Dream like a Child

60. Keep moving ahead

"Danke Rick" flüsterte ich und küsste ihm eine Träne aus dem Augenwinkel. "Ich werde es doch auch vermissen... aber... Es geht für mich einfsch nichtmehr!" Erklärte ich erneut.
"Es ist OK!"
Riku war einfach perfekt. Für mich zumindest.
Ich wagte es kaum daran zu denken, was wäre, wenn mein Freund bei meinem Entschluss nicht hinter mir gestanden wäre. Purer Horror!

Dicht aneinander gekuschelt lagen wir auf der bequemen Couch, meine Arme fest um Riku geschlungen. Ich wollte ihn nie mehr gehen lassen, hatte den drang, ihn einfach ganz nah bei mir zu haben.
Immerwieder strich er mir sanft über meinen Rücken und lächelte mich mit seinem unwiderstehlichen Grinsen an. Ich war ihm komplett verfallen. Für diesen Mann würde ich einfach alles tun!

"Wann soll ich es den Jungs sagen?" Fragte ich irgendwann in die Stille hinein. Der Gitarrist wandte sich etwas aus meiner umarmung, okay wohl eher umklammerung, und sah mir in die Augen.
"Bist du dir sicher, dass du nicht nochmal darüber nachdenken willst? Ich meine... Von dieser Entscheidung hängt viel ab" versuchte er mich wiederholt zu überreden. Doch es klappte nicht.
"Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, Rick. Für mich gibt es da nichtsmehr zu überlegen... leider"
Ich konnte nun seinen Blick nichtmehr deuten. Traurigkeit, Angst, Verzweiflung, aber auch Verständnis lag darin.
"Du willst es so schnell wie möglich hinter dir haben, nicht wahr?" Räusperte er sich. Ich nickte nur.
"Was willst du ihnen sagen?"
"Nun ja...", begann ich, "Eben so wie es ist. Dass ich die Band mit unserer Beziehung nicht kaputt machen will, damit wir uns nicht im Streit trennen. Und auch das, dass ich unsere Beziehung nicht leiden lassen will. Es ist vielleicht für die Jungs nicht zu verstehen, aber ich liebe dich so sehr, dass ich dich um keinen Preis der Welt wieder hergeben würde. Und wenn unsere Partnerschaft dann doch irgendwann zu Ende gehen sollte, wäre die Band doch sowieso am Arsch..." Meine Ansage trieb meinem Freund wieder Tränen in die Augen.
"Samu? Wieso sprichst du immer nur von dir?" Empört sah er mich an und ich musste schlucken. Hatte ich etwas falsches gesagt? Doch dann sprach er weiter: "Ich hab gesagt, dass ich verdammtnochmal hinter dir stehe, also machst du jetzt aus jedem 'ich' ein 'wir'. Du musst da nicht allein durch!"
Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht.
"Soll ich... Sollen wir es den Jungs heute schon sagen? Ich weiß, es ist früh, aber... vielleicht ist es besser so" Fragte ich schüchtern.
"Samu, das musst du entscheiden!" Antwortete Riku nur kühl.
"Es gibt kein 'ich' mehr, es gibt nurnoch ein 'wir'" meinte ich frech und streckte ihm die Zunge heraus.
"Meinetwegen... Dann können sie sich auch drauf einstellen"

Schnell griffen wir zu unseren Handys und gaben den Jungs, inklusive Mikko, bescheid, dass wir uns um sieben gemeinsam in Rikus Sommerhaus treffen werden. Wir hatten noch gut eine Stunde und zu besagtem Haus war es nicht sehr weit, doch meine Nervosität stieg jetzt schon.

Ich erklärte meinem Freund nochmal kurz wie und was ich unseren Freunden erzählen werde, bevor wir uns auf den Weg machten.
Die Luft draußen war frisch, jedoch nicht zu kalt. Vorallem, wenn man bedachte, dass wir Anfang Dezember hatten.
Nach kurzem Fußweg kamen wir an dem Haus an, machten drinnen etwas Feuer und warteten auf die Jungs.

Als sie eintrafen wollte ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sondern begann erst ein lockeres Gespräch mit den Jungs.
Gemeinsam saßen wir auf den drei großen Sofas, ich mit dem Kopf auf Rikus Schoß.
"Hat man eigentlich mitbekommen, dass Samu im Krankenhaus lag?" Fragte mein Freund schon nach kurzer Zeit und strich mir durchs Haar. Gespannt blickten alle zu Mikko.
"Ich denke mal nicht..." antwortete er knapp. "Hoffen wirs" sagte Sami und trommelte leise auf seinen Schenkeln.
"Wieso habt ihr uns eigentlich hier her bestellt?" Fragte Jukka.
Ich setzte mich wieder aufrecht hin.
"Naja... Es gibt da etwas, dass ich..." druckste ich herum, doch wurde unterbrochen von Riku, welcher mir gegen die Schulter schlug.
"Es gibt da etwas, dass wir euch mitteilen sollten" setzte ich erneut an. Erwartungsvoll waren alle Augenpaare nun auf uns gerichtet.
"Schieß los!" Sagte Raul.

"Naja... Ich weiß jetzt nicht so wie ich das sagen soll, aber... Ich werde die Band auflösen. Es hat für mich einfach keinen Sinn mehr, ich will nicht dass sie durch etwas anderes kaputt geht. Ihr habt unter Rikus und meiner Beziehung schon viel zu viel gelitten, das darf nicht nochmal vorkommen! Ich will nicht, dass alles so abläuft wie damals mit Janne, was hoffentlich allen klar ist. Ich... Ich will wirklich nur das Beste für die Band, und so kann es einfach nicht weiter gehen! Und wenn das zwischen Rick... Riku und mir mal kaputt gehen sollte, würde spätestens dann auch daran zerbrechen. Deswegen habe ich jetzt für mich beschlossen: Nächstes Jahr noch die Orchester Tour und dann ist es vorbei. Hart, ich weiß. Vielleicht, wenn wir uns ins Zeug legen und bis dahin noch ein pasr neue Songs haben, noch ein neues Album. Mehr nicht. Danach steige ich zumindest aus, ihr könnt weiter machen wenn ihr wollt." Beendete ich und schaute ine eine Reihe entsetzter Gesichter.