Dream like a Child

I could send you to hell

Schleierhaft bekam ich mit, wie Riku, der neben mir lag, sich umdrehte und nach seinem Handy griff.
"Ja... Nachher. Wo treffen wir uns?" Er telefonierte mit jemandem. "Ok. 23 Uhr draußen vor der großen Linde." Eine Pause trat ein. Mit wem wollte Riku sich treffen? Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt breit und bemerkte, dass mein Freund gar nichtmehr neben mir lag. Er lief nervös im Zimmer auf und ab, seine freie linke Hand auf seine Stirn gelegt. "Nein, Samu sage ich nichts davon. Er wird auch überhaupt nichts von unserem Treffen gut finden. Im Gegenteil." Mein Atem stockte. Was verschwieg Riku vor mir? Ich halte nichts von Leuten, die ein Geheimnis vor mir verbergen wollen. Vorallem enttäuschte mich Riku, wir hatten uns vor ein paar Minuten über soetwas unterhalten und jetzt das?
Ich schloss meine Augen und stellte mich weiter schlafend. Wenn Riku mein Vertrauen schon missbrauchte, wollte ich auch ein kleines Spielchen mit ihm treiben. Ich wollte wissen, mit wem er sich trifft dass er es vor mir verheimlichen musste. Betrügt er mich etwa? Samu, nein! Mach dir nicht deratrige Vorstellungen! Riku würde mich nie betrügen.
"Samu" Riku rüttelte mich aus meinem scheinbaren Schlaf. "Ich dachte, ich wecke dich... Ich wollte dir bescheid geben, dass ich wieder rüber in mein Zimmer gehe. Ist das Ok?" Er sah mich mit einem lächeln an. Wie sehr ich das liebte. "Ja... klar. Wann bin ich denn Eingeachlafen?", fragte ich ehrlich und setzte mich auf. Riku lachte "Das ging so schnell wie bei einem kleinen Kind. Du wolltest mir etwas sagen, hast mitten im Satz abgebrochen und bist eingenickt." Amüsiert sah er mich an. Mein Arm bewegte sich nach oben zu Riku, der über mich gebeugt auf meinem Bett saß, und zog ihn runter zu mir. Ohne größerr Worte legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn. Ein Kuss voller Hoffnung und Vertrauen, doch dachte ich auch an Rikus späteres Treffen mit dem Unbekannten.
Kurz vor elf zog ich mich um; ein schwarzer Hoodie und schwarze Hose würden mein Versteck im dunkeln nicht sehr auffällig gestalten.
Am Ort angekommen war Riku schon anwesend. Der Unbekannte ließ nicht lange auf sich warten. Leider stand er mit den Rücken zu mir, ich konnte ihn also nicht bekannt vor. Sie redeten etwas. Ich konnte ihre Worte nicht wirklich verstehen, nur ihre Stimmen hören. Mein Atem stockte: Es war Osmo.

Rikus Sicht

Ich verließ zehn vor elf nervös mein Zimmer. Osmo wollte mich treffen. Unsicher lief ich auf und ab. Ich hatte irgendwie Angst vor dem was passieren könnte.
Etwas stupste mich von hinten in die Schulter "Hey", sagte Osmo. Ich atmete tief durch und drehte mich um. "Hallo" würgte ich hervor. Plötzlich war es mir doch nichtmehr so wohl bei dee ganzen Sache.
"Ich wollte mich entschuldigen, Riku. Ich... ich hätte das einfach nicht machen dürfen..", Osmo brach ab und sah beschämt zu Boden. Der Kloß in meinem Hals löste sich. Er wollte sich entschuldigen. "Ja... Aber ich glaube das größere Problem wäre dabei eher Samu" Er nickte mit dem Kopf und ich fuhr fort "Bei ihm hast du damit echt viel zerstört. Er wollte sogar die Band auflösen." Osmo sah mich geschockt an. "Er wollte WAS?!", brüllte er.
"Du musst versuchen mit ihm zu reden... Ich versuche dir zu helfen" Ich versuchte, ihm Mut zu machen.
"Aber warum hast du das getan?", hakte ich kurz darauf nach.
Osmo schaute mich verlegen an. "Weißt du, als du auf mich gefallen bist... Ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch. Ich... Ich hatte Angst dass ich mich verliebt hatte... in dich. Ich musste es einfach wissen. Deshalb hab ich... du weißt ja" Es fiel ihm sichtlich schwer, mir dies zu erzählen.
Ich konnte ihn irgendwie verstehen und nickte ihm verständnissvoll zu. "Aber keine Angst... Ich habe nichts gefühlt! Ehrenwort!" Verteidigend hielt er seine Hände in die Luft. Ich lachte.
Wir redeten noch etwas, bevor ich ihn zum Abschied drückte. Ich hörte ein Geräusch. Ein Keuchen.
"Samu!" Er stand geschockt und sichtlich enttäuscht hinter einem Gebüsch. Hatte er gelauscht? Oder...
Samu hatte scheinbar seine Fassung wieder und rannte davon. "Samu! Da... Es ist nicht so wie es aussah! Samu...!"