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Akayo

Wisst ihr wie lange es dauert mit zwei Flügeln von England nach Japan zu kommen? So wie ich flog, brauchte ich etwa eine Halbe Stunde. Durch ihre Ohrringe (ich hätte nie gedacht das Hana sie so lange tragen würde) konnte man ihren ungefähren Standpunkt ermitteln. Dieser führte mich in eine Schule, in der ich sie zum Glück auch fand. Für alle die sich jetzt fragen, wieso ich hier war, (auch wenn man es sich bestimmt selber denken kann) Blut war geflossen. Und ich fühlte mich mies. Als ihr Beschützer sollte ich eigentlich immer auf sie aufpassen, egal wo, auch wenn ich nicht mit konnte. Das schuldete ich ihr, seit sie damals mein leben (das leben eines verzauberten, verbannten nichtsnutz) gerettet hatte. Sie lachte, unterhielt sich mit einem schwarz haarigem Mädchen welches ein Kuscheltier auf der Schulter sitzend hatte. Das Mädchen war definitiv keine Bedrohung für Hana, auch wenn etwas magisches von ihr ausging. Der weiß haarige, welcher im Hintergrund an einer Wand lehnte, (ich befand mich übrigens auf dem Schulhof, sie waren draußen) hatte einen Geruch, welcher dem von Kai, verdächtig ähnlich war. Ich konnte Vampire nicht ausstehen, schon gar nicht wenn sie meiner Freundin Hungrige Blicke zu warfen. Kai war ja schon schwierig, und das obwohl ich wusste das er eher selbst K.O hauen, als ihr weh tun würde. Nach dem was ich mitbekommen hatte, (Kai's Zimmer war voller Aufzeichnungen, Artefakten und einem Boxsack) besaßen die Ohrringe außer der Ortung, noch andere Fähigkeiten. Die erste wäre (so nannte ich es persönlich) der Nebel. Hana könnte mit einer frischen Schnittwunde direkt neben einem Vampir entlang gehen, ohne dass er sie und ihren Geruch überhaupt wahrnahm. Daraus resultierte wohl die frage: wieso sah der Idiot sie trotzdem so an?!
Das klingeln der Glocke teilte mir mit, die Schule war vorbei. Ich sollte mich vorerst lieber nicht zeigen, nicht das da jemand noch ausflippte.

Hana

"Egal wohin du rennst, ich werde dich finden."

"Wenn das so ist, muss ich wohl anfangen zu fliegen."

Ich verabschiedete mich und stieg aus. Den ganzen "Tag" über musste ich an das Buch denken. Der Geschichtslehrer hätte mich in meiner unaufmerksamkeit fast erwischt, glücklicherweise wusste ich die Antwort auf seine Frage. Die Schrift wurde sichtbar sobald sie mit Blut in Verbindung kam, aber als ich es heute in der pause wieder ausprobieren wollte, kam ein hungriger Kanato dazwischen. Und in der großen Pause ging es auch nicht, ersten's wegen Alice (das Mädchen erinnerte mich mittlerweile selbst an so ein niedliches Kaninchen) welche mir unbedingt etwas geben wollte, zweitens wegen Subaru. Der fand es wohl unterhaltsam mich ständig zu beobachten. Hoffentlich konnte ich wenigstens in meinem Zimmer weiter lesen.

Die Limosine hielt genau vor meiner Nase an. "Na, kleine Puppe? Wartest du etwa auf deine Meister?" Ich schenkte ihm ein zuckersüßes lächeln. "Liebster Laito, brauchst du möglicherweise eine Brille? Außerdem passen die Wörter Puppe und Meister nicht in die selbe Kategorie." Höchstens Marionette könnte noch klappen, aber Puppe? Ein lebloses Objekt brauchte keinen der es herum kommandierte. Er grinste bloß. Mary hatte geschrieben er sei pervers, aber mir war das bis jetzt noch nicht sonderlich aufgefallen. Lag warscheinlich daran das ich mit ihm höchstens fünf Sätze gesprochen hatte.
Ohne mich diesmal um zu ziehen, setzte ich mich aufs Bett, hollte das Messer und schnitt mich ganz leicht. Letztes mal war der Schmerz vielleicht gut, (oder eher nötig) aber jetzt war ich wieder normal.

14.04

Liebes Tagebuch,

Wenn ich die Ironie des ganzen bedenke, muss ich ungewollt lachen. Nikki und ich haben uns immer ausgedacht, wie es wäre wenn so was passiert. Damals fand ich es lustig (welches Mädchen kann schon behaupten einen Vampir zu kennen?) Herum zu albern, sich Geschichten auszudenken. Aber die Süße Bitterkeit der Realität ist nun mal keine Geschichte. Wenn sie mir nicht gefällt, kann ich keine andere aufschlagen. Heute hätte Reiji mich beinah erwirgt, nur weil ich mich geweigert habe, seinen Tee zu probieren. Respekt kommt ja bekanntlich mit der Angst, Glückwunsch Reiji. Meinen Respekt hast du nun.

20.04

Von Shu hab ich heraus gefunden das die Sechs, drei verschiedene Mütter haben.

Die Mutter von Ayato, Kanato und Laito (wer hät's gedacht, es sind ja auch Drillinge) hieß Cordelia,
Die von Reiji und Shu (ich hätte nie gedacht dass die beiden leibliche Brüder sind) hieß Beatrix und die von Subaru hieß Christa. Keine der drei lebt noch.

Diese Information hat mich nicht nur verdammt viel Blut, sondern auch einen ordentlichen Teil meines Selbstbewusstsein's gekostet, da Shu tatsächlich meinte es mache mich an, gebissen zu werden. (Und Shu finde ich noch am normalsten)
Auch habe ich einen Beschluss gemacht: von hier wegzulaufen würde nichts bringen. Nicht nur, daß die einfach ein neues Opfer lam bekämen, (die Kirche sei übrigens verflucht) sondern ich würde mich auch verfolgt fühlen. Mein Leben lang. Also Plan B. Hier bleiben, nicht drauf gehen (falls doch, dafür sorgen nicht in einem Brautkleid und einer Hübschen Frisur im Puppen Keller zu Enden) und versuchen so viel wie möglich über diese Hölle hier heraus zu finden. Müsste doch eigentlich machbar sein, oder? Wobei, bei meinem Mundwerk...

Als die Tür auf ging versteckte ich das Buch schnell in der Schublade und stellte mich aufrecht. Aber es war bloß (bloß!) Reiji, welcher mir mitteilte das Morgen noch vier weitere Vampire für zwei Tage zu 'Besuch' kämen und ich mich lieber von denen fern halten sollte. (Was in Übersetzung für mich hieß bei der Begrüßung jedem einzelnd die Hand zu geben.) Er fragte ob ich verstanden hatte. Ich nickte, er gab mir noch irgendso einen Saft, welcher das Blut regenerieren würde (erheiternd, dass ihn sowas überhaupt kümmerte) und sagte, ich solle die restliche Zeit nutzen um zu schlafen.
Endlich mal was sinnvolles Reiji, geht doch.
Kurze Zeit später (ich wollte gerade das Licht ausmachen) kam Subaru ins Zimmer, verschloss das Fenster und drückte mich auf das Bett. "Schlaf jetzt."
Dann ging er raus. Ich hörte wie von außen ein Schloss an die Tür gebracht wurde und seufzte leise. Schlösser an die ich nicht ran kam waren lästig und verschwendeten viel mehr Zeit. Und im Bad gab es übrigens auch ein Fenster Subaru, denk besser nach bevor du abschließt. Anfänger.
Ich legte mich hin, machte das Licht aus und versuchte wenigstens so zu tun, als würde ich einschlafen.
Vier neue Vampire, ob das wohl gut ging?
Warscheinlich nicht. Das könnte lustig werden!

1056. 20.10.15

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt