Kapitel 49

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Kapitel 49
~Katherine's Sicht~

Ich konnte die ganze Nacht nicht richtig schlafen. Ich wurde immer wieder wach, da dieser widerliche Typ aus der Bar immer wieder vor meinen Augen auftauchte.

"Kat. Kannst du bitte einfach mal still liegen bleiben?", meckerte Lissy müde in ihr Kissen. "Geht nicht. Bitte entferne diesen ekelhaften Idioten aus meinem Kopf.", jammerte ich.

Ich lag im Bett und versuchte so still wie möglich zu sein, um Lissy nicht weiter zu stören, damit sie schlafen konnte. Nach gefühlten Stunden schlief ich schließlich auch langsam ein.

"Kat. Aufstehen.", brummte Lissy und rüttelte schwach an meiner Schulter. Ich war todmüde, doch ich quälte mich aus dem Bett. Ich hatte meinen Wecker nicht gehört. Das hatte bei mir schon etwas zu heißen.

Im Bad duschte ich erstmal ausgiebig und machte mich anschließend fertig. Ein paar Minuten stand ich einfach nur vor dem Spiegel und starrte mein Spiegelbild mit leerem Blick an.

Als ich zurück ins Zimmer kam lag Lissy, wie am vorherigen Tag noch im Bett. "Mach dich fertig.", befahl ich. Sie erhob sich murrend vom Bett und ging ins Bad.

Hanna fuhr uns wieder zum Treffpunkt. Dieses mal waren auch Chris und Henri schon da und standen bei den anderen wartenden Schülern.

"Alle mal zuhören!", rief unserer Lehrerin. Es wurde still und sie kündigte an, dass wir den ganzen Tag in drei verschiedenen Museen verbringen würden. Dafür wurden wir in Gruppen eingeteilt.

Lissy wurde als einzige von uns für die erste Gruppe aufgerufen. Ich wurde in Gruppe zwei eingeteilt und dachte schon, ich wäre ebenfalls alleine, doch der letzte Name, der für meine Gruppe aufgerufen wurde war tatsächlich Henri. Chris wurde zu Lissys Bedauern in Gruppe drei eingeteilt.

Mrs. Hold ließ sich trotz des Gebettels von allen Seiten nicht unterkriegen. "Genau das ist der Sinn in den Gruppen! Ihr sollt euch auch untereinander ein bisschen kennenlernen und das wird nichts, wenn ihr immer mit euren Freunden in die gleichen Gruppen geht.", sagte sie und anschließend ging jede Gruppe zu einem anderen Museum.

"Ich bin so müde, das glaubst du gar nicht.", murmelte ich und taumelte neben Henri her. "Mr. Newson? Wie lange müssen wir bis zu dem ersten Museum laufen?", fragte Henri. "Knapp zehn Minuten.", antwortete er und bog in eine kleine Straße.

Henri blieb plötzlich stehen, sodass ich gegen seinen Arm lief, der härter war, als ich einen Arm eingeschätzt hätte. "Was machst du?", fragte ich verwirrt. "Steig auf.", meinte er und mein Hirn brauchte einen Moment, bevor es Verstand, dass er mich huckepack tragen wollte.

"Nein! Ich bin viel zu schwer.", meinte ich und wollte weiter gehen, doch Henri hielt mich am Arm fest. "Du siehst aus wie eine wandelnde Leiche, also lass mich dich tragen.", sagte er.

Ich hatte keine Kraft zum diskutieren, also ließ ich mich von ihm tragen. Mein Herz war von dieser Nähe zu Henri begeistert und verliebte sich gleich noch ein bisschen mehr in ihn. Ich meinte, wer trug schon freiwillig ein Mädchen zehn Minuten durch die Gegend? So jemanden musste man erstmal finden!

Es fiel mir schwer, den ganzen Weg die Augen offen zu halten. An meinem Schlafmangel war nur dieser widerliche Grapscher Schuld! Wieso musste sowas eigentlich immer mir passieren? Das war jetzt schon das zweite Mal.

"So, da wären wir.", sagte Mr. Newson und blieb vor einem großen Gebäude stehen. Dieses Museum sah schon von außen mehr als langweilig aus.

Wir quälten uns fast drei Stunden durch dieses Museum und ich hatte den Großteil der Zeit mit Henri auf irgendeiner Bank gesessen und hatte das Gefühl, die meiste Zeit geschlafen zu haben.

Das zweite Museum war noch schlimmer als das erste und ich holte auch dort ein bisschen Schlaf nach, was sich als gute Idee erwies, als ich ausgeschlafen vor dem letzten Museum stand.

Wir betraten das Madame Tussauds und Mr. Newson teilte uns mit, dass wir wie bei den anderen Museen drei Stunden Zeit hatten. Henri und ich machten mit allen möglichen Stars lustige und total bekloppte Selfies.

Nach dem Besuch im Madame Tussauds trafen wir uns wieder mit den anderen Gruppen. Lissy und Chris wollten noch etwas unternehmen, doch ich war zu müde und wollte lieber nach Hause.

"Ich gehe mit Kat.", sagte Henri. Wir waren in der Nähe von seinem vorrübergehenden Zuhause und holten dort seinen Laptop. Er kam mit einem Rucksack auf dem Rücken und in Jogginghose und einem enganliegenden T-Shirt zurück. Das Shirt betonte seine Muskeln, was ihn noch heißer aussehen ließ, als er ohnehin schon war. Wie konnte man in einer Jogginghose so gut aussehen?

"Können wir?", fragte er lächelnd, als er meine Blicke bemerkte. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht kroch und nickte, woraufhin wir uns auf den Rückweg zu meiner Gastfamilie machten, wo wir gemeinsam den Abend verbringen würden.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt