Kapitel 10

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Kapitel 10
~Katherine's Sicht~

Das hatte ich wirklich nicht im geringsten geahnt. Henri grinste mich schief an und ich gab ihm ein Zeichen, dass er eintreten sollte.

"Lissy, ich rufe dich später nochmal an oder schreibe dir.", sagte ich ins Telefon, ohne den Blick von Henri abzuwenden und legte auf. "Du hast deinen Schal im Auto vergessen.", sagte er und gab mir meinen Schal. "Danke. Aber du hättest ihn nicht extra bringen müssen.", meinte ich und stand von meinem Bett auf.

Als das Schweigen langsam unangenehm wurde sagte er: "Ich gehe dann mal wieder. Man sieht sich." und verschwand einfach.

Ich legte mich wieder auf mein Bett und rief Lissy zurück. "Hey, da hat ja nicht sehr lange gedauert. Wer war das?", fing Lissy an zu plappern. "Das war Henri...", antwortete ich, doch sie redete mir ins Wort. "Der Henri aus dem Schwimmbad? Erzähl mir alles! Was wollte er denn?", fragte sie weiter und ich spürte förmlich wie aufgedreht sie war.

"Er hat mir nur meinen Schal gebracht. Den habe ich vorhin im Auto liegen lassen.", sagte ich und musste lächeln, wenn ich darüber nachdachte, was Lissy schon wieder für Hoffnungen hatte.

Nachdem wir aufgelegt hatten ging ich ins Bad, putzte mir die Zähne und zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt zum Schlafen an. Ich schrieb noch ein bisschen mit mit Sky und Lissy und ging dann schlafen.

"Aufstehen!", rief mein Bruder und schmiss sich auf mein Bett. Als ich nicht reagierte zog er mir die Decke weg. Ich protestierte zwar, doch schlussendlich stand ich doch auf.

Nachdem ich mich fertig gemacht und gefrühstückt hatte ging ich in den Skikeller, um meine Sachen zu holen.

Ich war schon eine Weile alleine gefahren, als ich meinen Bruder sah. Er stand an einer Hütte und machte irgendein Mädchen an. Typisch Ashton. "Ash!", rief ich und er drehte sich zu mir um. "Hast du Lust ein bisschen mit mir zu fahren? Ich fahre schon den ganzen Morgen alleine hier rum.", fragte ich und lächelte ihn bittend an. "Klar, warte noch kurz okay?", meinte er und sagte noch irgendwas zu dem Mädchen. Danach schnallte er sich die Ski an und wir fuhren zusammen weiter.

"Und? Was habt ihr gestern gemacht?", fragte Ash und nahm einen Schluck bin seiner heißen Schokolade. Wir saßen auf einer Hütte und machten eine Pause. "Wir waren im Schwimmbad.", antwortete ich und streckte ihm die Zunge raus. Ash liebte Schwimmbäder und ließ sich keine Gelegenheit entgehen schwimmen zu gehen.

"Warum hast du nichts gesagt? Ich wäre mitgekommen!", meckerte er. "Weil ich nicht mit dir, sondern meinen Freunden gehen wollte.", antwortete ich. "Und diese Freunde wären", fragte er ein bisschen beleidigt. "Sky, Jason und Henri.", meinte ich und holte meinen Labello aus meiner Jackentasche.

"Der Henri, der auf dich steht?", fragte er und wirkte ein bisschen hektisch. "Henri ist ein Freund und nicht mein Freund. Er steht nicht auf mich.", sagte ich und betonte das 'ein' und 'mein'. "Natürlich steht der auf dich! Das sieht ja sogar ein Blinder!", meinte Ash und wurde etwas lauter.

Ich hielt ihm die Hand vor den Mund und sagte ihm, dass er leiser reden sollte. "Es ist aber so.", murmelte Ashton, als ich meine Hand zurückzog. "Klappe jetzt.", meinte ich in bestimmendem Ton.

Nach einer Weile bezahlte Ash unsere Getränke und wir verließen die Hütte. Wir schnallten unsere Ski an und machten uns auf den Weg nach unten. An der Talstation schauten wir auf die Uhr und beschlossen ein letztes mal für diesen Tag hoch zu fahren. Wir nahmen eine der letzen Gondeln und fuhren nach oben. Die Pisten waren leer und schön zu fahren. Wir gaben Gas und kamen nach wenigen Minuten an unserer Hütte an.

"Hast du heute Abend etwas vor?", fragte Ashton und stellte sein Snowboard ab. "Nein. Wieso?", antwortete ich. "Nur so. Ich treffe mich nachher mit Matt und ein paar anderen Jungs.", meinte er während er seine Schuhe auszog. "Aha.", sagte ich desinteressiert und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
Ich ging duschen und rief dann Lissy an, mit der ich fast drei Stunden telefonierte.

Danach ging ich in die Küche und machte mir etwas zu Essen. Ich nahm es mit in mein Zimmer und machte es mir auf meinem Bett gemütlich. Ich schaltete den Fernseher ein und suchte nach etwas das ich gucken konnte.

Ich wachte von einem lauten Geräusch auf und schreckte hoch. Es war mein Handy, das klingelte. "Ja?", fragte ich verschlafen in mein Handy. Ich bemerkte, dass ich es falschherum hielt und drehte es um. "Ja?", fragte oh nochmal. "Kat? Hab ich dich geweckt?", hörte ich Sky fragen, die irgendwie ganz aufgeregt wirkte. "Nein.", antwortete ich, doch sie sprach schon weiter. "Ich muss dir etwas erzählen! Hast du Zeit?", fragte sie. "Äh ja.", sagte ich und setzte mich im Bett auf.

"Okay ich komme.", meinte sie und legte einfach auf. Das hatte ich nicht erwartet. Es musste wichtig sein, wenn sie extra dafür zu mir kam.

Eine viertel Stunde später saß Sky auf meinem Bett. "Oh mein Gott du wirst es nicht glauben!", fing sie hektisch an zu erzählen. "Also, vorhin ist plötzlich Jayden bei mir aufgetaucht. Er stand einfach vor meiner Tür. Ich habe ihn reingelassen und wir sind in mein Zimmer gegangen. Er hat erstmal ein bisschen Smalltalk gehalten, doch irgendwie benahm er sich komisch."

"Man Sky, jetzt komm auf den Punkt!", meinte ich und war kurz vorm ausflippen. "Er hat gesagt, dass er mich liebt und hat mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein möchte!", schrie Sky und war kurz davor völlig auszurasten. "Komm mal wieder runter Sky!", meinte ich in gedämpftem Ton und hielt ihr die Hand vor den Mund.

"Ich kann es immer noch nicht glauben. Weißt du wie lange ich darauf gewartet habe, dass er den verdammten ersten Schritt macht?", fragte sie etwas leiser als zuvor. "Ja, ich weiß.", flüsterte ich und dachte daran, wie Sky jedem Jungen einen Korb gegeben hatte, der auch nur im geringsten mit ihr flirtete. Irgendwann hat sie es genau andersrum probiert und wollte Jayden eifersüchtig machen, was ja anscheinend funktioniert hat.

Wir redeten noch eine Weile schliefen erst spät ein.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt