stockholm syndrome • taekook

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„Er hat dich dann am Boden liegen sehen und weil du noch einen Puls hattest, dachte er, dass du eh gleich wieder zu dir kommen würdest... Aber als dies nicht der Fall war, ist er sofort zu mir gekommen. Wir haben dich dann abgetrocknet, weil du noch pitschnass warst und dann hab ich dich her getragen... Und weil ich nicht wollte, dass du dich verkühlst, hab ich dir was angezogen... Auch wenn es mich nicht gestört hätte, wenn du nackt hier herum gelegen wärst, Taehyungie."   

Taehyung hatte schon damit gerechnet, dass Yoongi und Jungkook ihn nackt gesehen haben mussten... Aber jetzt zu hören, dass er minutenlang nackt herum gelegen hatte... und die beiden wohl alles an ihm gesehen hatten... Gott, wie verdammt peinlich und unangenehm.

Augenblicklich färbte sich sein ganzes Gesicht bis zu den Ohrenspitzen puterrot ein und er konnte Jungkook nicht mehr ansehen, sondern starrte hinunter auf seine Hände, die er fest zusammenpresste und schließlich zwischen seine Oberschenkel schob.

"Du musst dich nicht schämen, Baby, es gibt nichts an dir, was Yoongi oder ich nicht schon an anderen gesehen hätten", grinste Jungkook, doch allein bei dem Spitznamen fühlte sich Taehyung gleich noch ein bisschen unwohler. "Außerdem hast du einen schönen Körper. Wie gesagt... Es hätte mich nicht gestört, wenn du nackt hier herum gelegen wärst."

Wenn es überhaupt noch möglich war, wurde Taehyung noch roter und es fühlte sich so an, als würden seine Wangen regelrecht brennen. Er war froh Jungkook in diesem Moment nicht ansehen zu müssen, denn er hatte keine Ahnung, wie er mit dem Gesagten umgehen sollte.

"Wo wir eigentlich schon beim nächsten Thema sind. Du musst etwas essen, Taehyung. Du bist nämlich echt dünn und schmächtig.", meinte Jungkook und stand von der Couch auf. "Nicht, dass es mich stören würde... Aber machst du überhaupt keinen Sport? Auf den ersten Blick hätte ich wirklich gedacht, dass du Sport machst... Leichtathletik vielleicht. Immerhin bist du halbwegs groß und dazu noch schlank... Ich dachte echt, dass du unter deinen Schlabberklamotten ein paar Muskeln versteckst."

Oh wow. Anscheinend verhielt sich Taehyung durch sein ständiges Weinen nicht nur wie das größte Weichei, sein Körper sagte wohl das gleiche aus... Wie hatte er jemals denken können, dass er es schaffen würde zu fliehen?

"Ich mache Sport", behauptete Taehyung allerdings, denn ein kleines wenig musste er seinen Stolz ja verteidigen. Außerdem war es ja nicht gelogen, denn im Sommer ging er fast jeden Tag in den großen Pool seiner Familie. "Ich hab nur nicht so viel Zeit dafür... beziehungsweise darf ich nicht so oft raus, also..." 

Jungkook lief, während Taehyung redete, ans andere Ende seines Büros, wo sich ein großes Einbauregal befand, in dem unter anderem auch ein Mikrowelle stand, die Jungkook dann aufdrehte. Was auch immer er Tae zu essen machen würde, es hatte sich schon in der Mikrowelle befunden.

"Ich bin nicht unsportlich", fügte Taehyung dann noch hinzu und schließlich lehnte sich Jungkook so an das Regal, dass er den Jüngeren wieder ansehen konnte.

"Sportlich bist du aber auch nicht", widersprach Jungkook ihm mit einem leichten Grinsen, das plötzlich noch ein wenig breiter wurde und damit irgendwie spitzbübisch aussah. "Denn sonst hättest du auch sowas hier", meinte er dann und zog auf einmal den Saum seines weißen T-Shirts nach oben, sodass sein Bauch entblößt wurde. Und natürlich hatte er verdammte Abs. "Und ja, die hatte ich auch in deinem Alter schon... vielleicht nur noch nicht ganz so definiert."

Einen Moment lang konnte Taehyung gar nicht anders als Jungkooks Bauchmuskeln anzustarren. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Taehyung ein Sixpack zu Gesicht bekam, aber Jungkook... es sah wirklich gut aus.

Doch dann ließ der Schwarzhaarige sein Shirt schon wieder fallen und es versteckte sein Abs, womit er Taehyung aus seinem Starren riss. Und als der Junge langsam wieder etwas weiter nach oben blickte, wurde ihm sofort klar, dass Jungkook ganz genau gesehen hatte, wie Tae sein Sixpack angestarrt hatte, denn der Ältere grinste ihn triumphierend an. 

Und schon wieder war etwas Taehyung so peinlich, dass seine Wangen rot anliefen. Unsicher wandte er seinen Blick von Jungkook ab, wollte dann aber sofort dieses für ihn unangenehme Schweigen brechen.

"W-wie alt bist du eigentlich, Jungkook Hyung-nim?"

Kurz ließ Jungkook seinen Kopf nach unten fallen und es sah einen Moment lang so aus, als würde er in sich hinein lachen, dann richtete er sich aber wieder ganz auf. Ein kleines Grinsen lag immer noch auf seinen Lippen. 

"Ich bin 21, Tae. Also fünf Jahre älter als du", erzählte er und genau in dem Moment, in dem er fertig war, erklang ein helles Ping von der Mikrowelle. "Aber du solltest jetzt mal was essen."