After all I was no angle

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"Samu" hörte ich Riku halb panisch sagen.
"A... alles gut" antwortete ich zitternd.
"Sicher?" Er legte seine Hand auf meine Schulter. Ich nickte mit meinem Kopf. "Ich... ja... das waren bestimmt nur die Medikamente..."
"Sicher?"
Ich nickte nur schwach. "Warte, ich helf dir raus" sagte Riku schnell, zog sich sein Shirt aus, schlüpfte aus seiner Jeans und Shorts und kam zu mir unter die noch immer laufende Dusche. "Na komm..." Sorgsam stützte er mich und trug mich fast aus der Dusche. Er gab mir die Anweisung, mich auf dem Klodeckel neiderzulassen und begann mich abzutrocknen. "Rick, das kann ich selber" - "Rick?" Fragte er leicht verwundert. "Ja, Rick!" Er schmunzelte und drückte mir einen Kuss auf mein Knie.
Er half mir noch, wieder in mein Bett, bevor er sich aufmachte um eine Schwester zu suchen. "Samu, das müssen wir ihnen sagen, vielleicht waren es doch nicht nur die Medikamente!" Sagte er und war aus der Tür verschwunden.

Nur wenig später kam er mit einer kleinen, schwarzhaareigen Frau zurück.
"Ich glaube, ich habe nur irgendwelche Tabletten oder so nicht vertragen" sagte ich schwach. "Könnte sein" stimmte sie zu, "Aber sonst können wir jetzt nichts machen. Am besten, sie schlafen jetzt, Herr Haber! Und sie können dann auch nach Hause" sagte sie zu Riku, dann verschwand sie auch wieder aus dem Zimmer.
"Ich bleib noch, Schatz! Mach deine Augen zu!"

Rikus Sicht

Ich strich ihm immerwieder durch seine Haare und hielt seine Hand. Er war längst eingeschlafen, doch ich blieb neben seinem Bett sitzen. Ich wollte einfach seine Nähe spüren. Für ihn da sein. Ich habe mich in den letzten Wochen wie ein Idiot verhalten! Ich wollte doch nicht, dass Samu sich irgendewtas antut... Nie wieder wollte ich ihn irgendwie verletzen oder nicht für ihn da sein.
"Sie sind ja immernoch da!" Flüsterte eine Schwester empört, als sie ungefähr eine Stunde später wieder herien kam.
"Natürlich" antwortete ich ihr leise.
"Wollen sie nicht lieber heim gehen?"
Ich schüttelte meinen Kopf und lies meinen Freund nicht aus den Augen.
"Aber sein Zustand könnte sich verschlechtern" versuchte sie mich zu überreden.
"Deshalb will ich ja bleiben!" Sagte ich trotzig.
"Wollen sie das wirklich so mitbekommen?" Fragte sie und ich nickte nur. Seufzend verließ sie das Zimmer.

"Ich werde immer für dich da sein, Samu!" Wisperte ich und hauchte ihm einen Kuss auf seine Stirn.

Als sich keine halbe Stunde später die Tür erneut öffnete, drehte ich mich schon genervt um.
"Ach Herr Rajamaa... Ihm geht es gut, sie können ruhig nach Hause gehen"
"Dann kann ich ja auch bleiben wenn es ihm gut geht und er keine Ruhe braucht"
"Er braucht Ruhe!" Widersprach mir die Schwester.
"Er hat doch Ruhe, er schläft!"

So in etwa zog es sich die nächsten vier Tage, bis Samu entlassen wurde.
An diesem Tag holte ich ihn gegen zwölf aus der Klinik ab und fuhr ihn zu mir, wo ich davor schon sein Lieblingsessen vorbereitet hatte.
"Rick du spinnst doch!" Rief er und fiel mir um den Hals.

Während wir aßen, fixierte ich Samu förmlich mit meinen Augen. Dieser Mann war so perfekt, bei allem was er tat! Wie konnte ich in letzter Zeit nur so scheiße zu ihm sein?!
"Was hast du?" Fragte mein Freund mich nach einer Weile.
"Hm? Ich... ähm... Ich habe nachgedacht" brummte ich und senkte meinen Blick.
"Über?" Bohrte mein Gegenüber jedoch weiter.
"Was ich für ein Arsch war..."
Genervt stieß Samu Luft aus. "Riku Juhani Rajamaa! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass es OK ist?! Hör auf dich zu entschuldigen und darüber nachzudenken und sei endlich damit zufrieden dass ich dir verzeihe!"
Ich musste etwas grinsen.
"Ist ja OK Schatz! Aber ich will dich in Zukunft nichtmehr verletzen" bemerkte ich.

"Ich dich doch auch nicht... Aber... da gibts glaube ich noch etwas von dem ich dir erzählen müsste..." deutete Samu an.
Ich verschluckte mich vor Schreck an meiner Nudel und sah ihm fragend in die Augen.
"Ich... Ich werde Sunrise Avenue auflösen"
"Du willst WAS?!?!?!" Rief ich entgeistert.
"Die Band auflösen, ja!" Antwortete Samu ganz ruhig.
"Aber... Samu! Das... das kannst du nicht machen!" Stammelte ich.
"Doch"
"Samu... Das... Ich meine, die Band war immer dein großer Traum!"
"Ich weiß, Rick. Aber es geht einfach nichtmehr" sagte er traurig.
"Überleg dir das gut" mahnte ich
"Das hab ich die letzten Tage schon"
Ungläubig starrte ich ihn an. Er hatte im Krankenhaus die ganze Zeit darüber nachgedacht?

"Überleg dir doch mal", ergriff er wieder das Wort, "Überleg dir doch mal, was in letzter Zeit deshalb alles schief gegangen ist...!"
"Aber da können doch die anderen nichts dafür. Das... das war doch allein meine Schuld!"
"Aber die Jungs mussten es auch aushalten" konterte mein Freund.
"Wieso willst du deshalb gleich alles aufgeben?" Hakte ich nach.
"Ich gebe nicht auf, ich lasse los. Rick, es gäbe zwei Möglichkeiten, die dir beide nicht gefallen würden."
"Ja, aber... aber... aber... Das kannst du nicht bringen!" Maulte ich.
"Ihr könnt ja noch weiter machen, aber ICH steig auf jedenfall aus"

Dream like a ChildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt