JUNGKOOK
"Schon was gefunden, Hyung?", fragte ich Jin und sah über dessen breite Schultern auf einen der drei Bildschirme, die an seinen PC angeschlossen waren. Vor ein paar Minuten hatte ich Seokjin Taehyungs Handy ausgehändigt und mein Hyung untersuchte es nun auf alles mögliche. Ich hatte zwar vorhin schon mal ein bisschen durch Taehyungs iPhone geschaut, aber ich war nun wirklich kein Profi, wenn es um Technik ging.
Neben mir standen Namjoon und Yoongi, die sich ein bisschen langweilten, während Jin irgendwelche unverständlichen Codes in seinen PC eintippte. Sonderlich spannend fand ich es zwar auch nicht, aber ich wollte unbedingt dabei sein, falls Jin etwas Spannendes fand. Es war immer gut, wenn wir etwas gegen Taehyungs Vater in der Hand hatten, immerhin war er mein Erzfeind, seitdem er meinen Vater hatte umbringen lassen.
Hatte ich schon erwähnt, dass damals Taehyungs älterer Bruder Baekhyun den Verrat ausgeführt hatte, bei dem mein Vater sein Leben hatte geben müssen? Nein? Aber so war es und deswegen hasste ich Kim Seunghyun, Baekyhun und eigentlich sollte ich auch Taehyung hassen. Als ich angeordert hatten, dass wir ihn heute entführen würden, war ich mir sicher gewesen, dass ich ihn heute noch töten würde. Ich war nicht grausam, aber ich fand einen Kopfschuss angemessen, um meinen Vater zu rächen und meiner Familie wieder mehr Respekt zu verschaffen.
Aber als ich Taehyung dann heute zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sich mein Plan schlagartig geändert. Irgendetwas in meinem Inneren hatte mir gesagt, dass ich ihn vorerst noch behalten sollte. Vielleicht würde er wirklich am Leben bleiben, wenn sein Vater dafür tat, was ich ihm sagte... Mal sehen. Auch wenn ich noch nicht ganz davon überzeugt war, ob der Kleine wirklich so unschuldig war, wie er tat. Immerhin wusste ich nur zu gut, dass auch sein Bruder Baekyhun ein absolut unschuldiges Engelgesicht hatte und dann hatte er hinterlistig meinen Vater ermordet. Vielleicht schlummerte so etwas ja auch in Taehyung. Ich würde es noch heraus finden.
Aber bisher hatte alles darauf hingewiesen, dass er wirklich unschuldig war... Jeden meiner Test hatte er bestanden, denn natürlich hatte ich mit jedem Wort und jeder Geste ein gewisses Ziel verfolgt... Ich wollte seinen Reaktionen testen und sehen wie er auf unterschiedliche Dinge reagierte... Aber gut, ich gebe ja zu, dass ich ein paar Dinge nur getan hab, um ihn ein bisschen zu provozieren... Denn Taehyung war schon ziemlich süß, obwohl er diese tiefere Stimme hat...
Aber ich schweifte ab.
"Nein, bisher hab ich noch keine verschlüsselten Daten gefunden... Nur eine Ortungs-Software, die in einer Taschenrechner-App versteckt war, aber du weißt ja dass solche Daten nicht durch mein System kommen", antwortete Seokjin mir schließlich konzentriert und sah dabei nicht einmal von seinem Bildschrim ab.
Ich nickte daraufhin nur zufrieden und grinste ein bisschen in mich herein, wenn ich mir vorstellte, wie Kim Seunghyun versuchte seinen Sohn zu orten, doch kein Signal fand. Denn über das gesamte Grundstück meines Anwesens lag ein Stör-Sensor, der verhinderte, dass sämtliche Signale herein oder hinaus konnten, außer ich (oder einer meiner Männer) genehmigten diese.
Wen ich mit "meine Männer" meinte? Es gab zwar viele Männer, die für mich arbeiteten, doch wirklich vertrauen tat ich nur meiner Top 5, die aus Yoongi, Namjoon, Jimin, Hoseok und Seokjin bestand. Jedem von ihnen würde ich ohne zu zögern mein Leben anvertrauen und Yoongi war sogar meine rechte Hand.
Wenn man gerade vom Teufel spricht, dachte ich mir, als die Tür zu Seokjins Büro aufgerissen wurde und Jimin herein trat. Jetzt waren alle meine Männer, die ich sogar in meiner Villa leben ließ, weil ich sie immer um mich haben wollte, in einem Raum versammelte. Nur Hoseok fehlte, doch dieser kümmerte sich noch um diese Drecksratte Chanyeol, welcher damals mitgeholfen hatte meinen Vater zu töten. Am liebsten hätte ich Hoseok befohlen dieses Arschloch einfach zu töten, doch dann hatte ich einen besseren Plan. Sie würden ihn ein bisschen foltern, versuchen Informationen aus ihm heraus zu quetschen und ihn dann zu Kim Seunghyun schicken, um diesen mitzuteilen, dass ich Taehyung in meiner Gewalt hatte.
"Jungkook", begann Jimin schließlich mit seiner hellen Stimme und sah mich ernst an. "Egal, was du mit Taehyung vor hast... Er ist viel zu jung dafür. Außerdem... falls wir ihn wirklich zurück geben, sollte er unbeschadet sein. Und so wie ich dich kenne, wird er dies nicht sein, wenn du mit ihm fertig bist."
"Ich hab nichts vor, Jimin... Gehört alles zu meinem Plan", erwiderte ich ihm bloß und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, während ich beiläufig mit den Schultern zuckte. Natürlich gehörte es eigentlich nicht zu meinem Plan Kim Seungyhuns Sohn flach zu legen, aber ich hatte jetzt einfach keine Lust auf Jimins Generve. "Zu dem Plan, in den ich euch jetzt einweihen werde", fügte ich dann noch etwas lauter hinzu, damit mir alle ihre Aufmerksamkeit schenken.
Ich richtete mich etwas auf und versuchte mein Grinsen etwas zu unterdrücken.
"Wir werden wieder die 'Guter Cop - Böser Cop'-Nummer benutzen, um an Infos zu kommen", meinte ich, woraufhin alle nickten. Wir machten das meistens, um Geiseln zum Sprechen zu bringen. Während der böse Cop die Geisel verängstigt und unter Druck setzt, versucht der gute Cop währenddessen das Vertrauen der Geisel zu gewinnen und so zu tun als wäre er ein Freund für ihn, nur um an die geforderten Informationen zu gelangen.
"Allerdings werde ich dieses mal der gute Cop sein."
Es war nur ein Spiel, aber zum ersten Mal seit Wochen hatte ich wieder richtig Lust darauf.
Hey guys! <3
Ühm... Ich weiß zwar nicht, wie das auf einmal passiert ist, aber ich hab ohne nachzudenken einfach mal in der ersten Person geschrieben. :'D Obwohl ich seit drei Jahren (!) in denen ich relativ intensiv schreibe, sonst IMMER nur in der dritten Person geschrieben habe... ups?
Egal, ich hoffe es gefällt euch trotzdem und dass ihr Jungkooks Sicht spannend fandet. ;3
Ich wollte zwar ursprünglich alles aus Taes Sicht schreiben, aber ich hatte ein bisschen Angst, dass man aus seinen unschuldigen Augen heraus nicht alle Zusammenhänge verstehen könnte? Weil Tae ja auch nichts versteht, weil er viel zu pure und precious ist?
Ich denke ich werde jetzt immer mal wieder wechseln und mal sehen, ob mein Unterbewusstsein bei der ersten Person bleibt. :'D
xx fairy <3
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stockholm syndrome • taekook
Fanfiction„Ich werd dir jetzt mal erklären, wie das hier ablaufen wird, Taehyung. Ich mag das Wort ‚Geisel' zwar nicht, aber genau das bist du. Du bist mein Druckmittel gegen deinen Vater... Und bis dieser meinen Forderungen nach kommt, wirst du tun, was ich...