt hatte, was ich brauchte. Verteidigung und Ablenkung.
Langsam betrat ich den Beckenrand. Im Keller gab es mehrere Gänge, (die Villa war ein Schloss aus alter Zeit, mache Orte sind noch so wie vor Hundert Jahren) sogar ein oder zwei folterkammern hatte ich schon auf einer der vielen erkundugs Touren zusammen mit Akayo entdeckt.
Ich sprang nicht sofort ins Wasser, sondern balancierte auf Zehnspitzen am Rand entlang. Es klappte ganz gut, aber irgendwann verlor ich das Gleichgewicht und... fiel.
Falls ihr schon mal mit normaler Kleidung schwimmen wart, wisst ihr sicherlich das es anfangs etwas komisch ist, dann aber bequem wird. Zuhause schwamm ich nie mit Badeanzügen.
Als ich wieder raus ging, klingelte es. Nicht gut. Innerhalb von Sekunden zog ich mich um, trocknete meine Haare so schnell es ging, stürmte zur Tür und riß sie auf.

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt