Lekes Sicht:
Auf einmal vergingen die Tage wie im Flug. Nichts konnte Shys und mein Hochgefühl trüben und es kam mir so vor, als würden wir wahrhaft auf Wolke sieben schweben. Jack und seine Drohung war vergessen und wenn wir an den Tanzball dachten überwogen nur die guten Dinge an diesem Abend. Unsere Aussprache, die Küsse, unser Zusammensein. Einfach alles.
Und im Laufe dieser Zeit fanden wir noch mehr zusammen, erzählten wir uns mehr und lernten uns besser kennen. Es waren nur noch wenige Wochen bis Thanksgiving, als wir an einem Freitag, genau zwei Wochen nach dem Tanzball, zu Sydneys Party aufbrachen.
„Hey, du hast mir deinen Ellenbogen in den Magen gerammt!", Zack knurrte wütend Shy an. Nur mit Mühe hatten wir es zu sechst in Jaspers roten Minivan geschafft, welcher wahrscheinlich gerade einen amüsierten Blick durch den Rückspiegel warf. Grinsend horchte ich dem Stöhnen und Fauchen der Vier auf der Rückbank.
„Stellt euch mal nicht so an, Mädels!", mein bester Freund lachte, während er den Motor startete.
„Anstellen? Sitz du doch mal zwischen diesen breitschultrigen Klötzen, die dazu auch noch verdammt spitze Knochen besitzen!", beschwerte sich Shy.
„Du hast mich eben mit dem Gurt fast erwürgt!", erwiderte Zack aufgebracht.
„Wollt ihr lieber laufen? Ich kann gerne anhalten", der Wagen stoppte und es folgte ein schockiertes Schweigen.
„Nicht?", hakte Jasper grinsend nach.
Von der Rückbank kam ein unverständliches beleidigtes Grummeln, welches er als NEIN interpretierte und daraufhin wieder losfuhr. Hinten wurde erleichtert aufgeatmet.
Als wir dieses mal zum stehen kamen vermutete ich jedoch einen anderen Grund, der sich schnell bestätigte.
„Ah, endlich da", Brook ließ sich fast aus dem Auto fallen und schnappte übertrieben nach Luft.
„Ich will auch", meinte Shy trotzig und schien über Pacey zu steigen, denn der schrie auf einmal auf. „Der untere war meiner", jaulte er mit schmerzhafter Grimasse.
„Als wären wir Kindergärtner", murmelte ich Jasper zu, der den Haufen noch immer zu beobachten schien. Dieser schüttelte daraufhin den Kopf und seufzte: „Nein, schlimmer."
Wie immer schlug mir der Geruch von Zigarettenrauch in die Nase, als ich aus dem Auto ausstieg und die Musik war schon von Weitem zu hören. Das musste man Sydney lassen, sie feierte legendäre Partys und meistens war ihr Haus voller Menschen, die sich für cool hielten und für die es ein Muss war, hier zu sein.
„Da seid ihr ja endlich!", schrie uns eine bereits angetrunkene Sydney lauthals entgegen, als wir durch den Vorgarten liefen. Ich wusste noch von früher wie er aussah. Links der große runde Pool, welcher Nachts wunderschön beleuchtete wurde, und rechts die Scheune, die sogar einen großen Dachboden besaß. Das perfekte Versteck für kleine Kinder, wie ich aus Erfahrung wusste.
„Ich habe schon die ganze Zeit nach euch Ausschau gehalten!", Sydney ließ sich in Jaspers Arme fallen, welcher sie leicht überrascht auffing. Mit einem verlegenen Räuspern stellte er sie wieder auf ihre Füße.
„Das ist – nett", antwortete ich grinsend und spürte, wie sie mir ein Bier in die Hand drückte. Ihr übliches Willkommensgeschenk.
„Ja, oder?", sie wandte sich den anderen zu, „Huch, wen haben wir denn da? Shy und Brook. Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht."
Bei ihren Worten zog ich Shy automatisch näher an mich heran, welche sie an meine Brust lehnte. Sydney stieß einen Pfiff aus, als sie meine Geste bemerkte. „Ach so ist das", murmelte sie verstehend und fing an zu lachen.
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The blind Badboy
Teen FictionJeder spielt als Kind verstecken in der Dunkelheit. Jeder schließt die Augen und stellt sich vor, was wäre wenn. Doch niemand tut es für immer. Leke schon. ~Ein braunhaariger Tollpatsch, blind und ziemlich durchgeknallt, steigt ein in das Rennen um...