Kapitel 50

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Kapitel 50
~Katherine's Sicht~

Ich rief ein kurzes "Hi." in die Küche und lief die ersten Stufen nach oben. "Hi. Wollt ihr was essen?", rief Hanna. "Nein danke! Ich bin todmüde und geh' jetzt schlafen.", erwiderte ich und hoffte, dass sie nicht ins Zimmer kam.

Ich kramte meine Jogginghose und mein Schlafshirt aus dem Koffer, der auf dem Boden lag und wollte schon ins Bad gehen, als Henri meinte: "Du kannst dich ruhig hier umziehen. Ich gucke auch weg." Mit diesen Worten ging er zum Bett, drehte sich von mir weg und tippte etwas in seinem Laptop rum.

Ich zog mich schnell um und als ich mich zu Henri umdrehte fragte er: "Hast du das WLAN Passwort?" Ich nickte und nahm den Zettel mit dem Passwort von der Kommode. Er tippte es in seinen Computer ein und wenige Sekunden später meinte er, dass wir sowohl Filme von ihm als auch aus dem Internet gucken könnten.

Wir entschieden uns für eine Komödie und legten uns auf das Doppelbett, das ich mir normalerweise mit Lissy teilte. Ich legte mich umständlich hin, um genug Abstand von Henri zu halten, doch mach fünf Minuten wurde es mir zu ungemütlich.

Ich stand auf und schaltete das Licht aus. Dann tapste ich zurück zum Bett und legte mich hin. Ich lag mit dem Kopf an Henris Schulter und er legte den Arm um mich. Ich konnte mich nicht im geringsten auf den Film konzentrieren.

Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit und ich hatte das Gefühl, als würden Vögel in mir rumfliegen und ständig gegen meine Bauchhöle knallten. Ja, die Tiere in mir wurde immer größer. Und dabei hatte alles so harmlos bei Ameisen angefangen.

Das Gefühl der Vögel, die in mir eine Party feierten wurde nicht besser, doch nach einiger Zeit siegte die Müdigkeit und ich schlief langsam ein.

Als ich von meinem Wecker aufwachte versuchte ich mich aufzusetzen und ihn auszuschalten, doch ich wurde von irgendetwas, das um meinen Körper geschlungen war daran gehindert. Ein Blick nach unten zeigte mir, dass es Arme waren.

Ich versuchte mich umzudrehen, um zu erkennen wessen Arme es waren, als mir wieder einfiel, mit wem ich den gestrigen Abend verbracht hatte.

Augenblicklich spürte ich, wie sich die Haare an meinem gesamten Körper aufstellen und ich eine Gänsehaut bekam. Das konnte unmöglich wahr sein. Ich lag nicht wirklich mit Henri in einem Bett. In seinen Armen!

Ich konnte es nicht glauben, doch das ganze Szenario bestätigte sich, als Henri anfing zu brummen und schließlich mit einer mega heißen Morgenstimme murmelte: "Mach bitte den Wecker aus."

Ich hatte diesen Mist von wegen sexy Morgenstimme schon tausende Male gelesen, doch immer nur als dummes Gelaber eingeschätzt. Dass eine Stimme morgens so extrem heiß klingen konnte hatte ich bis zu diesem Moment wirklich nicht geglaubt.

"Kat? Der Wecker.", brummte Henri. Den hatte ich völlig vergessen. Er klingelte bestimmt schon fünf Minuten! Man, dieser Junge brachte mich völlig aus dem Konzept!

Ich schaltete schnell das Gebimmel aus und befreite mich aus Henris Armen. Er drehte sich grummelnd um, sodass sein Gesicht im Kissen lag.

Ich schnappte mir alles nötige aus meinem Koffer, als mir eine Frage in den Kopf schoss. Wo war Lissy? Ich hatte den Gedanken ausgesprochen, bevor ich sie überhaupt zu Ende gedacht hatte.

"Die hat mit Chris bei der Horrorfamilie geschlafen.", antwortete er. Einen Moment stand ich in der Mitte des Zimmers und wusste nicht, was ich machen sollte. Als mein Blick auf den beleuchteten Display meines Handys fiel, wusste ich es sofort und verschwand ins Bad.

Ich stellte mich unter die Dusche und drehte den Wasserhahn an. Sofort prasselte das warme Wasser auf meinen Körper, was eine beruhigende Wirkung auf mich hatte.

Nachdem ich wieder klare Gedanken gefasst hatte stieg ich aus der Dusche und machte mich fertig. Ich konzentrierte mich darauf, nicht daran zu denken, dass Henri im Zimmer auf mich wartete, da das wieder Vögel in meinem Bauch zur Folge haben würde.

Als ich zurück ins Zimmer kam, war das mit den klaren Gedanken Geschichte. Henri lag in Jeans und T-Shirt auf dem Bett und tippte auf seinem Handy rum. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, was total heiß aussah. Die Vögel in meinem Bauch drehte völlig durch und ich versuchte krampfhaft mir nichts anmerken zu lassen.

"Kann ich kurz ins Bad?", fragte er und setzte sich auf. "Ja, aber wir müssen in ungefähr einer Viertelstunde los.", erwiderte ich und packte mein Essen in meinen Beutel.

Als Henri zurück kam gab ihm auch etwas zu Essen, das er in seinen Rucksack steckte und nachdem er sich bedankt hatte machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt.

"Tschüss! Wir gehen!", rief ich und lief an der Küche vorbei. "Braucht ihr noch etwas?", fragte Hanna. "Nein, danke!", antwortete ich und zog die Haustür hinter mir ins Schloss.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt