Dream like a Child

I know it hurts

Es dauerte wirklich nicht sehr lange, bis Samus Handy klingelte und Mikko uns anrief.
"Ihr habts wirklich getan?" Begrüßte er uns.
"Natürlich, dachtest du, wir kneifen?" Fragte Samu leicht grinsend. Er hatte auf Lautsprecher gestellt, damit ich auch mithören konnte.
"Nein, nicht wirklich... Aber ich dachte echt nicht, dass du so schnell aufgibst, Samu" Antwortete unser Manager nachdenklich.
Der Sänger schluckte.
"Weißt du Mikko..." setzte er ruhig an "Du kennst mich echt gut. Ich gebe normalerweise echt nicht so schnell auf, aber das ist was anderes. Ich hätte zwar bisher nie im Traum daran gedacht, Sunrise Avenue zu verlassen oder die Trennung bekannt zu geben, aber jetzt ist die ganze Situation anders. Vor zwei Jahren konnte ich mir auch noch nicht vorstellen, dass ich mit Riku zusammen wäre und wir verl.... uns lieben!" Unterbrach er hastig das Wort und schaute mich lächelnd an. "Die Sache ist eben die, dass ihr mir alle viel zu viel bedeutet. Ihr seid meine zweite Familie, ich will wuch nicht verlieren! Und ich habe einfach Angst, dass wir uns jetzt öfters Streiten oder nur ich und Rick und das würde sich auch auf alle auswirken! Ich kann einfach nichtmehr ohne euch... Ich will euch nicht im Streit verlieren... Verstehst du mich?" Traurig starrte er auf den Boden.
Mikko ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Scheinbar hatten Samus Worte ihn berührt.
"Ich verstehe dich Samu..." antwortete er leise. "Ich wollte eigentlich fragen, ob ihr dazu ein Interview geben wollt... Wenn ja, ihr hättet da schon ein paar Anfragen...."
"Das war doch klar" murmelte ich und blivkte zu Samu. "Deine Entscheidung"
"Jungs, ihr müsst euch nicht jetzt sofort entscheiden, ich wollte es euch nur mal fragen" Sagte Mikko schnell. "Aber wir kennen dich und wissen, dass du am liebsten jetzt gleich eine Antwort haben willst" lachte Samu.
"Okay, ihr kennt mich wirklich" antwortete Mikko lachend. "Also was ist dann?"
Samu sah mich fragend an. "Mikko, das muss ich erst nochmal in Ruhe mit Rick und den anderen klären..."
"Wir melden uns dann bei dir" ergänzte ich.
"Okay, dann machen wir das so. Und lasst euch bitte nicht von den Kommentaren im Netz runterziehen. Bis dann!" Der Manager verabschiedete sich.
"Was für Kommentare?" Fragte ich ihn entsetzt, jedoch hatte er schon aufgelegt und als Antwort bekam ich nichts anderes als ein monotones Tuten.
Ich starrte Samu an. "Das heißt nichts gutes..." murmelte er und griff schnell wieder nach dem Laptop. Zögernd klickte er auf die Kommentare unter seinem letzten Post und scrollte etwas nach oben.
Ich lehnte mich gegen meinen Verlobten, der einen Arm um mich legte, und gemeinsam lasen wir ein paar Kommentare unserer Fans.

Viele hatten nur ein paar traurige Smileys und ein 'Nein' oder 'Warum' kommentiert.
Von anderen kam etwas wie 'Nein!! Bitte nicht, ihr müsst es euch nochmal überlegen, das könnt ihr uns doch nicht antun!', 'Tut mir leid für euch, dass ihr euch entscheiden musstet' Oder 'Ach du sch.... Ich bin echt traurig und sprachlos'.

'Ich wusste es schon von Anfang an, dass das nicht gut gehen würde, wenn sich Samu einredet, schwul zu sein, nur um seinen Gitarristen in der Band zu halten. Es war der größte Fehler von ihm, sich auf Riku einzulassen! Natürlich musste das die Band kaputt machen!'
'Was hat Riku nur mit Samu gemacht? Als ob das alles von Samu ausgeht! Das ist 100% Rikus Schuld! Ohne ihn gäbe es die Band noch!'
'Wie konnte ich mich nur in Riku getäuscht haben? Es war soch die ganze Zeit sein Plan, die Band kaputt zu machen!'

Ich krallte mich an Samu fest, der mich besorgt musterte und mich fester in seinen Arm schloss.
Wieso schreiben Fans sowas? Ich konnte es einfach nicht verstehen...
Oder hatten sie recht? Ist das wirklich alles meine Schuld? Nur wegen unserer Beziehung ist die Band zerbrochen...

"Rick" flüsterte Samu und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Riku, Schatz, du weißt dass die unrecht haben! Leute die sowas schreiben waren niemals richtige Fans. Und du siehst, dass viele von denen auch noch nicht damit klarkommen, dass wir uns lieben. Sowas sind einfach nur homophobe Arschlöcher! Hm... obwohl... Gilt das Wort bei... Schwulen eigentlich... auch.. als Ausdruck? Ich meine... das... wir... äh... du... du weißt schon!" Stammelte er, woraufhin ich einfach lachen musste. Solche Überlegungen waren typisch Samu.
"Was lachst du?" Grinste Samu.
"Ich glaube... nicht wirklich, dass es ein Ausdruck ist... Aber ist ja auch egal" antwortete ich und küsste ihn.

"Also zurück auf das was ich eigentlich sagen wollte... Wir dürfen nicht auf solche Sachen hören! Das stimmt doch alles garnicht! Wir dürfen uns von dem nicht runterziehen oder kaputtmachen lassen. Wir müssten da jetzt durch. Mir war klar, dass viele es nicht einsehen werden, aber dass so viele jetzt ausfallend gegenüber dir werden geht echt zu weit! Aber trotzdem können wir dagegen nicht wirklich was machen. Ich verspreche dir, wenn das so weiter geht, werde ich denen persönlich meine Meinung geigen!"
Wie süß er doch war. Mein Freund. Mein Verlobter. Mein zuküngtiger Mann. Mein Samu.
"Lieber nicht, die fühlen sich doch sonst noch geehrt, wenn Samu Haber mit ihnen schreibt"