Dream like a Child

Let it burn

Schweigend verließ Samu die Dusche und ließ mich alleine zurück. Was hatte er nur schon wieder? Mein Gefühl ließ mich nichts gutes vermuten.
Seufzend wusch ich meine Haare, um danach Samu zu suchen. Ich hatte kein sehr gutes Gefühl bei der Sache. Ich wusste zwar nicht was er hatte, was mit ihm los war, aber ich spürte einfach, dass etwas gewaltig falsch lief.
Schnell trocknete ich mich also ab und zog mir eine frische Jogginghose und einen Hoodie über, um dann nach meinem Verlobten zu suchen. Wo ich Samu jetzt vermutete? Nun ja, meiner Meinung nach gibt es da drei Varianten. Die erste Variante ist, dass er alleine in einer Bar hockte und sich zuschüttete. Aber da die anderen Jungs jetzt wahrscheinlich auch einen trinken wollten, hat er das sicher nicht gemacht, wenn er wirklich allein sein wollte. Die zweite Möglichkeit wäre, dass er joggen gegangen ist, um sich von allem abzulenken. Auch das hielt ich für unwahrscheinlich, da es nicht sehr gut durchdacht wäre, weil es draußen noch von Fans wimmelte. Es wäre einfach überhaupt nicht durchdacht - und so dähmlich ist nichtmal Samu, das zu machen. Am wahrscheinlichsten ist, dass er sich alleine in einer Ecke im Tourbus befand wo er seine Ruhe hatte. Also beschloss ich ihn zuerst dort zu suchen. Also machte ich mich auf den weg und fand den Blonden auch schließlich in seinem Bett eng an sein Fenster gelehnt. Sein Blick war starr nach draußen gerichtet und er schien nichts um ihn herum wahrzunehmen. Vorsichtig setzte ich mich an das Fußende des Bettes und zog anschließend den Vorhang wieder zu. Schweigend beobachtete ich den Halbfinnen. Immer wieder verzog er sein Gesicht und hing einfach seinen Gedanken nach. Über was er wohl nachdachte? Nach kurzer Zeit begannen ihm Tränen aus den Augenwinkel zu treten. Immer mehr und mehr.
Auch meine Wangen wurden feucht von meinen eigenen Tränen. Allein die Tatsache, dass es Samu schlecht ging, quälte mich. Dass er weinte war schon einen ganzen Schritt härter. Samu Haber weinte nicht sehr oft. Und wenn, musste etwas schlimmes passiert sein, es geht den Personen die er am meisten liebt schlecht oder er hatte einen großen Entschluss gezogen.
Ich wusste nicht genau, was schlimmer war, die Tatsache Samu so hilflos vor mir weinen zu sehen und schluchzen zu hören, oder nicht zu wissen was ihn dermaßen quälte.

"Samu" wisperte ich und schmiegte mich sachte neben ihn. "Ich bin da" Leicht strich ich mit meinen Fingerspitzen durch sein Haar, doch er sah mich nicht an. Ich beschloss, ihn einfach festzuhalten.

"Riku bist du noch wach?" Flüsterte eine brüchige Stimme eine gefühlte Ewigkeit später. Ich brummte und der große Mann in meinem Arm drehte sich. "Ich hab Scheiße gebaut" murmelte er.
"Was... wieso?" Fragte ich.
"Liebst du mich?" Wisperte der Blonde und wiederholt bildeten sich Tränen in seinen Augen. "Natürlich liebe ich dich Schatz, was ist das für eine Frage?"
"Warum liebst du mich?"
"Weil du du bist. Samu, sowas kann ich nicht erklären!"
"Was liebst du an mir?" Er hörte nicht auf seltsame Fragen zu stellen.
"Alles, Schatz. Du bist perfekt so wie du bist. Mach dir jetzt bitte keine Gedanken über soetwas, nur wegen einem kleinen Ausrutscher. Nicht weil es jetzt für Sunrise Avenue etwas schwerer werden könnte."
"Ich bin ein Versager."
"Samu Aleksi Haber. Das bist du verdammt nichmal nicht! Siehst du nicht, wie viel du erreicht hast? Du hast eine tolle Band, bist der beste Sänger der Welt und außerden ein toller Gitarrist und Songwriter. Und was noch viel wichtiger ist eine tolle Familie und Freunde die immer für dich da sind. Samu, wir sind verlobt. Natürlich liebe ich dich mit all deinen Macken."
"Das klappt nicht."
"Was klappt nicht?" Ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte.
"Das mit uns."
Er klang kalt. Das war nicht mein Samu.
"Wir machen uns damit alles kaputt." Begann er wieder.
"Samu... was meinst du?"
"Denk doch mal nach. Wir sind zusammengekommen, einige Fans sind abgesprungen. Danach habe ich die Band zu sehr vernachlässigt und die Freundschaft zu Osmo ist kaputt gegangen. Darunter hat die Band noch mehr gelitten bis sie schließlich ganz kaputt gegangen ist. Wir versuchen jetzt zwar sie zu retten, aber das ist wie wenn du versuchst ein altes Boot zu flicken. Du versuchst etwas zu flicken, aber mit jedem Stich machst du mehr Löcher hinein. Und uns selber machen wir auch kaputt. Riku ich liebe dich. Aber das geht nicht. Du bist mein Leben. Du bist mehr als mein Leben. Das darf nicht sein. Ich kann nicht ohne dich. Wir mpssen lernen uns selbst wieder mehr zu lieben als den anderen, sonst geht das noch übel aus. Jeder Mensch macht Fehler. Du bist mein größter Fehler den ich je gemacht habe. Mit dir habe ich mich kaputt gemacht. Du bist die stärkste Droge. Ich bin abhängig von dir. Ohne dich bin ich ein Wrack und kann nicht leben. Ich muss mich ändern. Du musst dich ändern. Sonst hat das alles keinen Zweck."

Ich schluckte. Konnte das gerade sein Ernst sein?