I wanna get out of Tune

669 39 25
                                    

Zum wiederholten Male wachte ich in dieser Nacht auf. Schuldgefühle. Ich hätte Riku fast betrogen! Zzm Glück aber nur fast.
Naja, Riku denkt sich ja sowieso schon, dass ich nun in jeder freien Minute meine Zeit mit Vivianne im Bett verbringe. Unsinn! Meine freie Zeit verbringe ich gerade damit, hier in meinem Haus herumzuhocken und mich zu fragen, wie ich dass alles wieder gerade biegen konnte. Und zu trinken. Also Freizeit hatte ich gerade echt zu viel.
Ich seufzte, drehte mich um und sah auf mein Handy Display. Als Hintergrundbild war ein Bild von Riku und mir eingestellt. Als wir damals am Strand waren. Am Lagerfeuer. Das weckte Erinnerungen.
Eigentlich wollte ich nur die Uhrzeit ablesen, kurz vor vier war es, doch die meiste Zeit beachtete ich nur das süße Bild im Hintergrund. Rikus lächeln - zum dahinschmelzen. Seine Augen kamen auf diesem Bild leider nicht sonderlich gut zur Geltung, jedoch sah ich sie mehr als deutlich vor meinem inneren Auge. Tränen tropften meine Wangen hinab, und für meine nächste Tat könnte ich mich Ohrfeigen...

Rikus Sicht

You were mine
And I was yours for one night
You were mine
And there is noone who's like you

Verschlafen tastete ich nach meinem Handy.
"Mmmh??" Brummte ich in den Hörer.
"Riku" hauchte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Samu. Es war eindeutig Samu.
"Was gibt's?" Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte.
"Wir... wir müssen uns aussprechen. Das hat so keinen Sinn mehr für mich." Antwortete Samu mit leiser, heißerer Stimme. Das alles machte ihm schon sehr zu Schaffen.
"Ja Samu... ist Okay. Du hast schon recht, so kann das nicht weitergehen. Aber wieso..." weiter kam ich nicht, denn Samu unterbrach mich.
"Nichts aber. Nicht jetzt, Riku. Lass uns das später klären. Sagen wir... um elf bei mir? Ich... ich kann uns aich etwas kochen." Er klang unsicher. Seine Stimme war brüchig. Er wusste, was er für einen Mist verzapft hatte. Doch trotz allem breitete sich ein kribbeln in meinem Bauch aus und ein lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
"Also nur wenn das für dich OK ist!" Fügte Samu noch hastig hinzu, nachdem ich weiter schwieg.
"Oh nein nein, passt schon. Elf klingt gut. Wir sehen uns dann!" Stimmte ich seinem Vorschlag zu und legte auf.

Pünktlich stand ich um kurz nach elf vor Samus Haus. Naja, beziehungsweise unserem Haus.
'Haber & Rajamaa' stand auf dem Klingelschild. Ich klingelte. Meinen Schlüssel hatte ich das letzte Mal bei Samu liegen gelassen, ich hatte eigentlich nicht vor, so schnell wieder zu kommen. Naja.

"Moi" sagte ich und sah in Samus geröteten Augen.
"Hei" Ein leichtes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. "Komm rein"
Ich tat was er sagte.

"Riku... ich... Ich weiß nicht was ich sagen soll... Ich weiß, dass ich so ziemlich alles falsch gemacht habe was man falsch machen kann!" Fing er an.
"Shhh... Samu ist schon gut, setz dich erstmal wieder hin" versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich konnte es nicht mit ansehen, wie er nervlich am Boden war.
Er nickte knapp und setzte sich neben mich.
"Riku... ich... ich... Es tut mir leid. Ich hätte nicht an unserer Liebe zweifeln dürfen"
"Und ich hätte nicht so überreagieren sollen." Nuschelte ich. Irgendwie fühlte ich mich schuldig.
"Ich hätte dir ja garnichts davon erzählen müssen" Samu schüttelte verzweifelt seinen Kopf. "Dann wär das alles hier besser ausgegangen"
"Abgesehen davon, dass du dich kaputte gemacht hättest und es mir vor lauter Sorgen um dich auch nicht besser ergangen wäre..." fügte ich noch leise hinzu.
"Kaputt bin ich jetzt auch" maulte Samu.
"Trotzdem... "
"Aber du musst mir echt glauben! Ich vertraue dir, Riku! Ich liebe nur dich!" Er klang verzweifelt. Bei diesen Worten begann mein Herz zu rasen. Verdammt, ich liebte ihn.
"Ich glaube dir ja auch... " Ich senkte meinen Blick. "Aber das kann ich nicht so schnell vergessen!"
Die Hoffnung, die sich eben noch in Samus Augen bemerkbar gemacht hat, war mit einem Mal erloschen.
"Also wird das zwischen uns nichts mehr, oder?" Sagte Samu niedergeschlagen. Aus seinen Augen traten genau zwei Tränen.
"Ich liebe dich, Samu!"

Ein paar Minuten später saßen wir am Tisch und aßen gemeinsam. Hin und wieder erwähnte Samu noch seine Fehler, doch mehr reseten wir auch nicht. Ich war mir nicht schlüssig, was nun zwischen uns war.
Da ergriff Samu wieder das Wort.
"Riku, ich muss dir noch was erzählen... Ich fühle mich deswegen so schuldig." Er stoppte, und ich verschluckte mich an einer Nudel. "Gestern Abend... Ich bin noch in eine Bar gegangen, um mich abzufüllen. Ja... und dann war ich irgendwann so dicht, und habe eine Frau mit hier hergenommen. Fuck wie dumm war ich nur...?! Aber... ich habe sie nach Hause geschickt, bevor irgendetwas passiert ist. Ich hatte ja einen Freund!"

Dream like a ChildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt