stockholm syndrome • taekook

O3

Endlich ließ der Mann zu Taehyungs rechten von seinem Gesicht ab und sofort starrte Tae wieder direkt nach vorne, damit er niemanden hier mehr ansehen musste. Irgendwie hatte er Angst vor Augenkontakt mit diesen Kriminellen. Ob sie ihm noch weh tun würden?

"Natürlich haben wir den richtigen... Habt ihr diese Schwuchtel Chanyeol nicht erkannt, der sonst mit Baekhyun fickt? Ich glaube wohl kaum, dass der große Kim Seunghyun seinen besten Killer irgendein dahergelaufenes Gör herum chauffieren lassen würde", spottete der Fahrer und warf Taehyung durch den Rückspiegel einen Blick zu, während der Schüler selbst nur Bahnhof verstand. 

Wovon redeten diese Männer? Chanyeol und Baekhyun sollen...? Das bedeutet doch nicht etwa...? Nein ganz bestimmt nicht. Taehyung musste etwas falsch verstanden haben, zwei Männer würden doch nicht... Und schon gar nicht sein Bruder Baekhyun und Chanyeol! Außerdem war Chanyeol ganz bestimmt kein Killer! Das hier war bestimmt eine Verwechslung!

Aber wieso kannten sie dann den Namen von Taehyungs Vater?

"Und selbst wenn er es nicht ist... Dann wird der Boss schon etwas für ihn finden, ich meine, der Kleine sieht wirklich ganz niedlich aus", fügte der Fahrer dann gleichgültig hinzu und Taehyung weitete erschrocken seine Augen. Was soll das heißen? Es ergab für Taehyung gar keinen Sinn.

"Jetzt mach dem Kleinen doch keine Angst, Jimin!", erwiderte dieser Namjoon dem Fahrer dann. "Ich mag es nicht, wenn sie nach Angstschweiß stinken, wenn-"

"Gott, Namjoon, hör auf, du bist ja so abartig", unterbrach ihn der Kerl, der zu Taehyungs linken saß und ihn vorhin aus dem Wagen von Chanyeol gezerrt hatte. Immer noch klang er total genervt und nervös starrte Taehyung auf die Pistole, die der Kerl immer noch fest im Griff hatte.

"Komm runter, Yoongi, und tu jetzt nicht so, als wärst du selbst nicht das perveste Stück das ich kenne. Nur zur Erinnerung... Mein Zimmer ist direkt neben dem von Jimin und ich kann euch jede verdammte Nacht hören. Und was ihr da aufführt ist wirklich jenseits von gut und böse!", entgegnete Namjoon darauf und seine Stimme klang anfangs etwas wütend, wurde mit der Zeit aber immer belustigter.

Taehyung hatte keine Ahnung, wovon sie da sprachen, er verstand rein gar nichts...

"Aber lassen wir das Thema jetzt, ich glaube, dass der Süße jetzt schon ein bisschen verstört ist...", meinte Namjoon dann und auf einmal lag seine Hand auf Taehyungs Oberschenkel. Er streichelte darüber und vielleicht war diese Geste als Beruhigung gemeint, allerdings löste es in Taehyung genau das Gegenteil aus - er bekam nur noch mehr Panik. Dieser Kerl sollte endlich aufhören ihn anzufassen!

"Wenn er jetzt schon verstört ist... Na dann viel Spaß. Nur zu deiner Information, Kleiner. Es wird noch viel schlimmer. Wir sind nämlich gerade auf dem Weg zum Boss und glaub mir... vor ihm solltest du mehr Angst haben als vor uns drei zusammen", kam es vom Fahrer, der Taehyung wieder durch den Rückspiegel beobachtete. Es war das erste Mal, dass das Wort an Taehyung gerichtet war, bisher hatten sie bloß in der dritten Person über ihn geredet, und Tae starrte mit großen, angsterfüllten Augen zurück. Wer war dieser Boss und was hatte er mit ihm vor? Kurz überlegte Taehyung, ob er es einfach fragen sollte, aber er traute sich nicht.

"Sag mal, wie alt bist du überhaupt, Kleiner? Siehst ganz schön jung aus", fragte der Fahrer dann und Taehyung musste schlucken.

"I-ich bin... s-sechszehn...", stotterte er ängstlich und sah dem Fahrer nicht mehr in den Augen.  Die Hand von Namjoon auf seinem Oberschenkel bagnn sich wieder zu bewegen und fuhr ein kleines bisschen hoch, während er ihn streichelte.

"Sechszehn? Dann bist du älter als ich dachte... Bist du dann überhaupt noch so unschuldig, wie du aussiehst?", fragte Namjoon auf einmal und Taehyung traute sich nicht in seine Richtung zu blicken.

"Namjoon, ich schwöre dir, dass ich dich eigenhändig umbringe, wenn du nicht endlich deine verdammte Klappe hältst!", knurrte aber auf einmal Yoongi auf Taehyungs anderer Seite. Sofort hielt Namjoon unschuldig seine Hände in die Höhe.

"Ich mach doch gar nichts... bin nur neugierig", summte er unschuldig und legte seine Hand wieder auf Taehyungs Oberschenkel.