Kapitel 38

2.1K 56 0
                                    

Kapitel 38
~Katherine's Sicht~

"Kat, was machst du denn für'n Mist?", fragte mein Bruder, der mir zu Hause direkt entgegen gestürmt kam. "Das war nicht meine Schuld!", verteidigte ich mich zum hundertsten Mal. "Mhm, ist klar.", lachte Ash. "Ich geh' hoch.", brummte ich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
"Ich hab deinen Rucksack in dein Zimmer gelegt!", rief mein Bruder mir hinterher.

Ich holte zuerst mein Handy aus dem Rucksack. 24 verpasste Anrufe und 13 Nachrichten. Ein Anruf war von meiner Mutter, die restlichen Anrufe und Nachrichten von Lissy. Ich stöhnte auf, tippte auf Lissys Kontakt und rief sie zurück.

Nachdem ich ihr in kleinsten Details berichtete hatte, was passiert war, kam meine Mutter in mein Zimmer. "Gehst du mit oder willst du hier bleiben?", fragte meine Mutter. "Sie geht mit! Wenn ich mitgehen muss, muss sie auch!", schrie mein wundervoller Bruder von unten.

Ich überlegte einen Moment. Ich hatte die perfekte Ausrede, doch eigentlich war ich neugierig auf die zwei Söhne, von denen meine Mutter erzählt hatte. Und meinen Bruder wollte ich schließlich auch nicht im Stich lassen.

Eine Viertelstunde später saß ich im Auto und nach wenigen Minuten, in denen mich auch mein Vater nochmal über meinen Unfall ausfragte, standen wir vor dem Haus, indem die Willkommensparty stattfinden sollte. "Ich hab' was gut bei dir.", flüsterte ich Ash zu, der mich nur frech anlächelte.

Ich stieg aus dem Auto und dachte, wir hätten uns im Haus geirrt. Hier wohnte Henri. Doch meine Mutter lief mit meinem Vater im Schlepptau und der Salatschüssel in der Hand zur Tür und klingelte.

Nach ein paar Sekunden öffnete ein Junge die Tür, der Henri verdammt ähnlich sah, nur dass er jünger war. Ich hatte ihn diese Woche schon öfter an unserer Schule gesehen. "Hallo, ich bin Steve.", begrüßte er meine Eltern und schüttelte ihnen die  Hand. Ash machte einen Handschlag mit ihm, als ob sie sich schon ewig kennen würden. Mir ist gab er die Hand und lächelte mich verschmitzt an.

Steve führte uns durchs Haus in den Garten. Meine Mutter ging direkt auf eine Frau zu und umarmte sie. Ich ging mal davon aus, dass das ihre neue Arbeitskollegin war. Und Henris und Steves Mutter.

Nachdem wir alle begrüßt hatten entdeckte ich Henri, der mit einer großen Gasflasche aus der Gartenhütte kam. Er stellte die Flasche neben uns ab und schaute mich überrascht an. "Danke.", sagte Henris Vater und schloss die Gasflasche an den Grill an.

"Kat? Also dich hätte ich wirklich nicht erwartet.", meinte er. "Ähm... ja ich hatte auch nicht damit gerechnet bei dir zu landen.", lachte ich. Wir gingen wieder rein, da es noch zu kalt war, um draußen zu sitzen.

Drinnen saßen noch mehr Leute an dem großen Esszimmertisch und nach einer weiteren Viertelstunde machte Henris Mutter eine kleine Ansprache.

"Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seit. Mein Mann bringt gleich die Steaks und Würstchen rein und Salate und Brot sind in der Küche.", sagte sie und zeigte wo die Küche war.

Ich redete mit Henri und ging mit ihm in die Küche, wo ich meinen Teller mit Salat vollschaufelte. "Willst du kein Steak?", fragte Henri. "Ne, ich bin Vegetarier.", antwortete ich und nahm mir ein Stück Brot. "Und wie sieht's mit Fisch aus?" "Ess' ich auch nicht. Ist schließlich auch ein Tier, das getötet wird.", erklärte ich.

Beim Essen saß ich zwischen Henri und Ashton. Rechts 'neben Henri saß irgendein anderes Mädchen, das sich an ihn klammerte, als wäre er ein Gegenstand. Mein Eifersuchtslevel sank, doch dafür war ich immer genervter von diesem selbstüberzeugten Mädel.

Ich stocherte in meinem Salat rum, was auch mit einer Hand möglich war, und versuchte mich mit einem Gespräch mit meinem Bruder abzulenken.

"Michelle, komm. Wir müssen los.", meinte eine große Frau, die mir direkt aufgefallen war, da sie überhaupt nicht hierher passte. Alle waren locker und freundlich, während sie total spießig und selbstverliebt rüber kam.

Das Mädchen neben Henri stand auf und er folgte ihr höflicherweise. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn zum Abschied.

Als sie weg war ließ Henri sich neben mich fallen und stöhnte ein "Gott sei Dank." Ich stopfte mir das letzte Stück Brot in den Mund und tat so, als würde ich meiner Mutter zuhören, die gegenüber von mir mit Henris Mutter redete.

"Wollen wir in mein Zimmer gehen?", fragte Henri neben mir. "Ja.", meinte ich und stand auf. Wir liefen in sein Zimmer, auf das ich immer noch neidisch war.

Henri setzte sich auf sein Bett und schaltete seine Stereoanlage an. Ich ließ mich auf seinen Sitzsack fallen und wartete darauf, dass er was sagte, da ich keine Ahnung hatte, was ich sagen sollte.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt