Kapitel 60

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Kapitel 60
~Katherine's Sicht~

Irgendwann löste ich mich von Henri und setzte mich auf seinen Bauch. Seine Hand ruhte an meiner Taille, was meine Fähigkeit zu denken extrem beeinträchtigte. "Wir können nicht den ganzen Tag nur rumknutschen.", sagte ich und lächelte ihn an.

"Hm. Ich wusste zwar nicht, was dagegen spricht aber okay. Dann kommst du jetzt mit zu mir und ich stelle dir meine Cousine, meinen Cousin, meinen Onkel und meine Tante vor.", erwiderte er und griff nach meinen Armen. In meinem Körper pulsierte es. "Aber ich muss erst noch etwas erledigen.", sagte er und hielt mich an den Armen fest. Er zog mich zu sich und fing zum vierten mal an, an meinem Hals zu saugen. Also drei Knutschflecken waren wirklich übertrieben.

"Henri.", brachte ich gequält hervor und versuchte mich zu befreien. Als er der Meinung war, dass der Fleck gut sichtbar war ließ er von mir ab und ließ meine Arme los. "So. Jetzt können wir gehen.", meinte er, während ich sein Werk im Spiegel betrachtete. Der Knutschfleck, den er mir gerade verpasst hatte, leuchtete gut sichtbar blau-lila an meinem Hals. Ein weiterer war mehr seitlich, sodass ich ihn mit meinen Haaren verdecken konnte.

Nachdem ich den anderen Knutschfleck so gut wie möglich überschminkt hatte, worüber Henri sich beschwerte, da er meinte, dass man seine Werke so ja gar nicht sehen konnte, zog ich mir meine Schuhe und meine Jacke an und wir machten uns auf den Weg zu Henri. Während wir Hand in Hand zu ihm liefen kreisten meine Gedanken um den fetten Knutschfleck mitten an meinem Hals. Was sollte ich denn erzählen, wenn mich jemand darauf ansprach?

Ein paar Minuten später kamen wir an Henris Haus an. Der Idiot hatte natürlich keinen Schlüssel dabei, also klingelte er. Ein gut aussehender Junge öffnete die Tür. Das musste Henris Cousin sein. Henri griff mach meiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. "Hey.", begrüßten Henri und sein Cousin sich und machten einen Handschlag.

Henri zog mich ein Stück näher an sich und sagte: "Das ist Katherine. Meine Freundin." Er betonte das 'mein Freundin', als würde er seinem Cousin sagen wollen, dass er die Finger von mir lassen sollte. Irgendwie fand ich das echt süß von ihm.

"Hey Kat. Ich bin Jonny. Ich habe schon viel von dir gehört.", meinte er und fügte dann noch hinzu: "Nur gutes natürlich." Ich ergriff die Hand, die er mir hinhielt und erwiderte: "Schön, dich kennenzulernen." "Na das kann ich nur zurückgeben.", sagte er und zwinkerte mir zu.

"Okay. Wo ist Mel?", fragte Henri. Jonny wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als hinter ihm ein übernatürlich hübsches Mädchen auftauchte, in der ich sofort das Mädchen vom Bus wiedererkannte. "Hier.", antwortete sie selbst und ging direkt auf Henri zu. Sie nahm ihn in den Arm und ich kam mir wie das fünfte Rad am Wagen vor. Sie gab ihm einen sanften Kuss und ich stand neben den beiden. Das einzige was mich mir ihnen verband war Henris Hand, die immer noch mit meiner verschränkt war.

"Wir machen heute Mittag Wraps. Wollt ihr mit essen?", fragte Mel, als sie sich von Henri löste. "Natürlich.", erwiderte Henri, als gäbe es gar keine andere Wahl. Für ihn gab es wahrscheinlich auch keine andere. So langsam kam ich mir wirklich wie der letzte Vollidiot vor. Ein vergessener Vollidiot. Also räusperte ich mich leicht, was Henri sofort verstand. Sofort zog er mich an sich und legte seinen Arm um meine Taille. "Das ist meine Freundin Kat.", stellte er mich auch seiner Cousine vor.

"Hi.", quiekte Mel und umarmte mich. "Äh, hi.", erwiderte ich etwas überrumpelt.

"Okay. Wir gehen jetzt erstmal hoch.", sagte Henri und zog mich an der Hand Richtung Treppe. "Henri?", hörte ich eine Stimme aus dem Wohnzimmer rufen. "Ja?", antwortete Henri und verdrehte die Augen. "Willst du mir nicht deinen Besuch vorstellen?", fragte die Frau, die aus dem Wohnzimmer kam.

"Ja. Aber nicht jetzt. Wir kommen dann zum Mittagessen runter.", meinte er, was mich etwas verwundert. Doch er zog mich einfach die Treppe hoch in sein Zimmer, von dem ich immer noch total überrumpelt war. Sein Zimmer war fast wie eine eigene Wohnung, was schon wirklich cool war.

"Auf was hast du Lust?", fragte er und nahm mir die Jacke ab. Bevor ich ihm antworten konnte, klopfte es an der Tür. Mel betrat mit Jonny im Schlepptau, ohne auf eine Antwort zu warten das Zimmer. "Was macht ihr?", fragte sie und setzte sich auf Henris Schreibtischstuhl. "Nichts. Wieso?", fragte Henri und sah seine Cousine misstrauisch an. "Okay, dann lasst uns ein bisschen Wahrheit oder Pflicht spielen.", erwiderte sie. Es widersprach ihr niemand. Na super. Das konnte ja nur unangenehm werden.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt