Kapitel 65

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Kapitel 65
~Katherine's Sicht~

Ich wachte an etwas hartem auf. Nachdem sich meine Augen an das Licht gewohnt hatten, erkannte ich, dass es Henri war, auf dem ich halb drauflag. Als ich meinen Blick hob guckte ich in Henris stahlblauen Augen. Er lächelte mich sanft an und ich fragte mich, wie lange er mich schon beobachtete.

"Wie lange hast du mir beim schlafen zugeguckt?", fragte ich mit kratziger Stimme. Er zuckte mit den Schultern und erwiderte nur: "Eine Weile." Nachdem wir noch ein paar Minuten einfach da gelegen und unserem Atem gelauscht hatten, standen wir auf und gingen runter in die Küche.

Die Sonne schien und wir machten uns erst einmal etwas zu essen. Henri briet Rührei, während ich alles was wir brauchten auf ein Tablett lud.

Wir machten es uns in Henris Bett bequem und aßen Brötchen mit Rührei. Als ich mir zum Schluss ein Nutellabrötchen schmierte fragte er: "Wie kann man bei so einem Frühstück so eine Figur haben wie du?" "Guter Stoffwechsel. Aber Nutella braucht man einfach für einen guten Start in den Tag.", erwiderte ich. Ich sah, wie er lächelnd den Kopf schüttelte und musste ebenfalls grinsen.

"Ich habe in drei Stunden ein wichtiges Eishockeyspiel. Du kommst doch sicherlich mit oder?", fragte er hoffnungsvoll, bevor er hinzufüge: "Natürlich kommst du mit. Ich brauche schließlich einen Glücksbringer." Er gab mir einen Kuss und anschließend gingen wir ins Bad, um uns fertig zu machen.

"Hier.", sagte ich und gab ihm sein T-Shirt zurück. Natürlich hatte ich vorher nochmal tief seinen Geruch eingezogen. Besser als jede Droge. "Behalt's lieber. Dann hast du meinen Geruch bei dir, wenn ich nicht bei dir bin.", erwiderte er. Könnte er Gedanken lesen? Dieser Junge war einfach süßer als Zucker. "Danke.", meinte ich und gab ihm einen Kuss. "Kein Problem.", flüsterte er.

Eine Stunde später standen wir in der Eissporthalle. Henri verabschiedete sich mit einem schnellen Kuss und einem 'Bis dann.' bei mir und ließ mich bei seinem Trainer stehen. Er verschwand mit Max, dem Typ von letztem Mal.

Ich guckte zu wie sie sich aufwärmten. Ich hatte einen VIP Platz den normalerweise nicht einmal Spielerfrauen hatten. Ich durfte beim Trainer an der Ersatzbank sitzen.

Nach und nach füllte sich die Halle ein wenig. Die gegnerische Mannschaft wärmte sich zusammen mit Henris Mannschaft auf. Sie hatten vorher hauptsächlich Taktiken besprochen. Ansonsten hatten sie draußen auf dem Spielerparkplatz Fußball und Badminton gespielt, um sich ein bisschen warm zu machen.

Das Spiel fing an. Henri war in der Startaufstellung. Ich saß neben seinem Trainer und verhielt mich möglichst still. Der Typ war mir gegenüber nicht besonders gesprächig, womit ich jedoch kein Problem hatte.

Innerhalb der ersten Minuten fiel auch schon ein Tor für die gegnerische Mannschaft. Henris Trainer zeigte seinen Spielern immer mal wieder eine Tafel auf die er etwas draufkritzelte und verfolgte ansonsten, wie ich, gespannt das Spiel. Bis zur Halbzeit stand es drei zu zwei für die Gegner, was jedoch nichts zu heißen hatte, wie mir der Auswechseltorwart erklärt hatte.

In der Pause gingen alle in die Katakomben. Henri wartete an der Bande auf mich und half mir mit meinen Schuhen übers Eis zu kommen ohne auf die Nase zu fliegen. "Hey Jungs, habt ihr ein Problem damit, wenn Kat mit in die Kabine kommt?", fragte Henri die Jungs die alle den Kopf schüttelten.

Er zog mich mit in die Kabine, wo jedoch wieder nur Taktiken mit dem Trainer besprochen wurden, von denen ich sowieso nichts verstand.

Als das Spiel weiter ging half mir Henri wieder übers Eis und ich setzte mich zu Mike, dem Ersatztorwart. Die Wahrscheinlichkeit, das er eingewechselt werden musste war ziemlich gering. Er erklärte mir während dem Spiel die Regeln und erzählte mir etwas über die Taktiken.

Die zweite Pause verlief wie die erste. Nach dem zweiten Drittel stand es vier zu fünf für das andere Team. Max schoss in der fünfzigsten Minute den Ausgleich. Das ganze Team, inklusive mir, jubelte. In der achtunfünfzigsten Minute schoss Henri das entscheidende Tor. Das Team sprang von der Bank auf und Henri fuhr an ihnen vorbei und klatschte alle ab. Dann schenkte er mir ein strahlendes Lächeln. Ich lächelte zurück und zeigte ihm einen Daumen nach oben.

Nach dem Spiel wartete ich am Ausgang auf Henri. Er kam nach einer Ewigkeit aus der Kabine. Ich sprang ihm in die Arme und er hob mich sofort hoch. Wir standen eine Weile da und küssten uns. "Hübsch, eine Freundin.", sagte Max, als er vorbei lief. "Meine Freundin, nicht eine Freundin.", erwiderte er lachend und betonte das meine und eine, mit einer Anspielung auf unser Kennenlernen mit Max.

Wir gingen raus zum Auto und ich wollte gerade die Beifahrertür öffnen, als ich gegen das Auto gedrückt wurde.

"Ich liebe dich, Katherine Moore.", flüsterte Henri und küsste mich. Auf diese Worte hatte ich gewartet. In mir brachen Gefühle aus, die ich noch nicht einmal gekannt hatte. "Ich dich auch.", flüsterte ich in den Kuss hinein und zog ihn näher an mich.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt