Here we go

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Nach dem kurzen Fußweg waren wir dann auch innerhalb wenigen Minuten wieder an unserem gemeinsamen Haus angekommen.
"Schatz, ich geh duschen! Willst du mitkommen?" Riku streifte sich kurz nachdem wir angekommen waren schon Jacke, Schuhe und Pullover ab, und stand nun oben ohne vor mir. Ich schüttelte meinen Kopf. "Verlockendes Angebot, aber ich muss jetzt erstmal mit Mikko reden" seufzte ich. Er nahm mich in den Arm und strich mir durch meine Haare. "Mach dir jetzt keine falschen Gedanken, Großer! Du weißt, dass deine - nein unsere - Entscheidung richtig ist! Ich glabe daran, Schatz!" Wisperte er und drückte mir einen Kuss auf meine Wange. Ich strich mit meiner Hand über seine Seiten, während ich ihn anblickte. "Danke" flüsterte ich und klammerte mich an ihn.

"Ich werde dann jetzt Mikko anrufen" flüsterte ich und löste meine Umklammerung. Riku sah mich mit einem liebevollen Blick an und ging dann ins Badezimmer.
Nun saß ich mit dem Telefon in der Hand auf unserer Couch. Ich tippte die Nummer unseres Managers und guten Freundes ein. Meine Hand zitterte.
Ich drückte auf die grüne Taste oben links und das Telefon tutete.
Tief ein- und ausatmen, Haber! Du schaffst das schon!

"Hey Samu!" Meldete sich Mikko. Er hatte wahrscheinlich schon auf dem Display gesehen, dass ich es bin der anruft.
"Hey..." antwortete ich. "Du, Mikko... Ich wollte mit dir nochmal reden, wegen der Band..."
"Hast du es dir anders überlegt?" Fragte er mich hoffnungsvoll.
"Nein... Ich habe angerufen, weil ich nicht will, dass du alles machen musst. Ich... ich meine, wenn du das alles machen musst... Dann bekommst auch du den ganzen Ärger von der Plattenfirma, den ganzen Anzugträgern und den Fans! Das... ich... Ich will das nicht! Du bist daran nicht Schuld, wieso solltest du dann alles ausbaden müssen?" Eeklärte ich stockend.
"Ach Samu... Ich bin euer Manager, das ist meine Aufgabe! Du brauchst dir da keine Gedanken zu machen. Ich meine, das ist eben nunmal mein Beruf, da muss ich durch. Wenn ich mit sowas nich klar kommen würde, hätte ich nicht Manager werden sollen. Samu, kümmere du dich lieber um die anderen Jungs."
"Ich habe dabei aber trotzdem ein schlechtes Gewissen! Mensch Mikko, ich will auch was tun. Ich habe das beschlossen, ich bin daran schuld, dass wir die Band auflösen und dann will ich es verdammt nochmal auch ausbaden!"
"Samu" Er seufzte. "Dann komm eben mit mir mit, wenn ich mit der Platten darüber spreche"
"Das mach ich!" Antwortete ich prompt. "Und ich würde es auch den Fans mitteilen."
"Bist du dir sicher?"
"Ja. Riku und ich werden nachher einen Text schreiben, den wir dann auf Facebook und Instagram posten werden."
"Meinst du? Viele sind nicht auf diesen sozialen Netzwerken angemeldet..." überlegte Mikko.
"Ist doch egal. Ich meine, die ganzen Reporter haben doch sowieso nie etwas besseres zu tun, wie alle Bilder die ich poste auch auf ihren Seiten hochzuladen und einen dämlichen Text dazu schreibeb! Glaub mir, das wissen innerhalb von zwei Stunden so gut wie alle Fans."

Das stimmte wirklich. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr fiel mir auf, dass ich eigentlich so gut wie kein Privatleben mehr hatte. Alles musste gleich von irgendjemandem kommentiert und fotografiert werden. Gut, hier in Finnland hält es sich bis auf ein paar Fans noch in Grenzen, aber in Deutschland würde es sofort in irgendwelchen Zeitschriften stehen, wenn ich Toilettenpapier, Kondome oder sonst irgendwas kaufen würde! Hoffentlich legt sich das, wenn wir aus dem Showbusiness aussteigen...

"Du hast recht" stimmte Mikko mir zu. "Dann macht ihr zwei das. Ich muss jetzt dann nur noch ein bisschen mit Alexandra auf den Spielplatz, Liisa ist nicht da."
"Dann viel Spaß euch zwei" Verabschiedete ich mich und legte auf.

Okay. Das Gespräch mit Mikko war erledigt. Jetzt musste ich mir nurnich die richtigen Worte einfallen lassen, um es unseren Fans mitzuteilen. Seufzend stellte ich mein Laptop vor mir auf den Tisch und setzte mich auf einen Stuhl.
Das Laptop war gerade hochgefahren, als ich weiche Lippen an meinem Nacken spürte. "Mmh Rick" brummge ich und drehte mich um, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Sanft lächelte er mich an und legte seine Hände an meine Hüfte. Grinsend biss ich mir auf meine Lippe und musste mich beherrschen, um nicht schon wieder über meinen Verlobten herzufallen. Er sah so verboten heiß aus, wie er vor mir stand. Seine Haare waren noch feucht und er hatte nur ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt, sodass ich nun freien Blick auf seinen unbekleideten Oberkörper hatte. Ich ging einen Schritt auf Riku zu und küsste ihn.
"Hilfst du mir?" Fragte ich ihn anschließend und deutete auf das Laptop. "Ich habe von Mikko die Erlaubnis bekommen, dass wir es schreiben und veröffentlichen dürfen." Riku nickte und schlug vor, uns gemeinsam auf die Couch zu setzen. Grübelnd saßen wir vor dem Bildschirm und hatten schon den ein oder abderen Satz eingetippt und wieder gelöscht.

"Du hast noch zu viel an" sagte Riku plötzlich. "Was hat das damit zu tun?" Lachte ich, zog mir aber mein Shirt über den Kopf.
"So kann ich mich besser konzentierern" grinste mein Verlobter und schmiegte sich an mich.

Und tatsächlich: Eine knappe Stunde (und viele Küsse) später waren wir beide zufrieden mit dem geschriebenen Text.

Dream like a ChildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt