Kapitel 42

2K 62 0
                                        

Kapitel 42
~Katherine's Sicht~

Die restliche Woche war ruck zuck vorbei und dann war schon der nächste Montag da. Lissy und Chris hatten vergangene Woche so gut wie jeden Tag etwas zusammen unternommen und ich hatte das Gefühl, dass sie spätestens bei der Englandfahrt zusammenkommen würden.

"Ash?", rief ich durchs Haus. "Was?", brüllte er zurück. "Ich fahr' heute nicht mit dir!", informierte ich ihn. "Okay. Ich fahre jetzt.", rief er und ein paar Sekunden später hörte ich, wie die Haustür ins Schloss fiel.

Wenige Minuten, nachdem Ashton gegangen
war klingelte es an der Tür. Das musste Henri sein. Ich nahm meinen Beutel und öffnete die Tür. "Hey.", begrüßte ich ihn. "Guten Morgen.", erwiderte Henri und schloss mich in seine Arme.

"Können wir?", fragte er. "Mhm.", antwortete ich und stieg nach ihm auf sein Motorrad. Meinetwegen könnte die Fahrt ewig dauern. Ich genoss das warme, kribbelnde Gefühl, das sich, wie immer, wenn ich ihn berührte, in mir ausbreitete.

An der Schule begrüßte ich Lissy die mir die Augenbrauen hochzog und zwischen Henri und mir hin und her guckte. "Was?", fragte vorwurfsvoll. "Nichts nichts.", meinte sie und hob unschuldig die Arme.

"Also Leute!", fing unsere Lehrerin an zu rufen. "Ihr könnt jetzt in den Bus! Aber bitte benehmt euch und steigt gesittet ein. Ich möchte keine Dränglereien!", fuhr sie fort.

Wir betraten den Bus und ich setzte mich direkt neben Henri, damit Lissy keine andere Wahl hatte, als sich neben Chris zu setzen. Aber natürlich hatte ich nicht nur an Lissy gedacht. Ein kleines bisschen Eigennutz hatte ich schon im Hinterkopf.

Lissy sah mich grimmig mit ihrem "Dein Ernst" Blick an und ließ sich auf den Sitz vor mir neben Chris fallen. Sie tippte etwas in ihr Handy und einen Moment später vibrierte mein Handy. 'Kein Problem Kat... Kann verstehen dass du neben Henri sitzen willst." Lächelnd steckte ich mein Handy wieder in meine Hosentasche.

Henri hielt mir einen seiner Kopfhörer hin, den ich mir ins Ohr stöpselte. Wir hatten eine knapp einstündige Fahrt vor uns, also lehnte ich meinen Kopf an Henris Schulter und schloss die Augen. Ich spürte, wie er seinen Arm um mich legte und mich ein Stück näher zu sich zog und hoffte, dass er nicht spürte wie schnell mein Herz durch seine Berührung schlug.

Henri zeichnete Muster auf meinen Arm, was mich ganz hibbelig machte. Doch ich genoss die Zeit, die wir im Bus verbrachten und als die Stimme unserer Lehrerin ertönte und uns genervt mitteilte, dass wir wohl länger brauchen würden, da wir im Stau standen, freute ich mich innerlich wie ein kleines Kind.

Henri sang leise neben mir das Lied mit, das gerade lief. Seine Stimme eine etwas wundervolles an sich. Was konnte dieser Junge eigentlich nicht?

Nach knapp einer Stunde weiterer Busfahrt hielt der Bus plötzlich an. "Wir haben's geschafft.", stöhnte Lissy, die ebenfalls an Chris' Schulter lehnte und stand auf. Wir folgten ihr aus dem Bus, vor dem sich alle versammelten. 

"Da wir durch den Stau leider ganz schön viel Zeit verloren haben teile ich euch jetzt schon in Gruppen auf. Die Gruppen werden dann jeweils den Schwerpunkt auf die Besichtigung der Kirche legen, über die diejenigen präsentieren."

Nachdem unsere Lehrerin die Gruppen eingeteilt hatte, gingen wir in unseren Gruppen zu der uns zugeteilten Kirche. Das einzige, was diesen Tag rettete war, dass wir bei den Gruppen mitentscheiden durften und ich so mit Lissy, Henri und Chris in einer Gruppe war.

Wir sollten unsere Präsentation über die Christ Lutheran Church machen. Wir mussten ein Stück laufen, da sie nicht bei den anderen drei Kirchen lag.

Nach unserem kurzen Fußmarsch betraten wir die Kirche. Wir informierten uns über alle Dinge, die wir in unserer Präsentation erwähnen sollten und gingen dann zurück zu den anderen.

Auf der Rückfahrt saß ich wieder neben Henri. Wie auf der Hinfahrt kuschelte ich mich an ihn und hörte über seine Kopfhörer Musik. Wobei ich heimlich den Stöpsel aus meinem Ohr nahm, um ihm beim singen zuzuhören. Seine Stimme war einfach wunderschön.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt