Kapitel 57

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Kapitel 57
~Katherine's Sicht~

"Na.", hauchte Henri mir in den Nacken. "Naaa.", erwiderte ich und lief los. Henri nahm mir den Koffer ab und folgte mir und den anderen.

nachdem wir unser Gepäck abgegeben hatten, hatten wir wieder ein bisschen Zeit für uns. Ich setzte mich auf eine Eckbank in einem kleinen Café und wartete auf Henri, der uns jeweils einen Kaffee und einen Muffin holte.

"Hmm.", machte ich und griff gierig nach dem Kaffeebecher und dem Muffin. "Und was bekomme ich als Belohnung?", fragte Henri, während er sich neben mich setzte. "Hm.", erwiderte ich mit einem Stück Muffin im Mund.

Ich nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor ich mich schließlich zu ihm beugte und meine Lippen auf seine legte. Als ich mich von ihm löste, schaute er mich an und meinte mit einem frechen Grinsen auf den Lippen: "War das alles?" "Hmmm.", brummte ich und tat so, als würde ich überlegen, bevor ich die Distanz zwischen unseren Lippen schließlich wieder überbrückte und meine Lippen auf seine legte.

Nachdem wir unsere Muffins gegessen und die Kaffees getrunken hatten machten wir uns auf den Rückweg. Unsere Lehrerin zählte uns noch einmal durch, bevor wir eincheckten und in der Abflughalle warteten.

Wir setzten uns auf die Stühle, die in der Halle standen und ich setzte mich auf Henris Schoß. Mir war ziemlich kalt, was auch Henri bemerkte. Er griff neben sich und kramte in seinem Rucksack, aus dem er einen Pullover holte, den er mir gab. Ich zog ihn über und gab Henri noch einen kurzen Kuss. "Danke.", murmelte ich und lehnte meinen Kopf wieder an seinen Oberkörper. "Kein Problem. Meine Sachen stehen die sowieso besser, als mir.", flüsterte er. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, was mir eine Gänsehaut bereitete. Mein ganzer Körper kribbelte und ich hatte das Gefühl, dass das Kribbeln von Berührung zu Berührung stärker wurde.

Wenige Minuten später wurden wir durch einen Tunnel in das Flugzeug gelotst. Henri trug wieder meine Tasche und wir liefen Hand in Hand hinter Lissy und Chris her. Die beiden passten wirklich perfekt zusammen. Sie ergänzten einander einfach perfekt.

"Jeder geht auf den Platz, der auf seinem Ticket steht.", sagte Mrs. Hold und lief durch die Reihen, um zu kontrollieren, ob wir uns an ihre Regeln hielten. Der Pilot begrüßte uns und nach kurzer Zeit rollten wir auf die Startbahn. "Alles okay?", erkundigte sich Henri. "Mhm.", murmelte ich, ohne von dem Fenster aufzuschauen.

Während des Flugs kuschelte ich mich an Henri und schaute mit ihm zwei Filme, die er noch auf seiner Festplatte hatte. Nachdem die Filme zu Ende waren, hörten wir den restlichen Flug über Musik.

Wir landeten um acht Uhr Abends zu Englicher Zeit, was bedeutete, dass es in Timmins drei Uhr Nachmittags war. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, gingen wir zu dem Bus, der schon vor dem Flughafen auf uns wartete. Wie versprochen ging unsere Lehrerin dieses mal die Klassenliste von hinten durch, damit alles gerecht war. Ich war eine der ersten, die in den Bus durften und hielt Lissy, Chrsis und natürlich Henri einen Platz frei, nachdem ich meinen Koffern abgegeben hatte.

Als schließlich auch die Letzten den Bus betraten machte zuerst unser Busfahrer und dann Mr. Newson eine Durchsage. Der Busfahrer wiederholte nur noch einmal kurz, dass wir uns anschnallen sollten und Mr. Newson bedankte sich für die angenehme Zeit in England.

Während der Fahrt bedankten sich auch Mrs. Hold und Mrs. Harrison noch einmal und als wir endlich an der Schule ankamen, wartete ein Großteil der Eltern schon. Wir stiegen aus und ich lief sofort mit schnellem Tempo zu meiner Mutter. "Hallo Schätzchen.", sagte sie und schloss mich direkt in eine feste Umarmung. "Hey Mom.", nuschelte ich an ihrer Schulter.

Nachdem ich mich aus ihrer Umarmung befreit hatte, ging ich zurück zum Bus und holte schnell meinen Koffer. "Du kannst schon mal einsteigen, ich verabschiede mich nur kurz von Lissy und den anderen.", meinte ich zu meiner Mutter, nachdem sie den Koffer in den Kofferraum gepackt hatte. "Okay, bis gleich.", erwiderte sie nur und öffnete die Fahrertür.

Ich verschwand wieder in der Menge an Schülern und Eltern und hielt Ausschau nach Henri. Als ich ihn sah blieb mein Herz einen Moment stehen, um nach dem kurzen Aussetzer doppelt so schnell weiter zu schlagen.

Ich drehte mich um und versuchte vergeblich dieses Bild aus meinem Kopf zu bekommen. Doch es war zu spät. Das Bild brannte sich schmerzhaft in meinen Schädel ein und es fühlte sich an, als würde jemand Nadeln in mein Herz stechen.

Schnell lief ich zurück zum Auto und versuchte das Bild von Henri und diesem anderen Mädchen, dass er geküsst hatte zu verdrängen. Ich wollte es am liebsten einfach aus meinem Kopf löschen.

"Alles in Ordnung?", fragte meine Mutter, als ich mich auf den Beifahrersitz setzte. "Mhm. Ich bin nur ein bisschen müde.", ewiderte ich und versuchte die Tränen, die sich einen Weg in meine Augen bahnte zu unterdrücken.

Shut up and kiss meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt