Der Schuss hallte in Taehyungs Ohren wider, es war so ein lauter Knall, dass er nichts anderes mehr hören konnte und selbst sein laut klopfendes Herz blieb einen Augenblick lang einfach stehen.
Taehyung starrte Yoongi an, unmöglich zu sagen in wessen Augen sich mehr Angst spiegelte. Die Welt um sie herum war einfach stehen geblieben, es gab nichts anders mehr als ihre Augen, diesen Knall und die Waffen, die sie aufeinander richteten.
Sie befanden sich in irgendeiner Parallelwelt zwischen Leben und Tod.
Bis Taehyung durch einen kleinen Knall zurück in die Realität gezogen wurde. Yoongi ließ seine Waffe fallen, sie landete klappernd am Boden und nur einen Augenblick später kippte der Weißhaarige nach hinten um.
Taehyung hatte ihn in den Kopf getroffen.
Die Welt ergab keinen Sinn mehr.
Taehyung starrte auf Yoongis Beine, er konnte nichts anderes mehr von seinem Körper sehen, denn Yoongis Kopf und Oberkörper waren hinter ein Auto gefallen, außerhalb von Taes Sicht.
Er starrte die dünnen Beine an, die in einer schwarzen Hose steckten und wartete, dass Yoongi sich bewegte. Ein kleines Zucken oder irgendetwas anderes, das zeigte, dass er noch lebte.
Doch da kam nichts mehr... Yoongi blieb bewegungslos liegen.
Aber erst als sich die dunkelrote Blutlache bis in Taehyungs Sichtfeld ausbreitete, wurde ihm langsam bewusst, was hier passiert war.
Er hatte einen Menschen getötet. Taehyung hatte Yoongi erschossen. Der Weißhaarige würde nicht mehr mit den Füßen zucken, sich nie wieder aufrichten oder jemanden seine Stimme hören lassen.
Ein Beben fuhr durch Taehyungs Körper und endete in einem tiefen Schluchzen, das aus seiner Kehle drang. Und in dem nächsten Moment bahnten sich bereits Tränen über Tränen den Weg über seine Wangen.
Er hatte ein Menschenleben ausgelöscht.
Taehyungs Finger zitterten und fahrig versuchte er die Waffe in seinen Händen irgendwie wieder zu sichern, ehe in die Hocke glitt und in sich zusammen gekauert versuchte das Schluchzen zu unterdrücken. Er presste sein Gesicht gegen die Knie, irgendwo in seiner Hand baumelte die gesicherte Waffe und er unterdrückte alle Geräusche, die seine Lippen verlassen wollten.
Er hätte nie schießen sollen.
Er hätte nie auf Daehyun hören sollen.
Er hätte nie mit ihm mit gehen sollen.
Taehyung konnte das alles nicht.
Verzweifelt weinte der Junge in sich hinein und hatte keine Ahnung, wie es hatte so weit kommen können. Er nahm nichts mehr um sich herum richtig wahr, konnte an nichts mehr richtig denken, außer an den Moment, in dem Yoongi gestorben war und sie sich dabei in die Augen gesehen hatten.
Auch wenn die einzige Alternative gewesen wäre selbst zu sterben... Er hatte es tun müssen, oder? Einen anderen Weg zu überleben hatte es nicht gegeben.
Taehyung fühlte sich wie verloren, wurde aber plötzlich zurück ins Hier und Jetzt gerissen, als er an der Schulter gepackt wurde.
Sofort zuckte er mit wild schlagendem Herzen weg, traute sich im ersten Moment aber nicht den Kopf zu heben, weil er Angst vor dem hatte, was ihn erwartete... Denn er war bestimmt erwischt worden. Der Schuss war so laut, das ganze Haus musste auf ihn aufmerksam geworden sein... und gleich würde er bestimmt in Jungkooks entsetztes Gesicht sehen.
"Komm, Tae... Schnell", ertönte allerdings Daehyuns Stimme.
Doch Taehyung schüttelte nur den Kopf, den er nicht einmal hob, sondern immer noch auf seine Knie presste. Er konnte jetzt nicht gehen, er konnte sich ja noch nicht einmal richtig bewegen.
"Taehyung... Für sowas haben wir jetzt echt keine Zeit, steh auf."
Daehyun zögerte nicht lange, sondern packte seinen Cousin einfach mit beiden Händen an seiner Taille und zerrte ihn unsanft in eine stehende Position, bevor er ihn zu einem der Autos zog. Irgendwie bewegten sich Taehyungs Beine dabei wie von alleine, obwohl er mit dem Kopf immer noch in der Situation mit Yoongi war.
Yoongi... der jetzt tot war.
Ein lautes Klacken ertönte, als Daehyun das Auto aufsperrte und dann verfrachtete er Taehyung auch schon auf den Beifahrersitz und alles was um sie herum passierte, zog bereits an Tae vorbei, noch bevor sie losgefahren waren.
Er vergaß sogar sich anzuschnallen, er saß einfach nur da, starrte gerade aus ohne richtig wahrzunehmen, wie und wohin sie schließlich fuhren... Bis ihm plötzlich bewusst wurde, dass er immer noch die Pistole in der Hand hielt, er hatte sich regelrecht an sie geklammert und vor Schreck ließ er das Ding sofort fallen, sodass sie in seinem Schoß landete.
Aber er konnte einfach nicht anders, als die schwarze Pistole mit weit aufgerissenen Augen anzustarren, irgendwie passte es immer noch nicht in seinen Kopf, dass er damit jemanden getötet haben sollte.
"Taehyung...", begann Daehyun auf einmal ernst, griff nach der Waffe und legte sie einfach auf die Mittelkonsole, während er mit seiner anderen Hand das Lenkrad umklammerte und den Blick immer geradeaus hielt. Sie verließen gerade den Tunnel, der von der Garage weg geführt hatte und kamen endlich aus dem Untergrund auf eine richtige Straße, auch wenn es hier draußen genauso dunkel war.
"Ich weiß, dass es schwer ist... vor allem falls er dein erster war... Aber denk nicht so viel darüber nach. Du musstest Yoongi erschießen, was hättest du denn sonst tun können? Niemand wird dir böse sein... okay? Vor allem weil Yoongi... ein wirklich... wirklich schlechter Mensch war. Er hat Menschen getötet, einige. Er hätte dich ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht...", erklärte Daehyun, klang allerdings selbst ein bisschen betroffen, bis sich seine Stimme plötzlich viel härter anhörte und er hinzufügte:
"Und falls es hilft... Dein Vater ist sicher stolz auf dich."
Es half nicht.
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hello~
es tut mir so leid, dass erst jetzt wieder ein kapitel kommt, aber ich hab aktuell einfach so mega viel stress , dass ich schon froh bin, wenn ich mich mal ne stunde hinsetzen und videos gucken kann... ich finde einfach kaum zeit und konzentration, vor allem zu schreiben. und weil es für mich am samstag für über eine woche in den urlaub geht, werde ich da wohl auch kaum zum schreiben kommen, also könnt ihr erst in ca. zwei wochen mit uploads rechnen. qwq
ich weiß, dass ich mega blöd (vor allem für mich selbst), weil die story gerade an nem punkt ankommt, wo ich am liebsten alles in einem ruck durchschreiben würde, aber ich kann gerade nicht viel gegen die äußeren umstände tun. ^^
aber die gute nachricht: gleich kommt noch ein kapitel. ;3
und jetzt hätte ich fast das wichtigste vergessen und was mich dazu motiviert hat, mich einfach hinzusetzen und an stos zu arbeiten... z w e i h u n d e r t t a u s e n d reads... eine zwei und f ü n f nullen... ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, außer dass das unfassbar viel ist und ich n i e m a l s im leben damit gerechnet hätte, dass meine geschichte so oft angeklickt wird, wirklich nicht.
vielenvielenvielvielenvielenvielvielenvielenvielvielen dank an jeden, der stockholm syndrome liest. ♡
xx fairy~
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stockholm syndrome • taekook
Fanfiction„Ich werd dir jetzt mal erklären, wie das hier ablaufen wird, Taehyung. Ich mag das Wort ‚Geisel' zwar nicht, aber genau das bist du. Du bist mein Druckmittel gegen deinen Vater... Und bis dieser meinen Forderungen nach kommt, wirst du tun, was ich...