Dream like a Child

One day it all will make sense

Die Tür zwischen Riku und mir fiel ins Schloss. Mein Blick war starr auf das Fenster gerichtet. Es hielt mich irgendwie davon ab zu denken.

"FUCK!", brüllte ich. Langsam realisierte ich, dass ich gerade den wichtigsten Menschen meines Lebens verloren habe. Obwohl... Es bestanden noch Chancen, um alles wieder gut zu machen. Okay, es wird nie mehr so wie es bis jetzt war, aber damit konnte ich leben. Auch wenn die überbliebenen Chacen relativ gering waren, versuchte ich mir Hoffnung zu machen. "Dann denk dir jetzt mal ne schöne Erklärung aus, Haber!" Motzte ich mich selbst an und raufte meine Haare.
Entmutigt ließ ich mich auf die Couch sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das durfte alles nicht sein. Das konnte es nicht gewesen sein.
Ich blickte zurück auf meine gemeinsame Zeit mit Riku, als Paar. Es war teilweise zwar anstrengend, dafür gab es aber auch wundeschöne Stunden in Zweisamkeit.
Eins ist sicher: Ich musste mir Vivi unbedingt aus dem Kopf schlagen!

Osmos Sicht

Ich machte mir gerade einen Kaffee, als es an der Tür klingelte. Als ich diese öffnete, stand vor ihr ein völlig aufgelöster, in sich zusammengefallener Riku. "Komm rein!", zog ich ihn sofort in eine Umarmung. Als ich mich von ihm löste, blickte ich in Rikus Gesicht mit roten, geschwollenen Augen. Er hatte geweint. Jedoch rang er sich trotzdem ein lächeln ab.
Was zum Teufel ist passiert? Was machte Riku so zu schaffen?
"S... Samu.... Samu...." begann Riku, doch die Tränen gewannen überhand und seine Stimme brach.
"Shhh... Ist ja gut! Ich beschütze dich!" Oh mann, Osmo! Wie dumm hat denn das bitteschön geklungen?! Ich könnte mich gerade selber Ohrfeigen.
"Danke" nuschelte Riku.

Riku hatte sich mittlerweile beruhigt und holte bereits einige Male tief Luft, um seine Stimme zu erheben. Scheinbar schwand aber immer sein Mut, sodass er kopfschüttelnd abbrach. "Samu... Vivi hat sich wieder bei Samu gemeldet... Und er... Osmo, er empfindet noch was für sie!" Rikus Stimme wurde zum Ende hin immee brüchiger.
"Bitte WAS?!" Ich war mehr als entsetzt über Samus Verhalten. Wie konnte er Riku nur soetwas antun? "Du hast richtig verstanden."
Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf.
"Das hört sich an, wie wenn er -"
"Wie wenn er nur mit mir gespielt hätte. Ich weiß." Das konnte doch alles nur ein schlechter Witz von Samu sein. Ein sehr schlechter. Er wusste doch, wie sehr Riku ihn liebte. Das wusste sogar ich.

Ein paar Stunden später stand ich nun vor Samus Haustüre, bereit, eine Standpauke zu halten. Endlich öffnete er die Tür. "Samu. Aleksi. Haber." Ich stürmte durch die Eingangstür und wartete darauf, das der angesprochene, blonde Finne mir folgt. "Was zum Teufel fällt dir ein?!" Beschämt sah Samu zu Boden. Er konnte einem schon Leid tun, so wie er hier stand, doch ich dachte nur daran, was er Riku angetan hat.
"Ich kann das erklären" nuschelte er leise.
"Scheinbar nicht. Oder nicht sehr glaubwürdig. Oder würde Riku sonst heulend in meinem Wohnzimmer zusammenbrechen? " Entsetzt sah Samu mich an. "Osmo! Ich wollte das alles nicht! Ich liebe nur Riku"
Ich musste auflachen. "Samu verdammt! Du bringst das jetzt in Ordnung! Hast du mich verstanden?!" "Und wie bitteschön?"
"Lass dir was einfallen! Jetzt sieht es aber so aus, als ob du Riku nur ausgenützt hast, als ersatz für Vivianne!" Wütend ließ ich diese Worte unbeantwortet im Raum stehen und verließ Samus Haus.

"Was hat er gesagt?"
Kaum hatte ich mich wieder in mein eigenes Heim geschlichen, mit dem Gedanke, Riku würde noch schlafen, wurde ich schon ausgefragt.
"Ich habe ihm alles vor den Kopf geschmissen. Dass er sich nur ausnutzt und so weiter. Er hat keine wirklichen Antworten gegeben, nur gesagt, er könne es erklären." Ich setzte mich wieder neben Riku und blickte ihn an. Er sah mitgenommen aus, was man ihm auch nicht verübeln konnte.
"Danke Osmo" sagte er und zog nun mich in eine Umarmung. Ich schaute in Rikus verweinte Augen und bemerkte sein schwaches Lächeln.
Er beugte sich vor und schon konnte ich seine Lippen auf meinen spüren.