Kapitel 68

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Kapitel 68
~Henri's Sicht~

Am nächsten Morgen schlief ich gemütlich aus. Wir mussten uns erst um elf Uhr an der Schule treffen, was für mich bedeutete, dass ich bis um halb elf schlafen konnte.

Ich stand um zwanzig vor elf auf und schmiss das wichtigste in meinen Rucksack, bevor ich schnell Zähne putzte und mich anzog. Kat klingelte um fünf vor elf. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken, meinem Koffer in der einen und einem Brötchen in der anderen Hand verließ ich das Haus.

Ich begrüßte Kat mit einem schnellen Kuss und hob meinen Koffer in das Auto von Kats Mutter, die mich netterweise mitnahm. "Morgen.", begrüßte ich Caroline. "Guten Morgen.", erwiderte sie gut gelaunt und fuhr los.

Während der Fahrt hörte ich Kat und Caroline bei ihrem Gespräch zu, als mein Handy plötzlich vibrierte. Eine Nachricht von meinem Bruder. Das kam höchst selten vor.

'Kondome sind in der Reißverschlusstasche im Koffer ;) viel Spaß $)'

Das war doch wohl nicht sein ernst. Was dachte dieser Idiot eigentlich? Was zur Hölle ging in diesem Typ vor?

Als wir an der Schule ankamen stieg ich aus und holte Kats und meinen Koffer aus dem Auto.

Sie umarmte gerade ihre Mutter. "Pass auf dich auf. Und denk dran mich nicht zur Oma zu machen. Die Packung mit der Pille ist in deinem Kulturbeutel. Denk dran sie täglich zu nehmen, sonst bringt sie nichts.", sagte Caroline und ich musste schmunzeln. "Ja Mom.", erwiderte Kat und ich sah, wie sie genervt die Augen verdrehte. "Ich liebe dich Schätzchen.", meinte Kats Mom, bevor Kat sich aus der Umarmung befreite. "Ich dich auch.", murmelte sie währenddessen und kam dann auf mich zu, um mir ihren Koffer abzunehmen.

"Danke fürs mitnehmen.", sagte ich und ging auf Caroline zu, die mich in eine feste Umarmung zog. "Kein Problem. Pass auf mein Mädchen auf. Und versuch' sie daran zu erinnern, die Pille zu nehmen.", sagte sie und lachend erwiderte ich: "Mach' ich." Ich sah im Augenwinkel, wie Kat erneut mit den Augen rollte. Caroline ließ mich los und lächelte mir und Kat zu, während wir Hand in Hand zu den anderen gingen, die sich schon vor dem Schulgelände versammelt hatten.

Nachdem die Lehrer die übliche Prozedur durch hatten, durften wir in den Bus steigen. Natürlich setzte ich mich neben Kat, die sich direkt an mich kuschelte, als wir uns auf unseren Plätzen niederließen. Ich drückte ihr einen Kuss aufs Haar und nahm sie in den Arm. Mit geschlossenen Augen genoss ich das Gefühl, das Kat in mir auslöste und stützte mein Kinn auf ihrem Kopf ab. Draußen hatte es angefangen zu regnen und ich war wirklich froh, nach Spanien abhauen zu können. Mit Kat.

Nach zwei Stunden im Bus und dem ganzen Sicherheitskram am Flughafen machten wir es uns im Flugzeug bequem. Vor uns lagen knapp siebeneinhalb Stunden Flug und sechs Stunden Zeitverschiebung.

"Hört mal alle zu. Am besten wäre es wenn ihr auf dem Flug ein bisschen schlafen könntet. Ich weiß dass ihr erst aufgestanden seit und das alles hier total cool ist aber versuchte es einfach mal. In Spanien ist es jetzt ungefähr zweiundzwanzig Uhr und wir kommen zu spanischer Zeit ziemlich früh morgens an. Jedoch haben wir dann noch eine ziemlich lange Busfahrt vor uns, die knapp fünf einhalb Stunden dauern wird.", sagte Mrs. Burks.

Während dem Flug konnten wir tatsächlich ein wenig schlafen und als wir in Spanien landeten, ging gerade erst die Sonne auf. Am Flughafen holte ich mir einen Kaffee und besorgte einen Muffin und eine heiße Schokolade für Kat. Sie sah nahm mir dankend die heiße Schokolade ab und schlang die Hände um den Becher. Ihr war kalt, was mich nicht wunderte, so stark, wie dieser Flughafen klimatisiert war. Ich holte einen Pullover aus meinem Rucksack, den ich genau für einen solchen Fall ins Handgepäck gepackt hatte und gab ihn ihr. "Danke Baby.", sagte sie und schlüpfte in den Pullover, bevor ich sie in den Arm nahm, wodurch sich eine wohlige Wärme in mir ausbeitete, als hätte ich den Pullover selbst angezogen.

Nachdem wir unsere Koffer geholt hatten und die Lehrer sicher gestellt hatten, dass alle Schüler anwesend waren, gingen wir zu dem Bus, der vor dem Flughafen auf uns wartete. Wenigstens hatte der Bus bequeme Sitze, sodass die Fahrt nicht ganz so schlimm wurde. Die Fahrt verbrachte ich mit Musik hören. Ab und zu redeten Kat und ich über belangloses Zeug, doch die meiste Zeit lauschten wir gemeinsam der Musik, während ich sie im Arm hielt.

Als wir an der Schule ankamen, warteten bereits unsere Austauschschüler auf uns. Wir stiegen aus und holten zuerst unsere Koffer, bevor wir unsere Austauschschüler suchten. Nachdem wir uns bei unserer Lehrerin abgemeldet hatten, durften wir gehen. Mein Austauschpartner war eigentlich ganz sympathisch. Und seine Schwester wirkte auch ganz in Ordnung.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt