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  „Gut, dann mach mal schön brav deinen Mund für mich auf, Taehyung." 

Wie bitte?! Taehyung zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und sah zu Jungkook auf, der sich wiederum leicht von dem Schreibtisch abstieß und wieder direkt vor ihm stand. Taehyung starrte ihn einfach nur an und fragte sich, was dieser 'Befehl' nun sollte. Wollte sich Jungkook seine Zähne ansehen oder was? Oh Gott, was wenn er ihn mit irgendetwas vergiften wollte?!

Taehyung spielte mit dem Gedanken einfach nicht zu reagieren, aber aus Angst vor negativen Konsequenzen, öffnete er schließlich zögerlich den Mund, wobei seine Unterlippe ein bisschen zitterte, was Jungkook ganz genau beobachtete.

Der Schüler sah ängstlich zu dem Älteren auf und rechnete schon mit dem schlimmsten, doch Jungkook beugte sich bloß plötzlich vor und dann schob er Taehyung auch schon den Rest des Schokoriegels zwischen die Lippen. Es fühlte sich ganz schön unangenehm an, denn obwohl Jungkook schon einen Bissen von dem Riegel genommen hatte, war es immer noch viel zu viel für einen Bissen. Das Ende stieß sogar ein bisschen gegen Taehyungs Rachen, weswegen ihm augenblicklich etwas übel wurde.

Trotzdem traute er sich nicht einfach abzubeißen oder zu kauen, denn er war einfach viel zu überfordert von der ganzen Situation. Immerhin musste er hier jede Sekunde um sein Leben fürchten, oder? Vor ihm saß ein verdammter Mafia-Boss (falls Jungkooks Geschichte stimmte) oder ein waschechter Psycho (falls sie erfunden war) und Tae wusste nicht, welche der beiden Varianten schlimmer wäre.

"Komm schon, schau mich nicht so an, sondern iss, Baby. Das ist deine Belohnung, weil du bisher so brav warst", meinte Jungkook und schmunzelte dabei ein wenig, was aber nicht wirklich... freundlich aussah. Es war ein komischer Ausdruck, den Taehyung nicht richtig deuten konnte, auch wenn er zugeben musste, dass Jungkook in diesem Moment wieder besonders gut aussah... Mit seinen schwarzen Haaren, den gekäuselten, hübschen Lippen und dem Glitzern in den Augen...

Aber warte, hatte er Taehyung gerade Baby genannt? Was sollte das denn jetzt? Taehyung hätte gerne nachgefragt, doch offensichtlich war sein Mund gerade voll, mal ganz davon abgesehen dass er sich am Ende wohl sowieso nie trauen würde. Also begann er einfach zaghaft den Schokoriegel zu kauen, wofür er sich allerdings zuerst nur eine und dann auch schon die andere Hand vor den Mund halten musste, weil es einfach zu viel war und er den Mund beim Kauen öffnen musste, um nicht zu ertsticken. Und er wollte Jungkook diesen unappetitlichen Anblick gerne ersparen.

Als er fertig gekaut und endlich geschluckt hatte, was eine ganze Weile gedauert hatte, sah Taehyung wieder nach unten in seinen Schoß, doch dann meinte Jungkook auch schon, dass es "langsam Zeit wird Taehyung in sein Zimmer zu verfrachten", weswegen die beiden auch schon Jungkooks Büro verließen.

Wie erwartet warteten Yoongi und Namjoon vor der Tür, außerdem hatte sich mittlerweile auch der Fahrer von vorher zu ihnen gesellt - wenn sich Taehyung nicht täuschte lauetet dessen Name Jimin, aber er war sich nicht sicher. Erst jetzt bemerkte Taehyung, dass alle drei seiner Entführer blond gefärbte Haare hatten - der Fahrer hatte hellblondes Haar, Namjoons ging eher etwas ins orange und Yoongis Haar war so stark gebleicht, dass es richtig weiß war. 

Eigentlich sah es ziemlich cool an den drei aus und irgendwie wirkten sie damit fast schon wie K-Pop-Idols, doch leider wusste Taehyung, dass die drei gefährliche Mafia-Mitglieder waren, mit denen er lieber nicht spaßte. Er wusste zwar noch nicht, zu was sie alles fähig waren, aber er hatte keine Lust es am eigenen Leib zu erfahren.

"Jimin, bring Taehyung ins grüne Zimmer und sperr ihn dort ein", befahl Jungkook sofort und nur einen Moment wurde Taehyung schon von dem Angesprochenen am Oberarm gepackt. Anscheinend hatte sich Tae bei dem Namen doch nicht geirrt.

"Und ihr zwei kommt mit, wir gehen zu Jin. Am Weg könnt ihr mir einen Bericht von der Aktion erstatten", fuhr Jungkook fort und deutete dabei kurz auf Yoongi und Namjoon.

Jimin zog Taehyung schon in die eine Richtung des Ganges, während die anderen in die genau entgegen gesetzte Richtung liefen.


stockholm syndrome • taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt