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Seit gut einer Halben Stunde, saßen die beiden Kinder nun schon auf dem blank polierten Holzboden und dachten nach.

"Ich hab's!"

"Wirklich Richard?"

"Ja doch! Du wirst morgen schon dort sein? Fein! - heute wird mehr, als nur einer Schlechte Laune kriegen.
Denn - wir gehen ins Waisenhaus!"

"Ins Waisenhaus? Glaubst du - ich darf dort hi-"

"Wen interessiert's was du darfst und was nicht?
Vater wird mir so kurz vor der "Prüfung" nichts antun. Und wer versucht, dir auch nur ein Haar zu krümmen..."

Das Mädchen lachte. Er hatte es geschafft, sie wieder zum lachen zu bringen. Ein viel zu toller, großer Bruder.

Rin

Ich hasste so vieles. Ich machte so vieles.
Vieles zahlte sich aus. Doch was ich momentan machte, verstand ich selbst nicht. Normalerweise, tat ich nie etwas, ohne hintergrund gedanken. Wo blieb da denn auch die logik, schließlich kochte man nicht, um dann etwas essen zu gehen.
Das weiße kleine Kätzchen, saß auf einem Stuhl neben mir und sah kein einziges mal weg.
Ungewöhnliches verhalten bei Tieren.
Nadelstich für Nadelstich. Sekunde um Sekunde verging, in ausgeglichener Ruhe und mit viel Sonnenlicht. Es tat gut, im Garten zu sitzen. Herr Kuzicki schlief noch, genau so wie alle anderen hier im Umfeld. Eine Reihe von Arbeitern, welche nur nachts tätig waren. Die Gegend war...
"Au!" Ich hatte mir in den Finger gestochen. Kam schon mal vor, dafür waren die beiden Sachen jetzt fertig. "Hier bitte, äh... Katze." Fertig verpackt, reichte ich dem Kätzchen das stoffbündel und lehnte mich im Gartenstuhl zurück. Dafür, dass es Dezember war, schien die Sonne wirklich warm. Das heute noch Schnee fallen würde, konnte ich nicht glauben.
"Wuff! Wuff! WUFF!" Leicht erschrocken richtete ich mich auf, blickte mich um. Ein großer (wirklich großer) Hund, sah's neben dem Gartentor, kleffte und bellte. Er schien wütend zu sein? Oder hatte er vielleicht nur die Katze gewittert?
"M-miau..." "Wuff?!" "M-mi-" "WUFF!"
Das Kätzchen sprang, zusammen mit den Sachen, vom Stuhl und begab sich mit gesenkten Kopf in Richtung des Tores. Es wollte doch nicht...
Doch, genau das wollte es.
Der Hund stellte sich auf zwei Pfoten, kam damit ohne Probleme an den Tor griff heran. Das Kätzchen wartete, lief dann durch das offene Tor, auf den Hund zu. Das gruselige Vieh (ich hasste Hunde) knurrte einmal, setzte sich dann in Bewegung.
Ich selbst, starrte den beiden hinterher, begab mich dann zurück ins Haus.
Was... war das denn eben?
Der Hund... es wirkte fast als hätten die beiden sich unterhalten. Aber... das war unmöglich, immerhin war es Wissenschaftlich bewiesen, das Tiere keinerlei Bewusstsein besaßen. Wahrscheinlich hätte ich doch lieber schlafen sollen, als raus zu gehen. Bald war ja auch schon Schule, die Vorbereitungen mussten weitergehen.
"Da kann ich dir nur zustimmen. Allerdings hast du heute, zusammen mit Ren und Subaru ganz andere Sorgen, Rin."
Stimmen die mir irgendwas sagen wollten? Ich musste mich wohl wirklich hinlegen.

Koro

"Bist du wahnsinnig?! Wie kommst du bloß darauf in die Menschen Welt zu gehen?"
Immer noch still, lief ich neben Nickolei durch die Flure von Zeit und Raum. Das war der Nickolei, vor welchem ich Angst hatte. Er konnte nichts dafür, wollte mich doch nur davor beschützen, von Alexandria und Richard (vor allem von Alexandria) bestraft zu werden. "W-wissen sie es schon?" Mittlerweile hatten wir beide, wieder die gestalten von Menschen angenommen. Nickolei, welcher mich nun um mindestens zwei Köpfe überragte, seufzte. "Noch nicht, ich konnte ihnen weiß machen, du wärst schon dabei, den Boden in der Empfangs Halle zu polieren. Wenn du Glück hast, kannst du alles schaffen, ohne aus der Zeit zu geraten. Ich... könnte dir dabei helfen, wenn es denn seien muss." "Wirklich!? I-ch meine, du würdest mir helfen?"
Bitte, lass mich das nicht falsch verstanden haben. Bitte!
"Ja. Schließlich will ich dieser Krähe, die Genugtuung, dich verletzten zu können, nicht gönnen. Und nun los, wir müssen alles in fünf Minuten schaffen, wenn du das da in deiner Hand, noch abliefern willst." Er hielt mir seine Hand hin. Ja, ich hatte Angst vor ihm. Aber genau so groß, wie meine Angst, war auch die Bewunderung, ihm gegenüber. Er ging mit mir stets um, wie mit einer kleinen Schwester, obwohl er mich hassen müsste. "Ich Danke dir."

Kiyomi

"Yoki. Yoki, Yoki, Yoookii! Auufwachen!" Im nu stand ich. "Bin wach."
Nach einer Unterhaltung mit einem klein Kind von Kou, und einer riesigen Portion Pfannkuchen (ich hatte das Gefühl, Azusa hielt mich nun für krank) ging es auch schon in die Schule. Mittwoch. Welches Datum war heute eigentlich? Ach egal, würde ich später noch herausfinden.
Aus der Limousine raus, wurde ich von Yuma (wie immer) in den Unterricht gezogen. Auch wenn dieser erst in einer halben Stunde anfing. Doch kurz vor der Tür, wurde eine Vollbremsung eingelegt, bei welcher ich, wie ich nun mal war, auf den Boden fiel. "Das soll doch wohl ein Scherz sein." Yuma knurrte. "Geh in die Klasse, Kiyomi. Ich muss zu Kou." "W-was ist denn...?" "ICH SAGTE GEH!" "O-kay..." Das letzte was ich sehen konnte, bevor der Halb Vampir die Tür zu schlug, war ein junges Paar, welches sich gerade Küsste.

Sakura

Endlich Pause...
Doch dieses mal, musste ich wieder in die Turnhalle. Mina wollte eine sehr schwierige Chiografie besprechen, da durfte ich wohl nicht fehlen. Auch wenn ich gern darauf verzichtet hätte, Hana wiederzusehen. Sie war nicht blöd, könnte sicher schon längst zur Lösung meines Auftretens gelangt sein. Genau das störte mich.
"Also, verstanden?" Ein einstimmiges "Jawohl!" von allen. Und schon fingen die Mädchen an zu turnen. Mina, setzte sich seufzend neben mich. Das sie jetzt schon erschöpft war, sah ihr überhaupt nicht ähnlich. "Alles in Ordnung?" "Nein. Nichts ist in Ordnung. Ließ selbst."
Das was ich bekam, war nicht mehr als ein herausgerissener Notiz zettel, aus irgendeinem Heft. Und dort, stand auch nicht mehr, als ein Satz.

Nard nib hci.

"Und darüber machst du dir sorgen? Das ist doch..." die Tür der Turnhalle schwang auf und ein Mädchen trat, marschierte, tanzte hinein. Anfangs hatte ich sie gar nicht erkannt, aber es war... Night. Irgendwie, denn der Charakter, ihr gesamtes auftreten, passte nicht. Ich blieb stumm sitzen, während Mina sich vor der halben Portion aufbaute. "Was willst du denn hier?" "Na was wohl? Deine Position."
Ohne Mina weitere Beachtung zu schenken, sah sich die schwarzhaarige um. "Ganz nett, das hier. Aber ein Spiegel fehlt. Mina lachte. Sie war vielleicht verwundert, aber noch lang nicht eingeschüchtert. "Ach, ist das so? Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet so ein schwaches Opfer wie du, mich ersetzen könnte." Nebenbei bemerkte ich, wie die anderen aufgehört hatten, zu proben. Night grinste. Die Uniform schien jemand komplett anderen aus ihr zu machen. "Weil ich genug Potenzial besitze, dich abzulösen, Mina. Um ehrlich zu sein, ist es sogar viel zu viel. Noch irgendwelche Fragen?"
"Raus." Zischte meine Freundin. "Wie bitte?" In den zwei Zöpfen, waren weiße Strähnen, welche sich extrem vom schwarz abhoben. "Du hast mich schon verstanden, kleine Ratte. Wir beide, nach draußen. Jetzt."

Kurze Zeit später, kamen die beiden wieder rein.
"W-enn ich euch den neuen Kapitän
v-orstellen darf: Das ist Alice Night." Die anderen begrüßten sie zögerlich, aber respektvoll. Der Rest des Trainings, verlief, als wäre nichts passiert. Aber Mina wirkte die ganze Zeit über so... träge. Na ja, wahrscheinlich konnte sie den Schock, nicht so gut verdauen. Als die Pause vorbei war, wartete ich ausnahmsweise wieder auf meine "Freundin." Das hatte ich das letzte mal... vor drei Jahren getan.
"Ähm yuri?" "Ja?" "Könntest du mich heute nach Hause begleiten? Denn..."
"Ist schon gut kann ich machen." Meine Arbeit lag eh nur eine Straße weiter.

~Noch in der Turnhalle. ~

"Das... war einfach nur toll! Du hast es ihnen richtig gezeigt!" "F-fandest du?" Die letzten in der Halle, saßen noch auf einer der Turnstangen, etwa 12 m über dem Boden und genossen die Dunkelheit. "Ja! Ich... muss zugeben, daß nicht von dir erwartet zu haben, Alyssa. Warum hilfst du plötzlich mit?" "Ach weist du, als helfen würde ich es nicht bezeichnen. Aber die sind mir schon so lange auf die nerven gegangen..." "Das kenn' ich. Schlimm, was?" Die blond haarige ließ sich nach hinten fallen, hing nun ich der Luft. "Ja. Und dabei hasse ich dich doch." Die schwarz haarige tat es ihr gleich. "Und wieso? Wegen Kiko?" Ein nicken. Ein lachen. "Dann Hass mich ruhig weiter, aber der gehört mir." Ein zischen. Ein kichern. "Keine Sorge, das werde ich. Und Rachel," Die schwarz haarige, schwang sich ab, landete sacht auf dem Boden. "Dafür das du mir etwas so wichtiges weggenommen hast, werde ich mich revonegiren, meine Liebe. Das Spielzeug, welches dich seit einiger Zeit so amüsiert, wird nun mir gehören."
"Hey, aber das ist unfair!" "Ich weiß." Ein weiteres kichern. Eine leere stelle, wo davor noch jemand stand. Ein seufzen. Natürlich musste das passieren. Ein grinsen. Andererseits - würde es so, noch interessanter werden. "Schnee und Eis hat es besiegelt. Nun kann es endlich los gehen." Ein lachen.
Eine leere, dunkle Turnhalle.

1488. 20.03.16

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt