Der Löwe

Kapitel 105

2 Wochen später

Saphire (P.o.v)

"Und wie findest du es hier?", fragte ich sie ernst und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Sie schaute in den Himmel und dann wieder zu mir.

"Wir leben mitten in der Natur, abgeschirmt von Menschen und leben sozusagen in unseren eigenen Welt, es ist schön.", sagte sie lächelnd und ich nickte zufrieden.

"Ich hätte nicht gedacht das es mir so gefällt, wirklich nicht. Gerade nachdem in letzter Zeit so viel passiert ist. Ich hätte auch nie gedacht das wir uns wieder verstehen, du hast mich sehr verletzt als du Oliver angegriffen hast." Ich blickte zu Boden und sah einen Marienkäfer. Ich nahm ihn hoch und schaute ihn mir genauer an.

"Es tut mir Leid, jedoch war es zu eurem Besten.", sagte ich ehrlich und kurz drauf flog der Marienkäfer weg. "Jeder macht Fehler, definitiv.", murmelte ich und schaute in ihre Augen.

"Aber man lernt daraus und wird schlauer." Sie lächelte und zeigte mir ihre weissen Zähne, plötzlich bekam ich Krämpfe und verkrampfte mich. Ich schloss die Augen und fasste mir an meinen Bauch.

"Alles okey?", fragte sie leicht panisch. Gerade als ich antworten wollte erbrach ich und sah das Blut dabei war, erneut brach ich.

"Ich hole Leo!", rief Ricky mir noch zu bevor sie aus meiner Sichtfläche verschwand. Ich atmete schwer und rappelte mich mit zitternden Beinen auf.

Ich stöhnte als sich alles um mich herum drehte.

Mein Herz schlug wie verrückt gegen meine Brust und mir wurde unglaublich heiß. Kurz drauf sah ich verschwommen das zwei Personen auf mich zukamen.

"Baby..", hörte ich eine Stimme und schon spürte ich eine Hand im Rücken und eine in der Kniekehle, schon berührten meine Beine nicht mehr den Boden.

"Was hast du?" "Mir ist so schlecht und es dreht sich alles.", sagte ich kraftlos schon wurde es schwarz um mich herum.

Leo (P.o.v)

"Saphire?", rief ich als sie nicht mehr antwortete, sie war blass im Gesicht aber ihren Herzschlag hörte ich noch sehr gut.

"Habt ihr etwas gegessen oder was getrunken?", fragte ich Ricky nebenbei aber sie schüttelte ihren Kopf.

"Es ging ihr super und kurz drauf hatte sie Krämpfe und fasste sich an ihren Bauch!", ratterte sie schnell heruntern und schaute Saphire besorgt an.

"Renn bitte vor und informiere Shawn und Topas darüber."

*****

"Was denkt ihr?", fragte ich sie und Topas schaute zu Shawn.

"Erzähle es ihm.", murmelte er und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Sie ist in der ersten Phase und ich kann dir versichern das es noch schlimmer wird.", sagte Shawn und ich schluckte schwer.

"Was meinst du damit?", fragte ich verwirrt und ballte meine Hände zu Fäusten.

"Es gib drei Phasen die sie durchmachen muss. In der ersten Phase erbricht sie, verfällt in einer eigenen Welt und blickt nicht mehr durch, diese Phase kann bis zu zweimal in der Woche vorkommen. Die zweite Phase wird anstrengender, sie wird wilder, aggressiver und macht vieles kaputt. Diese Phase trifft einmal ein aber hält sich über einen Tag. Dann gibt es noch die dritte Phase, die ist am schlimmsten. Sie kann ihre Fähigkeiten nicht mehr kontrollieren beziehungsweise ihren Körper, sie ist denn nicht mehr Saphire sondern eine komplett andere Person, sie wird dich vielleicht nicht mehr erkennen können und weg von hier wollen.", erzählte er und mein Mund wurde trocken.

"Wie lange geht die Phase?"

"Sie wird sehr oft vorkommen aber nur immer ein oder zwei Stunden bleiben.", kam es jetzt von Topas und ich fuhr mir über mein Gesicht.

"Wieso passiert das mit ihr? Wurde sie vergiftet?", fragte ich besorgt aber Topas lachte.

"Was lachst du da?", fragte ich sofort knurrend und schon grinste er.

"Sie ist schwanger.", sagte Shawn und sofort fiel ich in den Stuhl zurück. Ich werde Vater?

"Schwanger?", hauchte ich und sie nickten.

"Aber wieso geht das in Phasen?", fragte ich leise.

"Weil sie das letzte Drachenmädchen ist, ich habe schon von den Phasen gehört. Jedoch ist es hier was anderes, sie hat ihren Mate gefunden, ist die Luna von einem Rudel und kann sich in ein Tier verwandeln. Leo, sie ist außergewöhnlich und die Phasen sind hier stärker ausgeprägt. Sie unter Kontrolle zu halten wird anstrengend.", sagte Topas ernst und da wurde mir plötzlich was bewusst.

"Sie ist eine tickende Zeitbombe.", flüsterte ich und sie nickten.