Yoongi betrat mit Taehyung die Wohnung ohne sich die Schuhe auszuziehen und zog den Jüngeren dann auch schon zielgerichtet in ein Zimmer, das sich als Wohnzimmer heraus stellte. Zwei große Sofas standen hier, ein Tisch vor ihnen, ein Fernseher und ein paar Regale... Und alles hier war vollgestellt mit merkwürdigen, größeren Päckchen.
"Es ist gerade ein bisschen voll hier...", murmelte dieser Kerl, den Yoongi eben Youngjae genannt hatte, und folgte ihnen ins Wohnzimmer. "Die Lieferung ist vorhin erst gekommen... Aber Junhong sollte irgendwann noch hier aufkreuzen und ein bisschen was mitnehmen."
Taehyung besah sich diese Päckchen etwas genauer. Die meisten sahen so aus, als hätte man Mehl oder so in einen durchsichtigen Beutel gepackt oder so... Und in ein paar wenigen mussten irgendwelche... Pflanzenblätter oder Kräuter sein, der Farbe nach zu urteilen.
"Setz dich, Taehyung", forderte Yoongi ihn dann auf und sofort setzte sich der Junge brav auf eines der Sofas und starrte dann auf seine nervösen Finger, weil er immer noch so viel Angst vor Yoongi hatte, dass er ihm nicht in die Augen blicken wollte. "Und jetzt halte einfach dein Maul. Ich will so tun können, als würdest du nicht existieren."
"Hast du ihn gerade Taehyung genannt?!", kam es sofort von Youngjae, der... ein bisschen entsetzt klang.
"Ja, darf ich vorstellen. Das ist Kim Taehyung", erwiderte Yoongi ihm gleichgültig.
"Das soll er sein? Ich dachte Taehyung ist jetzt... 16 oder 17 oder so. Dieses Kind sieht so aus, als wäre er... 13 oder so. Andererseits... sieht er ihm wirklich ähnlich...", murmelte Youngjae und trat einen Schritt näher an den Jungen heran, der daraufhin sofort ängstlich den Kopf hob und den Fremden ansah. Allerdings wirkte dieser nicht so, als würde er ihm nun irgendwie weh tun.
Stattdessen musterte Youngjae ihn nur genau.
"Sicher, dass es eine gute Idee ist, wenn er hier ist? Hyung sollte bald nach Hause kommen... und wenn er den Jungen sieht... ich kann für nichts garantieren, was dann passiert, Yoongi Hyung", wandte sich der Kerl dann doch noch von Taehyung ab und sah zu dem Weißhaarigen.
"Jungkook hat gesagt ich muss ihn her bringen", erwiderte Yoongi und man hörte ihm deutlich an, wie wenig auch ihm das passte. "Aber lass mich dir mal alles erklären, Youngjae" Yoongi nickte mit dem Kopf in eine Ecke des Raumes, in die sich die beiden dann stellten und schon begann Yoongi ihm im Flüsterton irgendetwas zu erzählen, was Taehyung akustisch nicht verstehen konnte.
Während sie redeten, flogen die Blicke der beiden immer wieder zu Taehyung, was dem Jungen mit der Zeit immer unangenehmer wurde. Er wusste, dass sie auch über ihn redeten... und vielleicht erzählte Yoongi gerade von seinem Schicksal, von dem Taehyung selbst noch gar nichts wusste?
Die zwei wirkten jedenfalls ziemlich ernst beim Reden, irgendwann konzentrierte sich Taehyung aber nicht mehr auf die beiden Männer, sondern sah sich weiter im Raum um. Sonderlich gemütlich war es hier nicht... Und... oh Gott, da hinten lag eine Pistole! Wieso mussten diese verdammten Kriminellen immer bewaffnet sein?
Innerlich verfiel Taehyung immer mehr in Panik, weil er keine Ahnung hatte, was als nächstes mit ihm passieren würde... Jungkook hatte ihm zwar gesagt, dass ihm niemand mehr weh tun würde... Aber wie viel konnte er schon auf sein Wort geben? Außerdem... wenn Jungkook etwas passierte, würde Yoongi ihn womöglich umbringen.
Taehyungs Herz begann bei diesen Gedanken immer weiter zu rasen und er spürte langsam auch Tränen in seinen Augen aufkommen, die er allerdings sofort weg blinzelte, als er bemerkte, dass Yoongi und Youngjae zu ihm liefen.
"Es wird schon alles gut gehen, Hyung... Du kannst jetzt eh nichts mehr machen", versuchte der Typ anscheinend Yoongi gut zu zu reden. "Jetzt können wir eh nur warten... Und ich weiß schon, wie ich dich ein bisschen runter bekomme. Ich hab nämlich echt keine Lust, dass du mir jetzt die ganze Zeit wie ne nervöse Ehefrau durch die Bude rennst", grinste er dann und ließ sich einfach neben Taehyung auf die Couch fallen. Der Junge wäre nun gerne ein bisschen zur Seite und von ihm weg gerutscht, doch er saß schon ganz am Ende.
Youngjae beachtete Taehyung allerdings nicht, widmete sich stattdessen den Dingen die vor ihnen auf dem Couchtisch lagen und suchte anscheinend etwas und begann dann breiter zu grinen, als er es fand - ein längliches, weißes Ding, was ein bisschen Ähnlichkeit mit einer Zigarette hatte.
Sofort hielt er es Yoongi hin, der sich währenddessen auf die andere Couch setzte, und das kleine, weiße Teil sofort annahm. Konnte es sein... dass es sich dabei um Drogen handelte?
"Wenn du willst, können wir aber auch 'ne Line ziehen... Hyung und ich haben den Stoff schon getestet und der hat echt reingeknallt... und war im Endeffekt nicht das einzige, was gekn-", erzählte Youngjae grinsend, hielt dann aber doch lieber inne, als er einen Blick auf Taehyung warf. "Na ja egal."
"Passt schon", erwiderte Yoongi allerdings nur und schnappte sich ein rotes Feuerzeug, das auch auf den Couchtisch gelegen war und zündete das Ding an, das er sich mittlerweile zwischen die Lippen geklemmt hatte, so als wäre es tatsächlich eine Zigarette.
"Wenn du meinst, Hyung...", zuckte Youngjae mit den Schultern und dann lag sein Blick auf einmal stechend auf Taehyung. "Aber denkst du nicht... dass es vielleicht 'ne gute Idee wäre, wenn wir dem Kleinen was geben? Vielleicht ist er dann ein bisschen gesprächiger... Du weißt genauso gut wie ich, dass es nicht möglich ist, dass er nichts weiß."
Ayo~
Und das älteste Thema dieser Geschichte wird mal wieder aufgerollt. Was weiß Taehyung eigentlich?
Ich hoffe ich langweile euch damit nicht, aber... in den nächsten Kapiteln kommen wir der Wahrheit ein kleines Stückchen näher, so viel sei gesagt. ^^ Oder sollte ich sagen den Wahrheiten?
Wenn alles gut geht, sollten hier morgen Nachmittag übrigens mehr als nur ein Kapitel kommen. 🙌🏻💛
xx fairy 🌱
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stockholm syndrome • taekook
Fiksi Penggemar„Ich werd dir jetzt mal erklären, wie das hier ablaufen wird, Taehyung. Ich mag das Wort ‚Geisel' zwar nicht, aber genau das bist du. Du bist mein Druckmittel gegen deinen Vater... Und bis dieser meinen Forderungen nach kommt, wirst du tun, was ich...