47. Der Komplott

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Lekes Sicht:

Als ich mich von der Coach aufrichtete, spürte ich einen leichten Stich in der Brust. Das Wasser hatte seine Spuren hinterlassen. Mein Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse.

„Wie hat sich dieser Jack denn benommen?", hakte ich mit unschuldiger Stimme nach und tastete mit einer Hand nach meinem Glas.

Jasper lümmelte auf dem Sessel gegenüber von mir und war gerade dabei, einen Lolly zu lutschen. Der penetrante Erdbeergeschmack drang bis zu mir herüber.

Wir waren nach meinem 'Unfall', wie alles es nannten, zu ihm nach Hause gefahren.

Ich hörte, wie er mit einem schmatzenden Geräusch den Lutscher aus seinem Mund zog, um mir zu antworten.

„Normal, würde ich sagen... Ich meine, er hat mit Shy getanzt, hat seine große Klappe aufgerissen und ein paar Witze gemacht, über die sie augenscheinlich lachen musste, und sein dämliches Grinsen aufgesetzt."

„Aha", murmelte ich, nicht zufrieden mit seiner Auskunft.

„Jack halt."

„Mpff", schnaufte ich verächtlich, während ich endlich mein Glas fand und an die Lippen setzte.

„Aber ich kann die beiden auch nicht die ganze Zeit anstarren, dass war so schon auffallend genug. Sydney denkt schon, ich sei an Shy interessiert!", der Lockenkopf fing an, über den Gedanken zu lachen.

„Wir wissen doch beide, warum Jack das macht...", meinte ich und Wut keimte in mir auf.

Ich hörte Jas weiter an seinem Lolly lutschen. Er hatte ihn aus der Süßigkeitentüte seines kleinen Bruders geklaut.

'Der brauch den eh nicht', hatte er achselzuckend auf die pummelige Figur von Ky angespielt.

„Was er von Shy möchte", fuhr ich fort, während ich versuchte, die Schmatzgeräusche zu ignorieren. Manchmal konnte dieser Junge so ein Ferkel sein!

„Shy ist ein starkes Mädchen, sie wird auch ohne deine Hilfe mit Jack zurecht kommen!", entgegnete Jasper meinen Befürchtungen.

„Aber wenn sie gar nicht weiß, wie er ist? Was er von ihr als Gegenleitung erwartet? Dafür, dass er ihr Aufmerksamkeit und ein paar schöne Rosen schenkt?"

Je mehr ich über Jack redete, desto mehr Zweifel taten sich in mir auf. Ich hatte einfach schon zu viele schlechte Gerüchte über ihn gehört.

„Leke! Hast du schon einmal daran gedacht, dass Shy deine Hilfe gar nicht haben möchte?!", ich spürte seinen ernsten Blick auf mir.

„Aber sie braucht sie!"

„Nein, tut sie nicht. Und wenn, wird sie dich fragen..."

„Auf welcher Seite bist du eigentlich?", entrüstete drückte ich den Rücken durch und starrte ihn mit grimmiger Miene an.

Ich hörte Jasper leise aufseufzen, bevor er meinte: „Natürlich auf deiner! Jack ist ein Arschloch, ich weiß. Aber wir können Shy nicht verbieten, mit ihm zu tanzen!"

„Na- ... dann müssen wir halt anders vorgehen...", stammelte ich. Innerlich wärmten Jas Worte mein Herz. Wie hatte ich seine Loyalität nur in Frage stellen können?!

„Und was schlägst du vor? Ihn so lange verprügeln, bis er zahm wie ein Lamm ist?", er lachte.

„Das ist perfekt!", ich strahlte ihn an.

„Was?", jetzt wirkte er verwirrt.

„So machen wir es!", wiederholte ich mit einem dicken Grinsen im Gesicht.

„Haha"

„Nein, das ist mein Ernst! Wir verpassen ihm einfach einen Denkzettel, damit er erst einmal zweimal überlegt, bevor er sich an Shy heran wagt!"

Mein Herz klopfte wild in meiner Brust, während ich die Szene im Gedanken bereits durchspielte. So würde ich Shy beschützen können, ohne, dass sie es mitbekam!

„Leke, überlege dir, was du da sagst!", Jasper klang immer noch nicht überzeugt, Skepsis mischte sich in seine Stimme.

„Komm schon", ich richtete mich auf, überzeugt von meiner Idee und bereit, sie zu verteidigen, „wir machen ihm nur ein bisschen Angst!"

„Mhh"

„Es ist JACK. Jack, der Schnösel! Jack, das Arschloch. Bitte, alleine schaffe ich das nicht."

„Und du sagst, du hättest keine Probleme mit der Liebe, huh?!", seufzend lehnte Jasper sich zurück in den Sessel, als hätten meine Worte ihn erschlagen.

„Heißt das, du machst mit?", ich konnte meine Hoffnung nicht verstecken. Genauso wenige wie die Vorfreude auf mein Treffen mit dem Jungen, der Shy ausnutzte.

Auch, wenn sie diese Sache wahrscheinlich anders sah... sie musste es ja nicht erfahren.

„Habe ich den überhaupt eine Wahl?"

Das war keine Frage, auf die er sich eine Antwort erhoffte. Er wusste sie schließlich schon.

Ich grinste ihn freudig an. „Wann machen wir es?"

Jasper zuckte mit den Schulter, was ich an dem Geräusch des quietschenden Sessels erkannte. „Wie wäre es mit ... der Ferienabschluss-Party von Alex? Am Dienstag?"

„Hmm ... ja, warum nicht?!", auf meiner Stirn bildeten sich nachdenkliche Falten. Unsere Ferien gingen bis Mittwoch, warum sie mitten in der Woche wieder anfingen, wusste ich selber nicht.

Ich sah Jasper an und grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd.

Die Tatsache, dass wir hier gerade einen Komplott schmiedeten, bei dem wir wahrscheinlich selber einiges abbekommen würden, machte mir überhaupt nichts aus.

Im Gegenteil. Alleine die Vorstellung füllte mich mit neuem Leben.

„Perfekt", murmelte ich leise, während der Abend in meinem Kopf bereits erste Züge annahm. Er waren dreckige, böse Sachen, die ich mir da zurecht spann, aber es machte mir nichts aus.

Denn ich war bereit, dieses Opfer zu bringen. Was machte schon ein verprügelter Jack mehr oder weniger auf der Welt aus, wenn ich dafür eine glückliche Shy haben konnte?


Wie sollte ich auch ahnen, wie sehr dieser Gedanke mich ruinieren, gar zerstören konnte? Wie sehr ich bereits auf einem wackeligen Balken stand, unter mir nichts als Schwarz.

Nein, ich wusste nicht, dass ich in meinem Leben je so eine schlechte Entscheidung treffen konnte.


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Woooow, diese Woche haben wir endlich die 20k Marke geknackt! Ich bin so mega stolz auf euch, dass ihr bis hier hin durchgehalten habt. Ich freue mich immer so sehr über eure lieben Kommentare, die zaubern mir immer direkt ein Lächeln auf die Lippen. Danke! <3

LG Jackaroo23


The blind BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt