Kapitel 98

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Kapitel 98
~Katherine's Sicht~

"Hast du mal einen Kuli für mich? Ich hab mein Mäppchen vergessen.", fragte Lissy mich, bevor sie abbiegen musste. "Klar.", antwortete ich und kramte in meiner Tasche nach einem Stift für Lissy.

Plötzlich riss ich den Kopf hoch, da ich gegen jemanden gelaufen war. "Sorry.", murmelte ich, bevor ich überhaupt wahrnahm, gegen wen ich gelaufen war. "Oh. Hi Jonas.", sagte ich und gab Lissy den Stift, den ich erfolgreich auf meiner Tasche gezogen hatte. Sie bedankte sich und verschwand mit einem kleinen tschüss. "Hey. Na, wie geht's?", fragte er. "Gut und dir?", erwiderte ich. Ich hasste Smalltalk. "Auch gut.", antwortete er. "Das ist übrigens Sky. Meine beste Freundin aus North Vancouver.", stellte ich Sky vor. "Jonas.", stellte mein Ex sich selbst vor und gab ihr die Hand. "Okay, wir müssen los. Man sieht sich.", sagte ich und lächelte kurz bevor ich mich mit Sky auf den Weg zum Unterricht machte.

"War das der Jonas? Dein Ex Jonas?", fragte Sky. "Mhm.", erwiderte ich nur. "Naja also hässlich ist er ja nicht. Und eigentlich wirkte er auch ganz nett.", gab Sky ihre Meinung ab. Ich antwortete erneut nur mit ein "Mhm." und war das erste Mal in meinem Leben dankbar dafür, an dem Saal anzukommen, in dem ich Mathe hatte.

Mathe und Chemie vergingen quälend langsam und ich hatte das Gefühl, als würde ich jeden Moment einschlafen.

"Baby, willst du dich abholen lassen? Du siehst echt nicht so gut aus.", meinte Henri, als ich mich in der zweiten Pause neben ihn auf den Stuhl fallen ließ. "Nein nein. Geschichte halte ich jetzt auch noch durch.", sagte ich und nahm mir die Flasche Wasser, die vor Henri stand. "Sicher?", fragte er noch einmal skeptisch nach. Ich nickte und sah ihn mit einem festen Blick an. Er atmete hörbar aus und meinte nur leise: "Na gut."

Während Geschichte spürte ich ununterbrochen die brennenden Blicke von Henri, Sky und Jayden auf mir. Auch Lissy, die heute eine Reihe vor mir saß, drehte sich alle paar Minuten kurz um, um einen Blick auf mich zu werfen.

"Henri, so lieb es auch ist, wie sehr ihr euch um mich sorgt, könntet ihr bitte aufhören, mich mit eurer Blicken zu durchbohren? Mir geht es gut.", bat ich meinen Freund. Er guckte mir einen Moment tief in die Augen und gab dann mit einem Schnaufen nach.

Nach dem Unterricht wartete meine Mutter schon vor der Schule auf uns. "Hey. Wie war die Schule?", fragte sie, als wir ins Auto stiegen. "Wie Schule halt so ist.", antwortete ich.

Wenige Minuten später waren wir zu Hause. "Was wollt ihr heute machen?", fragte meine Mutter, die direkt in die Küche gegangen war, um das Mittagessen zu machen. "Wie wäre es, wenn wir einen Serienmarathon starten?", schlug ich vor, da ich mich etwas schlapp fühlte.

Wir machten es uns auf unserem Sofa bequem und guckte, welche Serie wir gucken konnten. Das war gar nicht so einfach, da jeder schon verschiedene Serien durchgeguckt hatte.

Nach der ersten Folge war meine Mutter mit dem Essen fertig. Wir deckten schnell den Tisch und setzten uns dann hin. Es gab Spagetti Bolognese. Für mich natürlich mit Tofu. "Das du so etwas essen kannst.", meinte Jayden und schüttelte den Kopf. "Was soll das denn jetzt heißen?", fragte ich und verdrehte die Augen. Immer das gleiche. "Naja. Das Zeug besteht doch aus reiner Chemie. Da ist Fleisch doch die deutlich bessere Wahl.", meinte er. "Nein und nein.", erwiderte ich nur. Jayden zuckte mit den Schultern und ließ das Thema fallen, worüber ich ihm wirklich nicht böse war.

Nach dem Essen halfen wir meiner Mutter, die Küche auszuräumen und machten es uns anschließend wieder auf der Couch bequem. Ich lag in Henris Armen und wurde bereits bei der zweiten Folge schläfrig. Mein Körper war einfach noch nicht wieder zu hundert Prozent fit.

Am Anfang von Folge drei kam meine Mutter und brachte uns ein Tablett mit Obst, Süßigkeiten und Getränken. Wir bedankten uns bei ihr und die anderen griffen sofort zu. Ich trank ein wenig von der Limonade, die meine Mutter gemacht hatte. "Möchtest du gar nichts essen?", fragte Henri mich leise. Ich schüttelte den Kopf und kuschelte mich näher an ihn.

"Kat?", hörte ich Henri flüstern. "Hm?", brummte ich im Halbschlaf. "Jayden und ich müssen gehen. Ich muss ins Training.", sagte er. Langsam erwachte ich auf meinem erholsamen Schlaf und realisierte wieder, was um mich herum geschah. Ich setzte mich auf, streckte mich kurz und guckte mich kurz um. Jayden stand mit Sky neben dem Sofa und redete irgendwas mit ihr. Henri saß neben mir und guckte mich an. "Wie geht's?", fragte er lächelnd. "Besser.", antwortete ich und stand auf, um die Jungs zur Tür zu bringen und mich von ihnen zu verabschieden.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt