Kapitel 87
~Katherine's Sicht~Wir trafen pünktlich im Speisesaal ein, wo unsere Lehrerin mehrere Tische zusammen geschoben hatte, damit wir alle zusammen an einem Tisch sitzen konnten. "Erstmal guten Morgen an alle. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Nacht und habt gut geschlafen.", begrüßte uns Mrs. Burks, als alle da waren. "Oh ja, die Nacht war mehr als angenehm.", murmelte Henri neben mir und ließ seine Hand provozierend an meinen Oberschenkeln hochwandern. "Reiß dich zusammen.", schnauzte ich ihn leise an und nahm seine Hand in meine, da ich bereits spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss und sich diese verräterische Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen ausbreitete. "Ihr holt euch jetzt alle erstmal Frühstück und dann erkläre ich euch den weiteren Ablauf für heute.", sagte Mrs. Burks und stand auf, gefolgt von ein paar Schülern.
Nachdem sich alle etwas zu Essen geholt hatten und wieder auf ihren Plätzen saßen, begann Mrs. Burks uns den Ablauf für den Tag zu erläutern. "Also, bis spätestens zehn Uhr hat jeder sein Zeug gepackt, sein Zimmer überprüft und ist startbereit in der Lobby an der Rezeption. Wenn ich alle Schlüssel abgegeben habe, laufen wir gemeinsam zurück zum Flughafen. Heute wird es dort keine Freizeit geben, da wir heute alle zu Hause ankommen wollen." Während sie das sagte warf sie einen vielsagenden Blick auf Cora und Leyna, die mit gesenktem Kopf an ihren Brötchen knabberten. "Also ich hätte nichts gegen eine weitere Nacht in diesem B&B einzuwenden.", flüsterte Henri, der scheinbar immer noch amüsiert darüber war, wie sehr mein Körper auf ihn reagierte. Ich schlug ihm mit der Faust in die Seite und sah ihn mit einem Blick an, der ihm zeigen sollte, dass es reichte und er es besser nicht zu weit trieb. "Unser Flug geht pünktlich um halb eins. Das bedeutet, wir werden ungefähr gegen halb fünf zu kanadischer Zeit an der Schule ankommen.", sagte Mrs. Burks und beendete somit ihre Ansage, woraufhin sofort das große Geplapper losbrach.
Zurück auf unserem Zimmer verstaute ich noch meine letzten Sachen im Koffer und kontrollierte nochmal, ob ich alles eingepackt hatte. Ich lief wie von der Tarantel gestochen durch das Zimmer, da ich wie immer Angst hatte, irgendetwas übersehen oder vergessen zu haben. "Komm mal runter Baby.", sagte Henri und nahm mich in den Arm, um mich davon abzuhalten, weiter wie eine Bekloppte durchs Zimmer zu rennen. Allmählich beruhigte ich mich und in mir machte sich die Sicherheit breit, dass ich alles eingepackt hatte.
"Handy, Portmonee, Ausweise und Schlüssel. Alles andere ist egal.", sagte Henri, der auch sein Handgepäck nochmal durchging, um zu gucken, ob er alles hatte. "So.", sagte er und kam langsam auf mich zu. "Du bist fertig, ich bin fertig, unsere Sachen sind gepackt, und wir haben noch eine viertel Stunde Zeit, bis wir unten sein müssen.", grinste er frech und legte seine Lippen auf meine. "Du bist unersättlich, kann das sein?", lachte ich, als ich mich ein Stück von ihm entfernte. "Ach, ich nutze meine Zeit nur sinnvoll und genieße die restliche Zeit, die uns hier noch bleibt, bevor wir wieder im Alltag gefangen sind.", erwiderte er und zog mich wieder an sich.
Um fünf vor zehn klopfte es plötzlich an der Tür. "Kat?", hörte ich Lissy von draußen rufen. "Komme!", erwiderte ich und drückte Henri mit einem Lächeln einen letzten Kuss auf die Lippen. "Unsere Zeit ist um.", flüsterte ich bedauernd und zog mein T-Shirt grade. Ich ging auf die Tür zu, als Henri mich plötzlich am Arm zurückhielt. Ich drehte mich mit genervtem Blick zu ihm um und wollte schon losmeckern, als er murmelte: "So solltest du besser nicht vor die Tür gehen." Er begann einen kläglichen Versuch, meine Haare zu bändigen, was ihm seinem Gesichtsausdruck zu urteilen allerdings nicht gelang.
"Okay, du öffnest die Tür und ich kümmer mich darum.", sagte ich und schnappte mir meine Tasche, in der ich einen kleinen Kamm für Notfälle wie diesen hatte. Ich kämmte mir schnell die Haare einmal durch und band sie anschließend zu einem Dutt.
Um punkt zehn Uhr standen wir in der Lobby und gaben Mrs. Burks unseren Schlüssel. Nachdem sie alles an der Rezeption geregelt hatten, liefen wir zum Flughafen, wo wir die übliche Routine durchliefen, bevor wir ins Flugzeug stiegen.
Als wir starteten, freute ich mich schon auf die Landung, denn ich wusste, dass die folgenden siebeneinhalb Stunden todlangweilig werden würden. Henri, Lissy und ich saßen zu dritt in einer Reihe und beschäftigten uns zuerst mit Kartenspielen. Als wir darauf keine Lust mehr hatten, schalteten wir einen Film an. Bereits nach vier Stunden konnte ich nicht mehr sitzen und wünschte mir, ich könnte einfach schlafen, wie auf den anderen Flügen auf, doch ich war nicht im geringsten müde.
Nach drei weiteren Stunden kam die Durchsage von dem Piloten, dass wir eine halbe Stunde früher landen würden, als geplant und die Lämpchen zum Anschnallen blinkten auf. Noch nie hatte ich mich so über diese blinkenden Lämpchen gefreut.
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Shut up and kiss me
RomansaKatherine ist liebevoll, verrückt und in der ganzen Schule als "die Hübsche" bekannt. Einen Freund will sie nicht. Sie denkt, dass Jungs sowieso nur Probleme machen. Katherine verbringt ihre Winterferien mit ihrer Familie in der Ferienhütte ihrer El...