Kapitel 78

1.8K 51 2
                                    

Kapitel 78
~Katherine's Sicht~

Gegen Abend machten Rúben und Henri ein Feuer. Wir setzten uns mit unseren Stühlen um die wärmenden Flammen, da es langsam kalt wurde. Die anderen grillten kleine Würstchen und aßen Weißbrot dazu.

Ich wollte gerade mein Handy aus dem Zelt holen, als ich Henris wundervolle stumme hinter mir hörte. "Baby, du musst was essen.", sagte er und drückte mir ein großes Stück Weißbrot in die Hand. "Ich habe aber gar keinen Hunger.", demonstrierte ich und gab ihm das Stück Brot zurück. "Du wirst dieses Stück Brot essen.", beharrte er. "Du kannst mich nicht zwingen, zu essen.", motzte ich. "Diese Diskussion ist unnötig. Iss einfach das Stück Brot und alles ist gut. Das letzte mal, dass du etwas gegessen hast, war heute Mittag.", meinte er. "Dafür will ich aber auch etwas haben.", sagte ich. "Und an was hatten Sie dabei gedacht?", fragte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, die ich in diesem Moment am liebsten einfach auf meinen gespürt hätte. "Mhm. Wie wäre es mit einem Kuss für jedes Stück Brot, das ich esse?", bot ich an. "Hm. Ich denke, das ließe sich einrichten.", antwortete er.

Ich zupfte einen winzigen Krümel von dem Brot ab und steckte ihn mir in den Mund. Henri drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Als er meinen Blick bemerkte meinte er: "Was? Es war ausgemacht ein Kuss. Wohin hast du nicht gesagt. Und für dieses Krümelchen wirst du wohl kaum einen ordentlichen Kuss von mir bekommen."

Nach einer Ewigkeit hatte ich sogar das ganze Stück gegessen. Ich hatte wirklich noch nie so lange für ein bisschen Brot gebraucht.

"Was habt ihr denn so lange am Zelt gemacht?", fragte Lissy, als wir zurück zum Feuer kamen. "Brot gegessen.", antwortete ich nur und setzte mich zwischen Lucía und Lissy auf den freien Stuhl.

Mir wurde irgendwann trotz des Feuers kalt, also krabbelte ich in unser Zelt und holte mir einen Pullover von Henri. Für was hatte ich schließlich einen Freund?

"Kann es sein, dass du meine Klamotten öfter trägst, als deine eigenen?", fragte Henri schmunzelnd, als ich zurück kam. "Möglich.", antwortete ich und tat, als ob ich überlegen würde, bevor ich hinzufüge: "Wieso sollte ich auch meine Sachen tragen wenn ich deine haben kann?" Ich sog den gutriechenden Henriduft von seinem Pullover ein.

Henri zog mich zu sich runter, sodass ich seitlich auf seinem Schoß saß. Ich kuschelte mich an ihn und zog die zu langen Ärmel von meinem, oder eher gesagt Henris Pulli über meine Hände und kugelte mich an seiner Brust zu einer embryoartigen Haltung zusammen. Er legte seine Arme um mich und drückte mich an sich.

Wir saßen den ganzen Abend da und redeten. Henri hauchte immer wieder zarte Küsschen auf mein Haar und auf jede andere Stelle, an die er rankam.

"Ich gehe jetzt auch mal schlafen.", sagte Lucía und stand auf. Nachdem sie sich einmal kurz gestreckt hatte murmelte sie noch ein 'Gute Nacht' und verschwand dann im Zelt, in dem die anderen bereits schliefen.

Ich sah hoch zu Henri und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Wir saßen noch eine Weile da und genossen einfach die Nähe des anderen, bevor auch wie in unser Zelt schlüpften, in dem Lissy schon schlief. Wir waren nicht gerade sonderlich leise und ich hoffte, dass Lissy nicht wach wurde.

Kaum lagen wir auf der Matratze, zog Henri mich auch schon an sich und begann mich wild zu küssen. Nach wenigen Sekunden saß ich auf ihm und presste mich näher an ihn, während die Luftmatratze unter uns quietschte. "Wie gerne ich jetzt alleine mit dir in diesem Zelt wäre.", murmelte Henri.

"Oh Leute. Ich liege neben euch und. Ich. Kann. Euch. Hören.", brummte Lissy mit müder Stimme. "Sorry.", flüsterte ich nur zurück und legte mich wieder neben Henri, der mich allerdings gleich wieder an sich zog und mich wieder küsste. Durch unsere Bewegung begann die Luftmatratze wieder Geräusche von sich zu geben.

"Hallo? Ich liege neben euch! Und ihr könnt hier drinnen kein Sex haben, wenn ich neben euch liege! Also entweder geht ihr zum vögeln raus, oder ihr seit jetzt leise.", begann Lissy wieder sich zu beschweren. "Wir vögeln gar nicht!", verteidigte ich uns und Henri fügte mit einem leisen Lachen hinzu: "Glaub mir, das würde sich ganz anders anhören." "Unnötig.", knurrte ich und schlug mit der Faust dorthin, wo ich seine Brust vermutete. "Au!", meckerte er empört los. "Jaja. Stell dich nicht so an."

Ich gab Henri noch einen Kuss bevor ich ihm eine gute Nacht wünschte und mich umdrehte. Er kuschelte sich von hinten an mich und legte seine Arme um meinen Körper, um mih näher an sich zu ziehen. "Gute Nacht Baby. Ich liebe dich.", flüsterte er und drückte mir einen sanften Kuss hinters Ohr. "Ich dich auch.", erwiderte ich.

"Morgen schlaf' ich bei den anderen im Zelt.", brummte Lissy. Das war das letzte, was ich mitbekam, bevor ich allmählich ins Land der Träume glitt.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt