Diabolik Lovers

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Hana

Traurig. Irgendwie war ich traurig, ihn noch nicht gesehen zu haben. Kai hatte es doch versprochen... Also wieso verdammt konnte der Idiot nicht endlich hier auftauchen und mich aus den Klauen dieser unglaublichen langeweile hier befreien? Der Ball war ja noch schlimmer als das Geburtstagsfest von Kina! Nicht nur die Musik und die Kulissen, oder die tanzweise meines Partners, nein, besonders das essen machte mich wahnsinnig. Hier war ja überhaupt nichts Vernünfniges dabei, kein einziger drink, nicht die geringste Spur von Alkohol. Dabei hatte ich doch vor mich zum ersten mal in meinem gesamten Leben sturz betrunken zu machen...
"Du bist mit den Gedanken abwesend, Vieh. Woran denkst du?" Gequält sah ich zu ihm nach oben.
"Ach Ruki, es ist schreklich!", elegant drehte ich mich, bevor er mich zurück in seine Arme zog, "Da mache ich mir einmal hoffnungen Spaß haben zu können und werde mit der Geschwindigkeit eines Flugzeugs wieder auf den Boden der langweiligen Tatsachen geholt. Kannst du dir das überhaupt ausmahlen?" "Ganz recht, mach weiter so. Vieh hat an nichts anderes zu denken als an seine gelüste und den Zorn seines Meisters."
Ruki zumindest, schien sich köstlich zu amüsieren. Auch wenn er bestimmt kein Wort verstanden hatte.
Ich gähnte. Kai hatte sicher schon vergessen, dass er hier her wollte. Vielleicht fingen ihn seine Schuldgefühle wegen dem Mord auch grade an zu überwältigen, sodass er niemanden mehr sehen wollte? Und, momentan die viel wichtigere Frage...

Wo zum Teufel hatte Shu Marry gefunden?!

Die ganze Zeit über wurden mir schon fragende Blicke zugeworfen, sahen wir doch, ganz unübertrieben, völlig gleich aus. Auch Jeremy, der Sabrina ganz unschuldig die Hochzeit ihres Bruders schwänzen ließ, hatte sie schon bemerkt, traute sich jedoch nich, näher als ein tanzpaar abstand zu sein. Ein klingeln ertönte in meinem Kopf, gleichzeitig fing ich an zu grinsen. Auch ohne Kai, würde ich nicht vor Langeweile sterben.

"Ruki, ich möchte nun mit mir selber tanzen. Entschuldige mich."

Glücklicherweise endete auch in diesem Moment dieses furchtbar langweilige Lied, um ein noch langweiligeres abspielen zu können. Diese Kurze Pause nutzte ich, um Ruki zu einem anderen Mädchen zu schubsen & mich selbst bis zur Mitte vorzudrängeln.
Shu von Mary wegzubekommen, erwies sich schon als deutlich schwerer. Der ließ sich nämlich nicht einfach beiseite schubsen.
"Mary?"
"Verschwinde Hana!", zischte der blonde und zog das Mädchen noch etwas enger zu sich. Dieses sah mich mit funkelnden Augen an.
"Hana! Endlich seh ich dich wieder!" Mary lächelte mir zu, ehe sie ihrer Begleitung was ins Ohr flüsterte.
Froh sah Shu nicht gerade aus, ließ sie aber los und schubste einen anderen Jungen von seiner Tanz Partnerin weg. Armselig.
Aber momentan nicht wichtig.

"Wie lange ist es schon her? Eine Ewigkeit, nehme ich an. Aber wo hast du denn deinen anderen Teil gelassen? So wird doch nichts daraus!"

Wie Zwillinge sahen wir aus. Aber Mary war kleiner als ich. Sie benahm sich auch wie ein Kind.
Nicht, dass ich viel erwachsener war...
"Ich versteh nicht ganz. Deshalb beantworte zuerst meine Fragen.
Was machst du hier?!"

"Tanzen."

Die blonde grinste mich an und wir drehten uns einmal.
"Nun bin ich dran Hana.
Wer ist deine Begleitung? Doch nicht etwa der, der dir das Kleid geschneidert hat?"

"Schön wär's, aber nein. Meine Begleitung ist der blauhaarige Idiot dahinten. Wie bist du hier her gekommen, Mary?"

"Du hältst wohl nicht viel von Ruki. Komisch, ich hab ihn immer respektiert. Aber irgendein Vampir muss es in dein Juwel geschafft haben, dass kann ich spüren. Also sag schon, wer? Einer der Sonderfälle?"

Ich musste lachen. Allein der Gedanke daran war unvorstellbar.

"Ich bin nicht du. Eine Beziehung mit einem Vampir ist für mich undenkbar." Ich überdachte gesagtes einmal, merkte wie abwertend es eigentlich klang. "Auch wenn ich nicht drüber hinweg komme zugeben zu müssen, wie schön sie sind.",
Fügte ich schließlich hinzu.
"Auch nicht wenn er dich unsterblich machen würde? Du wärst dann genauso schön und genau so stark."
Wir klatschten ab.
"Auch dann nicht. Du hast meine Frage nicht beantwortet, Mary. Wie bist du hier her gekommen?"
Es interessierte mich brennend. Auch, wieso sie verschwunden war, oder wie sie damals mit mir sprechen konnte. Generell, wollte ich alles wissen. Alles.
"Nun, ich denke das ist der falsche Ort um darüber zu reden, meine Puppe. Und jetzt, wo ich dich gesehen und mit dir gesprochen habe, bin ich mir sicher."
Plötzlich griff sie nach meinem Handgelenk und schleuderte mich zu Boden. Die um uns herum tanzenden, hielten inne und auch ich konnte nichts weiter tun als Mary mit riesigen Augen anzustarren.

"Ich bin mir sogar vollkommen sicher. Mein Gewissen hat keine Kontrolle mehr über mich. Nun kann ich die Welt bedenkenlos zerstören."