Kapitel 52

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Kapitel 52
~Katherine's Sicht~

Ich hatte schon oft gehört, dass der Moment vor dem Kuss besser wäre als der Kuss selbst. Mein Bauch explodierte fast. Ich hatte das Gefühl, es würde eine Herde Elefanten durch mich rennen, doch das Gefühl war der Hammer.

Seine Lippen hatten meine schon sanft berührt, doch er wartete ein paar Sekunden, als würde er um Erlaubnis bitten, mich zu küssen. Der Moment zögerte sich weiter heraus, als ich die Sache schließlich selbst in die Hand nahm und die restlichen Millimeter überbrücke. Als meine Lippen seine berührten stand mein kompletter Körper unter Strom. Kein Strom der wehtat, sondern einer der ein prickelndes Gefühl hinterließ.

Ich konnte es nicht glauben. Ich küsste Henri Black! Alles in mir jubelte und freute sich. Ich spürte seine Lippen, wie sie sich im Einklang mit meinen bewegten, als wären wir aufeinander abgestimmt. Er schmeckte einfach nach Henri, was ein undefinierbar leckerer Geschmack war.

Unsere Zungen veranstalteten einen wilden Tanz und ich spürte, wie Henri mich an der Taille näher zu sich zog, während meine Hände von seiner muskulösen Brust hoch zu seinem Kopf wanderten.

In dieser gefühlten Ewigkeit bekam ich nichts von dem mit, was um mich herum geschah. Erst als ich ein Quieken hörte, das eindeutig von Lissy kam, wurde mir bewusst, dass ich gerade mit Henri im London Eye rumknutschte.

Anscheinend hatte auch er Lissys Quieken gehört, denn er löste sich vorsichtig von mir. Er guckte mir tief in die Augen und lächelte ein strahlendes Lächeln. Dann drückte er mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er sich zu Lissy und Chris drehte, die Arm in Arm dastanden. In diesem Moment war ich verdammt froh, dass nur drei andere Leute mit uns in der Gondel waren, die ziemlich begeistert an den Scheiben klebten und den Ausblick auf London genossen.

Lissys Augen strahlten mich an, wie die eines kleinen Kindes, das ein Tierbaby sieht. Ich sah ihr an, dass sie mich am liebsten von Henri weggerissen hätte, damit ich ihr alles ausführlich erklären konnte, doch sie riss sich zusammen.

Chris übernahm den Job für Lissy und gab Henri ein Zeichen, dass er ihm folgen sollte. Sie blieben fünf Schitte von uns entfernt stehen und ich sah wie Chris Henri lachend auf die Schulter schlug.

"Ihr seit so süß! Wie ist es zu dem Kuss gekommen? Ich hab es nicht gesehen!", meinte Lissy neben mir und ich riss meinen Blick von Henri und Chris los. "Beruhig dich.", erwiderte ich lachend, bevor ich fortfuhr. "Auf einmal stand er neben mir und dann haben wir uns halt geküsst.", meinte ich und warf wieder einen Blick auf die beiden Jungs.

"Du bist so verknallt.", quiekte Lissy und folgte meinem Blick. Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich es sowieso nicht leugnen konnte. Ja, ich stand auf Henri. Und zwar sowas von.

Die Jungs kamen zu uns zurück und Chris legte sofort einen Arm um Lissys Schulter und ging ans andere Ende der Gondel. Wir waren schon wieder auf dem weg nach unten.

Ich schaute aus der Glasfront und betrachtete London, da ich nicht wusste, was ich machen oder sagen sollte.

Plötzlich spürte ich zwei Arme, die sich von hinten um mich legten und schließlich Henris Körper, gegen den ich leicht gedrückt wurde. Er drückte sanfte Küsse in meinen Nacken, was einen Schauer durch meinen Körper jagte.

'Hat bei dem jemand 'n Schalter umgelegt?', fragte meine innere Stimme. 'Also ich finde diesen Schalter voll cool.', antwortete ich in Gedanken.

Als Henris Küsse hoch zu meinem Ohr wanderten drehte ich mich zu ihm um und sah im, mit einem Lächeln auf den Lippen, tief in die Augen. Niemand hatte so schöne und interessante Augen, wie er. Er näherte sich wieder langsam meinem Gesicht und diese Spannung, die sich ausbreitete war nicht auszuhalten. "Idiot.", murmelte ich und drückte meine Lippen auf seine. Er zog mich wieder näher an sich und ich spürte, wie er leise lachte.

Ich weiß nicht wie lange wir uns geküsst hatten, doch plötzlich meinte Lissy: "Kat, wir müssen gleich raus."

Widerwillig löste ich mich von Henri und sah, dass er mich anlächelte. Ich lächelte zurück und gab ihm einen schnellen Kuss, bevor ich mich auf den Weg zur Tür machte, an der Lissy auf uns wartete. Henri folgte mir und verschränkte ganz nebenbei seine Hand mit meiner.

Wir machten uns auf den Rückweg und waren die ersten am Treffpunkt. Lissy, Chris und Henri setzten sich auf eine Bank, sodass ich keinen Platz mehr hatte. Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust.

Henri zog mich schneller auf seinen Schoß als ich gucken konnte und drückte mir einen Kuss in den Nacken. Ich lehnte mich an ihn und spielte an seinen Händen rum, während wir auf die anderen warteten, die nach und nach eintrudelten.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt