Diabolik Lovers

Fourth Heart Act

Der Jäger genießt die Jagd. Sie ist spannend und aufregend.
Die Beute hasst es, gejagt zu werden. Adrenalin und Angst um das Leben schwächen Körper und Geist.
Aber trotzdem sollte der Wolf aufpassen, was er Jagd. Kaninchen und Rehe, sind keine großen Probleme. Und wenn mal eins entkommen sollte, hat es meistens zu große Angst, richtig nachzudenken und läuft sofort in die nächste Falle.
Normalerweise.

Hana

Ausgesprochen gut gelaunt wachte ich an diesem Abend auf. Die Tatsache das ich Shu aus dem Bett geschubst hatte, als dieser nicht von selbst aufstehen wollte, verstärkte diese gute Laune noch.
Eigentlich sollte ich mich aufregen, wütend sein, aber irgendwie war ich nicht in der passenden Stimmung dafür. So zog ich mich also im Bad um, machte mich fertig und ging zurück ins Zimmer. Freitag. Bald war Wochenende. Und dann hätte ich die dritte Woche in Japan, und die zweite im Irrenhaus überstanden, ohne negativ in der Schule aufgefallen zu sein. Ich packte Buch und Messer in die Schultasche, öffnete die Tür und rutschte am Treppen Geländer nach unten, direkt vor Reiji's Füße. Ignorierend, das er zu einer Standpauke ansetzten wollte, (oder zu was auch immer) verbeugte ich mich, wünschte ihm einen guten Abend und ging weiter. Noch eine Viertel Stunde, dann musste ich raus. Akayo, welcher in der Tasche versteckt war, schlief noch. Denn im Gegensatz zu mir, welche es ausnahmsweise mal gelassen aufgenommen hatte, war der über Shu hergefallen, hatte ihm das Gesicht zerkratzt und gefaucht. Akayo war halt unverbesserlich.
Mein Weg führte zur Küche, wo ein hungriger Ayato nur auf mich gewartet hatte. Nicht die irre Version. Sondern das kleine, hungrige Kleinkind, welches Takoyaki haben wollte.
Auch die Autofahrt, verlief perfekt. Kol und ich sprachen ein wenig über den Ablauf des Tages, anschließend ging ich schnell noch mit Alice den, schon längst auswendig gelernten Text durch. Auch als mir in den vorletzten Unterrichts Stunden auf meinem Weg zum Zweiten Musik Raum (der erste War wohl seit einiger Zeit besetzt) Ruki über den Weg lief, blieb sie erhalten. Seltsam eigentlich, oder?
Wie erwartet lief das Referat tadellos und perfekt ab, was leider nicht bei allen der Fall gewesen war. Das neue Thema in Sport, Leichtathletik, gab dem ganzen dann den Rest. Heute war ich wie besessen von guter Laune, aß sogar in der Cafeteria. Mika und Yori, (eine Freundin von ihr) waren gute Gesellschaft, es wurde viel gelacht. Als diese sich dann aufgemacht hatten, Tennis zu spielen, ging ich in den Garten. Überraschenderweise war es dieses Mal Azusa, welcher auf meiner Hängematte lag. Ohne ihm weiter Beachtung zu schenken (Ich wollte ihn nur nicht aufwecken) setzte ich mich auf den Boden ins Gras und holte Mary's Tagebuch hervor. Doch ich konnte nicht mal zum schnitt ansetzten, da wurde mir das Messer aus der Hand genommen.

"Wieso... willst du... dich... verletzen?"

Alice

Masa - sensei wollte noch etwas mit mir besprechen, weswegen ich später als der Rest den Musikraum verließ. Doch ehe ich auch nur einen Schritt in Richtung Sporthalle machen konnte, zog mich jemand durch eine Seitentür in den anderen Gang. Als ich aufgegeben hatte, mich aus dem Griff befreien zu wollen, sah ich hoch. "Was will der Idiot den hier?" Hauchte Kyo und versuchte in Shu's Hand zu beißen. Aber nachdem sich sein Griff dadurch nur verstärkte (was mich fast zum aufschreien gebracht hätte) ließ er es sein. Vor dem Musikraum 1 hielt er an, machte die Tür auf und schubste mich rein.
"W-was...?" Sofort rappelte ich mich wieder auf, wich noch weiter in den Musik Raum zurück, den Blond haarigen nicht aus den Augen lassend. Dieser sah mich kurz an, schloss dann die Augen und zeigte mit der Hand zu der Harfe. "Spiel." Was?! "A-aber der Unterricht fängt g-gleich an!" Protestierte ich, wollte empört klingen. "Glaubst du wirklich, das würde mich interessieren?" Ein weiterer Blick von ihm genügte um den Blick zu senken. "N-nein, wahrscheinlich nicht." Aber ich konnte doch nicht einfach so den Unterricht schwätzen, schon gar nicht Sport. Die ersten Töne erklangen, hoch und hallend. Warum eigentlich ich? Der Lehrer würde mich mindestens zwei Wochen lang dafür strafarbeit erledigen lassen, abgesehen mal von dem ganzen Geschrei. Aber noch schlimmer war es wohl, einen Vampir grundlos wütend zu machen.

Spielen... mit einer Freundin. Ich wollte doch nur mit einer Freundin spielen!
Eigentlich hatte es doch so einfach angefangen, ich war nach draußen, zusammen mit der netten Sonne in den Wald gegangen, da sah ich etwas schimmerndes außerhalb vom Weg. Es war ein kleiner runder Stein, so schön strahlend, aber nicht so grell, wie die Sonne. Ich war sofort verzaubert von seinem Anblick, konnte meine Augen nicht von ihm lassen.
"Legt ihn weg, er will euch nur täuschen!" Rief mir die Sonne zu, doch ich hörte nicht auf sie. "Wer seid ihr, prächtiger Stein?" fragte ich ihn. "Ich? Ich bin der Mond, und ihr?"

"Alice, du kannst aufhören, er schläft." Müde fielen mir die Hände in den Schoß. Ich hatte wieder nur mit Handschuhen gespielt. Mum, wär bestimmt stolz.
Den Rest der Zeit verbrachte ich in der Bibliothek, wollte nicht wo anders hin. Ich sollte jede Pause hier hin, so wie früher. Kein Vampir, kein was auch immer, nur ich, der kleine Junge komplett in weiß (der kam öfters hier her, hatte aber bis jetzt noch nicht gesprochen) ein sprechendes Kaninchen, 1 Millionen Bücher, und ich.
Dieser Ort war mir vertraut, seid ich mich damals vor ihnen versteckt hatte. Nur dank ihm kannte ich Kol und Leon.
Wieso hatte ich ihn eigentlich überhaupt so lange nicht besucht? Das würde ich jetzt ändern!
Du hast irgendwas vergessen...

Shu

Ich hatte mit meiner Vermutung recht, durch die Melodie des Mädchens, fing ich tatsächlich an zu träumen. In meiner Erinnerung, lachte Mary, flog ab und zu durch die Luft, wollte die ganze Zeit, das ich versuchte sie zu fangen.
Doch immer wenn ich sie fast hatte, verschwand sie, tauchte woanders wieder auf und lachte wieder."Ich Fang dich noch, wart's nur ab!" Rief ich ihr nach und versuchte es ein weiteres Mal.

1002. 27.01.16