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Taehyung hatte wirklich gehofft, dass Jimin nach Taes ganzer Kotzerei sein Wort halten würde und Taehyung sich irgendwo hinlegen und seine Ruhe haben könnte, aber leider hatte Yoongi den Jungen wieder in das Wohnzimmer gebracht, wo immer noch dieser verdammte Fernseher lief.

Und obwohl Yoongi dann zum Glück nicht bei ihm geblieben war, stand immer die Tür offen und so hatte immer irgendwer den Jungen vom Gang aus im Auge.

Taehyung lag allein auf einem der Sofas und nach ein paar Minuten war er ehrlich gesagt ziemlich froh, dass der Fernseher noch an war, denn auch wenn gerade ernsthaft die Wiederholung der Folge des K-Dramas, das sie vorhin erst gesehen hatten, lief, war dies zumindest ein bisschen Ablenkung.

Er wollte gar nicht daran denken, was er vorhin alles gesehen hatte... Diesen ganze Blut. Es brauchte nur den Gedanken daran und ihm wurde wieder kotzübel. Er hatte keine Ahnung, wie die anderen es aushielten sich nicht die ganze Zeit zu übergeben.

Außerdem war da noch diese Sache mit Daehyun... an die Taehyung noch weniger denken wollte, denn jedes Mal legte sich dabei ein unendlich schweres Gewicht um sein Herz und er hatte das Gefühl, als würde es unter dieser Last immer und immer wieder zerbrechen.

Schnell konzentrierte sich Taehyung wieder auf das Drama, weil er merkte, wie ihm langsam Tränen in die Augen schossen. Auch wenn er versuchte sich einzureden, dass dies von den extrem stark und unangenehm riechenden Dämpfen des Putzmittels kam, mit dem Hoseok gerade den Boden im Gang bearbeitete, um das Blut aus dem Parkett zu bekommen.

Es verging eine halbe Ewigkeit, in der Taehyung allein, aber doch immer unter Beobachtung war, bis Jungkook schließlich ins Wohnzimmer kam und hinter sich die Tür schloss. Seine Haare waren nass und seine Kleidung sauber, also musste er gerade geduscht haben. Von der Körperhaltung wirkte er ein bisschen angespannt, auch wenn Taehyung seiner Mimik keine richtige Regung ablesen konnte.

Ein bisschen unsicher schluckte Taehyung, weil er nicht wusste, was nun auf ihn zu kam und sah Jungkook von unten an, während dieser auf ihn zu kam und sich schließlich gemütlich auf die Lehne des Sofas setzte und Taehyungs schüchternen Blick erwiderte.

Doch anstatt das Wort zu erheben, sah Jungkook den Jüngeren einfach nur einige Augenblicke lang an und musterte ihn ohne irgendetwas zu sagen. Taehyung konnte nichts aus seinem Blick heraus lesen, was ihn deutlich nervös machte. Er wusste einfach nicht, was als nächstes passieren würde oder wie Jungkook zu ihm stand. Ob er Tae doch noch etwas antun würde? Es kam ihm wie eine Ewigkeit her vor, dass er während des Gewitters in Jungkooks Armen gelegen hatte.

"Du siehst fertig aus... Keine Sorge, du kannst gleich ins Bett gehen, es ist immer schon fast drei in der Nacht... Und der Tag war wirklich lang", meinte Jungkook irgendwann und erlaubte sich dann einmal tief durchzuatmen, wobei man ihm zum ersten Mal ansah, wie fertig er selbst auch sein musste.

Taehyung würde gerne fragen, was alles passiert war, seit er und Yoongi weg gefahren waren... aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er es vielleicht doch gar nicht wissen. Das ganze Blut, das er gesehen hatte, hatte ihm bereits gereicht. Trotzdem musste er immer wieder an die Wortfetzen denken, die er bisher aufgeschnappt hatte und die Unwissenheit machte ihm irgendwie zu schaffen. 

"Außerdem hoffe ich, dass es dich nicht stört, dass wir uns ein Schlafzimmer teilen müssen. Es gibt hier nämlich sonst nicht genug für acht Leute." 



stockholm syndrome • taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt