Kapitel 22

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Kapitel 22
~Henri's Sicht~

"Alles gepackt?", fragte meine Mutter und schaute sich in meinem Zimmer um. Überall standen Umzugskartons, in die ich meine Sachen gepackt hatte. "Ja.", sagte ich und nahm den ersten, um sie in den Wagen zu bringen, den meine Eltern geliehen hatten.

Nach einer Stunde hatten wir alles verstaut. Ich lief nochmal durch jeden einzelnen Raum, doch irgendwie sah es nicht wie zu Hause aus. Alles war so leer. Also ging ich nach draußen und setzte mich in unser Auto, mit dem ich mit meiner Mutter fahren würde. Mein Bruder und mein Vater stiegen in den Transporter.

Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir in Timmins an. Wir brachten alles ins Haus und Steve und ich suchten uns unsere Zimmer aus. Er nahm ein großes, geräumiges Zimmer im zweiten Stock, womit meine Eltern einverstanden waren. Ich ging zu einer Tür, hinter der ich ein weiteres Zimmer vermutete, doch dahinter war eine Treppe, die auf den Dachboden führte. Ich ging nach oben und wusste sofort, dass das mein Zimmer sein würde.

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Die Nacht hatte ich auf einer unbequemen Matratze verbracht. Ich stand auf und machte mich fertig für die Schule.

Ich frühstückte mit meiner Familie, bevor ich mich mit Steve auf den Weg zu unserer neuen Schule machte. "Viel Spaß!", rief meine Mutter und ich schloss die Haustür.

Die Schule bestand aus 4 großen Gebäuden. Ich ging mit meinem Bruder in das erste Gebäude, um das Sekretariat zu suchen und wir hatten Glück.

Kurze Zeit später stand ich neben Steve vor der Sekretärin, die uns unsere Stundenpläne gab. Ich hatte jetzt zuerst Englisch, also verabschiedete ich mich von meinem Bruder und machte mich auf die Suche nach dem richtigen Raum.

Nach ein paar Minuten hatte ich den Raum gefunden und öffnete die Tür. Der Lehrer schaute mich einen Moment an, bevor er sich mir vorstellte. Nachdem ich mich der Klasse vorgestellt hatte setzte ich mich neben einen Typen, der mir sympathisch war.

"Hey, ich bin Chris.", meinte er und begrüßte mich mit einem Handschlag. "Henri.", sagte ich. Ich verstand mich auf Anhieb gut mit ihm, sodass ich nach dem Unterricht mit ihm in die Pause ging.

Er stellte mir ein paar seiner Freunde vor, sodass ich relativ schnell Anschluss fand. Meinen Bruder sah ich mit ein paar Jungs in seinem Alter, also musste ich mir keine Sorgen um ihn machen.

Danach ging ich mit einem Freund von Chris, der sich mir als Jake vorstellte zum Biologiesaal. Die Stunde ging schnell vorbei. Ich ging zusammen mit Jake zur Cafeteria, wo wir uns mit den anderen trafen.

Wir saßen zu fünft an einem Tisch, als eine Person auftauchte, die mir nur all zu bekannt vorkam. Ashton. Sollte ich jetzt hoffen, dass Kat auch auf dieser Schule war oder, dass sie auf einer anderen Schule war.

"Henri?", fragte Ashton, nachdem ich seinem Blick erfolglos ausgewichen war. "Ihr kennt euch?", fragte Chris und sah zwischen uns hin und her. "Ja. Er wohnt in dem Ort, wo wir immer Ski fahren sind. Er ist mit meiner Schwester befreundet.", erzählte er und schaute dann wieder zu mir.

"Wir sind umgezogen.", sagte ich nur und tat dann so, als würde ich meine Flasche aus meinem Rucksack kramen, um etwas zu trinken. Als ich aufblickte, fiel mein Blick auf einen Tisch, am anderen Ende der Mensa.

Und da sah ich sie. Katherine saß mit einem Mädchen und drei Jungen zusammen. Doch was sie dann tat, versetzte mir einen kleinen Stich.

Sie lehnte sie gegen einen der Jungen und schmiegte sich an ihn.

Es war kurz vor Unterrichtsbeginn und alle standen auf. Ich hatte immernoch Katherine und ihre Freunde im Blick. Sie gab dem Jungen, dessen Name ich noch herausfinden würde einen Kuss. Es war zwar ein kurzer Kuss, doch es war einer. Und diese Tatsache fand ich irgendwie erschreckend.

Ich hatte als nächstes Geschichte. Da niemand von den anderen den nächsten Kurs mit mir zusammen hatte, machte ich mich mit einer Wegbeschreibung von Chris auf den Weg zum Geschichtsraum.

Ich betrat den Raum und begrüßte die Lehrerin. Sie meinte ich sollte mich vorstellen, also tat ich das. Ich ließ den Blick in der Klasse schweifen und sah ausgerechnet sie. Ich beendete meine Vorstellung und anschließend schickte die Lehrerin mich auf einen Platz in der letzten Reihe.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt