34

10.6K 898 494
                                    

Jungkook zog Taehyung an seinem Knöchel an sich ran, aber weil er dies nur bei einem Fuß tat, spreizte der Junge wie automatisch die Beine dabei und so passierte es, dass Taehyung plötzlich breitbeinig auf Jungkooks Schoß landete, als er Ältere seinen zweiten Arm um seine Taille schlang, um ihn endgültig an sich zu ziehen und zu umarmen.

"Was tust du da?", schluchzte Taehyung, als Jungkook seine Hand in seinen Nacken legte, um Taehyungs Gesicht an seine Halsbeuge zu drücken, die sofort tränennass wurde. Taehyung wollte sich gegen Jungkooks Griff und diese ganze Umarmung wehren, aber erhlich gesagt hatte er kein bisschen Kraft mehr in seinem Körper.

Er fühlte sich einfach hundeelend und war so verwirrt, was er nun denken sollte, dass er plötzlich gar nichts mehr wusste.

"Shhht Tae, es ist okay... Lass mich dich einmal trösten, wenn es dir schlecht geht, okay? Ich seh doch wie du die ganze Zeit leidest, seit du hier bist... Ich will's dir nur ein bisschen leichter machen, hört du?", sagte Jungkook sanft und streichelte beruhigend mit der Hand, die nicht in Taehyungs Nacken lag, vorsichtig über den Rücken des zierlichen Jungens.

Tausende Gedanken drehten sich in Taehyungs Kopf, er wusste nicht, ob er Jungkook auf diese Art und Weise vertrauen konnte, trotzdem krallte er seine Hände irgendwann in Jungkooks T-Shirt... Einfach weil es sich verdammt gut anfühlte endlich von irgendwem gehalten zu werden, nachdem sich die letzten Tage wie ein freier Fall angefühlt hatten.

"Ich will nach Hause", nuschelte Taehyung irgendwann verheult an Jungkooks Halsbeuge.

"Du wirst nach Hause kommen, Taehyung... In ein paar Tagen schon... Und solange wirst du es hier noch aushalten. Dir wird hier doch sowieso nichts mehr passieren, ich kümmer mich um dich, okay?", erwiderte Jungkook ihm sanft und löste seinen Griff, um Taehyung in die Augen sehen zu können.

Wenn Jungkook ihn so warm und ehrlich ansah... konnte Taehyung ihm einfach nur glauben, dass er es ernst meinte. Ihm würde niemand mehr weh tun, oder? Wenn Jungkook von seinem Vater bekam, was er verlangte, gab es absolut keinen Grund Taehyung irgendetwas anzutun... Und nach dem Telefonat mit seinem Vater war sich der Junge absolut sicher, dass sein Vater jede Bedingung erfüllen würde, um ihn wieder nach Hause zu bringen.

Langsam nickte Taehyung und dann lagen Jungkooks Hände auch schon an seinen Wangen, wo er vorsichtig die Tränen weg wischte.

"Jetzt hör auf zu weinen, Tae Baby... Du bist viel zu hübsch, um so traurig zu sein. Wenn du nur noch kurze Zeit hier bist, sollten wir die Zeit noch nutzten und versuchen das Beste draus zu machen, okay? Ob du's glaubst oder nicht, ich bin eigentlich jemand, mit dem man echt viel Spaß haben kann", meinte Jungkook mit einem kleinen Lächeln, das zum Ende hin ein bisschen verschmitzt wurde.

Taehyung  schluckte und nickte dann wieder ein bisschen. Tatsächlich hatten Jungkooks Worte es irgendwie geschafft, dass er sich wieder beruhigte. Vorsichtig streichelte Jungkook noch einmal über Taehyungs Wangen, dann rutschte eine seiner Hände nach hinten an seinen Nacken, wo er ihn wieder sanft unter'm Ohr streichelte, während er die andere Hand an Taehyungs Hüfte legte.

Und erst jetzt wurde dem Jungen richtig bewusst, in was für einer Situation er sich befand... Er saß breitbeinig auf Jungkooks Schoß, hielt sich an dessen T-Shirt fest und wurde sanft von dem Älteren betatscht. Sofort ließ Taehyung das Kleidungsstück los und sah den Schwarzhaarigen überfordert an, während seine Wangen heiß zu glühen begannen. Jungkook erwiderte seinen Blick fest und ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen.

"Gott, Taehyung... Hat dir schon mal jemand gesagt, wie hübsch du eigentlich bist? Ist ja fast nicht auszuhalten", meinte Jungkook und fuhr mit der einen Hand unter Taehyungs T-Shirt und begann ihn in etwa in Höhe seiner Nieren vorsichtig zu streicheln.

Langsam wurde es Taehyung zu viel und er begann mit wild klopfenden Herzen unwohl hin und her zu rutschen, in der Hoffnung eine Position zu finden, in der er Jungkook nicht mehr ganz so nah war oder dass der Ältere deswegen vielleicht aufhören würde ihn so zu berühren. Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde Jungkook mit ihm flirten... was so verdammt falsch wäre. Aber wieso fühlte es sich dann so aufregend an?

"Ähm... H-hyung... Kann ich jetzt... etwas essen?", brachte Taehyung schließlich unsicher heraus und sah von unten schüchtern zu Jungkook auf, der in diesem Moment deutlich schluckte. 

Eigentlich hatte Taehyung noch gar keinen Hunger.

"Klar, kannst du das, Baby", antwortete Jungkook ihm und klang ein bisschen verbissener als vorhin, ehe er Taehyung auch schon vorsichtig von seinem Schoß schob, um den Jüngeren dann die Portion Kimchi, das Wasser und ein Paar Stäbchen zu reichen.

Taehyung vermied es Jungkook noch einmal anzusehen und machte sich dann über sein Essen her. Nur im Augenwinkel bekam er mit, wie Jungkook sich mit seiner Hand unter den Bund seiner Hose fuhr, um dort anscheinend etwas zu richten.

Für Taehyung war dies eine ganz normale Geste, denn wenn in seiner Unterhose etwas falsch saß, konnte das echt unangenehm werden, das wusste er aus Erfahrung. Und sowieso war er sein ganzes bisheriges Leben fast nur von anderen Kerlen umgeben gewesen und jeder fuhr sich mal hin und wieder in die Unterhose, um einen Moment lang sein... Ding zu richten. Oder sich beim Fernsehen die Eier zu kraulen.

Doch als Jungkook seine Hand im nächsten Augenblick wieder heraus zog, sah Taehyung deutlich, dass... irgendetwas in Jungkooks Schritt nicht so war, wie es sein sollte. 



stockholm syndrome • taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt