Kapitel 36
~Henri's Sicht~Der Sanitäter holte ein Spray aus dem Schrank, der neben der Tür stand. Als er das Spray auf ihre Hand machte, sah ich Kath den Schmerz förmlich an. Sie griff nach meiner Hand und drückte mit voller Kraft zu. Ich sah, dass sie die Zähne zusammen biss.
Plötzlich wurde ihr Griff lockerer. Das war zu locker. "Kat?", fragte ich besorgt und mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. "Mrs. Young? Rufen Sie bitte einen Krankenwagen!", rief, nein schrie der Sanitäter neben mir plötzlich. Krankenwagen? Warum Krankenwagen? So langsam wurde ich panisch.
"Warum bitte ein Krankenwagen?", brüllte ich den Typ an. "Sie hat das Bewusstsein verloren. Außerdem braucht sie Medikamente, die ich ihr nicht gegen darf.", erklärte mir der Sanitäter und versuchte mich zu beruhigen.
Das Krankenhaus war nicht weit von der Schule entfernt, sodass der Krankenwagen nach ein paar Minuten da war. "Was ist passiert?", fragte der Sanitäter, der auch wirklich einer war. "Sie hat sich die Hand am Bunsenbrenner verbrannt.", sagte ich und sah den Typ hoffnungsvoll an. "Davon kommt keine Ohnmacht. Wie stark waren ihre Schmerzen?", fragte der Sanitäter weiter. "Nachdem sie die Hand nicht mehr unter Wasser gehalten hatte wurden sie schlimmer.", meinte ich und machte mir immer mehr Sorgen, während der Typ immer weiter fragte. "Hat sie heute schon etwas gegessen?" "Nein, soweit ich weiß nicht.", antwortete ich und hoffte, dass die Fragerei mal ein Ende nahm. "Wie sieht's mit trinken aus?" Woher zur Hölle sollte ich das denn alles wissen? "Wenn, dann vor Schulbeginn.", sagte ich mit nervöser Stimme. "Das könnte der Grund sein.", sagte er.
Die Fragerei hatte gerade einmal wenige Sekunden gedauert. Plötzlich stand ein junger Mann mit einer Trage in der Tür. Er und der Sanitäter hoben Kat auf die Liege und brachten sie in den Krankenwagen. Ich lief neben Kat her und hielt ihre Hand, während die Sannis sie in den Wagen schoben.
"Könnte mir jetzt mal bitte jemand erklären, was mit Kat los ist?", bat ich voller Panik. Während der eine Sanitäter eine Nadel in Kats Arm stach erklärte mir der andere: "Sie hatte durch die Verbrennung einen Adrenalinstoß, doch nachdem sie nach und nach wieder zu sich gekommen ist und sich wieder beruhigt hat, ist das Adrenalin verschwunden und die Schmerzen sind in der Vordergrund gerückt. Dadurch dass sie heute noch nichts gegessen und getrunken hat ist ihr Kreislauf zusammengebrochen. Das ist alles. Sie hängt jetzt am Tropf und wir haben ihre Beine hochgelegt. Bestimmt wird sie gleich wieder zu sich kommen."
"Gott sei Dank.", murmelte ich und setzte mich zu Kat ans Kopfende. Der Krankenwagen fuhr los und ich schrieb Lissy schnell eine Nachricht. Nachdem ich sie abgesendet hatte nahm ich Kats Hand und strich mit der anderen über ihre Stirn.
Nach wenigen Minuten sah ich ihre Augenlieder flattern. "Ich glaube sie wacht auf.", sagte ich zu dem Sanitäter, der bei uns geblieben war. "Gut.", sagte er nur und gab ihr irgendeine Spritze durch die Kanüle, die sie am Arm hatte.
"Wo bin ich?", flüsterte sie und formte die Augen zu kleinen Schlitzen. "Im Krankenwagen.", antwortete ich und wollte von dem Sitz aufstehen. "Sie müssen sitzen bleiben. Sicherheitsvorkehrung.", sagte der Sanni. Also reckte ich mich so gut es ging zu Kat und strich ihr weiter über die Stirn. Ich erklärte ihr kurz was passiert war. Sie nickte, doch nach kurzer Zeit schloss sie die Augen und war eingeschlafen.
Im Krankenhaus wurden sie in ein Einzelzimmer gebracht. Ich ließ ihre Hand nicht einmal los und aus den Augen ließ ich sie erst recht nicht. Ich wollte, dass sie wusste, dass ich für sie da war.
Als sie in dem Krabkenhausbett lag sah sie so zerbrechlich und schwach aus, dass ich sie am liebsten in eine Schutzblase stecken wollte, wo ihr nichts passieren konnte.
"Hallo, ich bin Dr. Philson.", sagte der Arzt, der das Zimmer betrat und streckte mir die Hand hin. "Henri Black.", erwiderte ich und reichte ihm die Hand. "Ich wollte ihnen nur Bescheid sagen, dass sie gehen können, sobald Ms. Moore aufwacht und ihr Befinden gut ist. Wenn sie wach wird soll sie langsam aufstehen. Laufen sie eine Runde mit ihr über den Flur, damit ihr Kreislauf wieder in Schwung kommt. Wenn es ihr dann soweit gut geht und sie nicht an Schwindel oder sonstigem leidet können sie die Schwester rufen. Sie wird Ms. Moore von den medizinischen Geräten befreien und dann können sie einfach gehen. Die Abmeldung wird die Schwester für sie übernehmen.", berichtete der Arzt, bevor er sich wieder verabschiedete.
Sobald er verschwunden war legte ich mich neben Kat auf das Krankenhausbett und wartete darauf, dass sie aufwachte, während ich mit meinen Fingern Muster auf sie zeichnete.
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Shut up and kiss me
RomanceKatherine ist liebevoll, verrückt und in der ganzen Schule als "die Hübsche" bekannt. Einen Freund will sie nicht. Sie denkt, dass Jungs sowieso nur Probleme machen. Katherine verbringt ihre Winterferien mit ihrer Familie in der Ferienhütte ihrer El...