Kapitel 75

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Kapitel 75
~Katherine's Sicht~

"Kat? Wir gehen.", rief Lucía und zog mich am Arm von der Tanzfläche. Ich hatte so ziemlich die ganze Zeit durchgetanzt und wusste überhaupt nicht, wie spät es eigentlich war. "Wieviel Uhr haben wir?", fragte ich. "Gleich eins. Also komm.", rief sie über die laute Musik hinweg. Henri stand, wie schon die ganze Zeit, an der Bar und trank mit einem großen Schluck seine Cola leer. Dann kam er zu uns, legte mir die Hand um die Taille und wir folgten Lucía zum Ausgang. Unterwegs sammelten wir noch Rúben ein, bevor wir den Club verließen.

Die kühle Luft schlug mir wie eine Wand entgegen und plötzlich konnte ich jeden Milliliter des Alkohols, den ich getrunken hatte genau spüren. Und ich hatte nicht einmal viel getrunken. Nur zwei oder drei Cocktails. "Wow.", lallte ich. Ich fühlte mich wie erschlagen. "Kat? Alles in Ordnung?", fragte Henri besorgt. Mein gesamtes Körpergewicht lastete auf ihm. Ich lehnte mich an seine Brust, schloss die Augen und und nickte leicht. Nach einem tiefen Atemzug sammelte ich mich wieder und konnte mich zumindest soweit zusammenreißen, dass ich mich nicht vor Roberto blamieren würde, der eigentlich langsam mal aufkreuzen sollte.

Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, kam er auch schon ums Eck gefahren. Rúben hatte anscheinend auch ein bisschen zu viel getrunken, denn er schwankte mehr zum Auto, als dass er lief. Roberto sah das allerdings nicht so ernst. Soweit ich wusste, war Rúben schon achtzehn, also durfte er trinken, so viel er wollte.

"Geht ihr oft hier her?", fragte Henri Lucía. Sie nickte und erwiderte: "Ja, meistens treffen wir uns mit unseren Freunden hier. Bei uns zu Hause gibt die Regel, dass wir so viel trinken dürfen, wie wir wollen, so lange wir am nächsten Tag in die Schule gehen, unsere Noten nicht zu schlecht sind und wir uns nicht ins Koma saufen."

Ich saß in der Mitte und lehnte mit geschlossenen Augen an Henri. Er war einfach besser, als jedes Kissen.

Zu Hause gingen wir direkt in unser Zimmer. Mir war schwindelig, doch zum Glück nicht übel. Henri gab mir eine Tablette und half mir anschließend beim ausziehen, womit er sicherlich keinerlei Probleme hatte. Er zog mir, wie schon am Abend zuvor, das T-Shirt von ihm an. Nachdem er auch sich umgezogen hatte legte er sicher zu mir ins Bett und deckte mich zu. "Du bist so süß.", murmelte ich und zog ihn an mich, um ihn zu küssen.

Am nächsten Morgen weckte Henri mich, indem er mir lauter kleine sanfte Küsse im Gesicht verteilte. Das war wirklich die schönste Art aufzuwachen, die es gab. "Morgen.", murmelte er mit dieser verdammt heißen kratzigen Stimme, die zum dahinahmeltzen klang. Ich brummte nur und fasste zuerst an meinen Kopf, der zu meinem Erstaunen nicht weh tat. Das musste an der Tablette liegen, die Henri mir gegeben hatte. Er war einfach ein Schatz.

Mit einer sanften Bewegung zog Henri mich auf sich. Ich legte den Kopf auf seine Brust und er gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Mein Geist, der bis eben noch geschlafen hatte, war plötzlich hellwach und auch meine Libido tanzte plötzlich in mir. Ich richtete mich auf, sodass ich auf seinem Bauch saß und küsste ihn voller Verlangen und Lust. Er lachte leicht auf, als er bemerkte, welche Wirkung er mal wieder auf mich hatte. Ich spürte seine Bauchmuskeln beben, was verdammt heiß war, wenn man bedachte, was für Muskeln er hatte.

"Wir haben zwanzig Minuten.", flüsterte Henri verführerisch. "Perfekt.", stöhnte ich und zog ihm seine Hose aus. Henri zog mir mein T-Shirt über den Kopf. "Du bist ja das reinste Monster.", lachte Henri, als ich ihn stürmisch an mich zog, um ihn zu küssen. Das reinste Sexmonster!, bestätigte meine innere Stimme. Ich musste schmunzeln. Irgendwie hatte ich wirklich dauernd Lust auf Henri. War das normal?

Nach zwanzig Minuten gingen wir schließlich ins Bad, um uns umzuziehen und fertig zu machen.

"Guten Morgen.", begrüßte ich Lucía, Rúben, Carmen und Roberto, die bereits am gedeckten Frühstückstisch saßen. "Morgen. So gute Laune heute?", grinste Lucía und rückte den Stuhl neben ihr zurück. Ich setzte mich lächelnd neben sie. Meine Laune war Dank Henris und meinem kleinen Vergnügen am Morgen wirklich so gut, wie noch nie um diese Uhrzeit.

"Wir gehen heute ins Centro Cultural Ayuntamiento de Benalmádena. Es is ein schönes Schloss und da es relativ klein ist glaube ich nicht, dass wir den ganzen Tag bleiben.", sagte Lucía und zwinkerte mir zu. Das bedeutete Freizeit. Fantastisch! Wir zogen unsere Schuhe an und schnappten uns unsere Taschen, bevor wir uns auf den Weg zur Schule machten, wo wir uns alle treffen sollten.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt