Warmes Wasser prasselte auf Taehyung nieder und er war sich nicht sicher, ob er die Dusche nun genießen oder sich möglichst beeilen sollte. Einerseits würde er gerade nichts lieber tun, als sich ein bisschen zu entspannen und runter zu kommen, nach allem was ihm nun passiert war und was ihm angetan wurde, doch andererseits fühlte er sich hier nicht sicher. Zwar hatte er das Gästebad von Innen abgesperrt, trotzdem füchtete er, dass jeden Moment irgendwer die Tür aufbrechen könnte... Und dann würde diese Person ihn nackt sehen.
Taehyung schluckte unwohl bei diesem Gedanken und wusch sich schnell seine Haare und schäumte dann seinen Körper mit Duschgel ein, um den ganzen Angstschweiß von sich zu waschen. Die Pflegeprodukte rochen ziemlich gut nach Vanille und Kokos, eine Kombination, die Tae liebte, auch wenn es nicht gerade männlich roch, aber viele Gedanken konnte er sich darum nicht machen.
Schnell spülte er sich ab und verließ dann auch schon die große Dusche, wo er sich dann mit einem flauschigen Handtuch abtrocknete. Sein Blick fiel dabei in den großen Spiegel vor sich und Taehyung musste zugeben, dass er scheiße aussah. Man sah ihm einfach an, wie elend er sich fühlte, seine Augen wirkten müde und traurig, waren rot umrandet und auch seine Nase war noch leicht gerötet vom ganzen Weinen. Und natürlich sah man an dem roten Fleck an seiner Wange, dass er geschlagen worden war. Ob er diese ganze Tortur überleben würde?
Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken und dann ertönte auch schon Jungkooks Stimme.
"Taehyung, bist du fertig? Mach die Tür auf. Jetzt."
Sofort bekam Taehyung leichte Panik. Er war noch nicht fertig. Er musste sich noch fertig abtrocknen, seine Haare föhnen und eingecremt hatte er sich auch noch nicht. Ganz zu schweigen, dass er noch nackt war.
"Gleich!", rief er also gestresst und trocknete sich in Lichtgeschwindigket fertig ab, ehe er auch schon begann den kleinen Schrank nach einer Gesichtscreme zu durchsuchen, er fand allerdings nur irgedeine Feuchtigkeistescreme, aber das würde schon reichen.
"Taehyung...", erklang allerdings auf einmal wieder Jungkooks Stimme von der anderen Seite der verschlossenen Tür und er klang offensichtlich wütend. "Ich sagte, dass du die Tür jetzt öffnen sollst."
Sofort schlug Taes Stress in Angst um, denn er wollte diese Tür nicht öffnen, solange er noch nichts an hatte... Aber als Jungkook zwei Mal an die Tür hämmerte, schlang er sich einfach das Handtuch um die Hüften und schloss geschwind die Tür auf. Allerdings öffnete er sie nur ein kleines bisschen und steckte seinen Kopf durch, darauf achtend, dass Jungkook und jeder andere, der draußen am Gang sein könnte, seinen nackten Oberkörper nicht sah.
"Dürfte ich... mich noch schnell eincremen und anziehen, J-jungkook-ssi? Und vielleicht meine Haare föhnen? Ähm... Sir?", fragte er etwas schüchtern und mal wieder wusste er nicht so recht, wie er seine Entführer ansprechen sollte.
Doch Jungkook achtete gar nicht wirklich auf das Gesagte, sondern drückte einfach die Tür auf, wodurch Taehyung nach hinten stolperte. Er beobachtete geschockt und mit weit aufgerissenen Augen, wie Jungkook einfach das Gästebad betrat. Sofort griff Taehyung nach seinem T-Shirt, das er vorhin einfach achtlos auf den Badewannenrand geworfen hatt, und hielt sich dieses vor den Oberkörper, um sich irgendwie weiter zu bedecken.
"Die alten Sachen trägst du mir nicht noch mal...", meinte Jungkook schließlich und ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er Taehyung genau beobachtete. "Die sind total durchgeschwitzt, außerdem hast du sie nicht mal über Nacht ausgezogen, oder? Du kannst von mir aus frische Klamotten von mir haben... Und jetzt creme dich schnell ein, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Deine Haare werden dann schon Luft trocknen..."
Taehyung war vollkommen überfordert mit der ganzen Situation und er fühlte sich von Jungkook und dessen Starren regelrecht bedroht. Er wollte seine Ruhe haben, wenn er sich frisch machte, aber das konnte er jetzt vergessen... Also nickte er bloß unsicher und gab ein kleines Seufzen von sich, als er das T-Shirt wieder sinken ließ, auch wenn es ihm wahnsinnig unangenehm war, dass Jungkook ihn nun nur in ein Handtuch gewickelt sah...
Also drehte er sich von dem Schwarzhaarigen weg und cremte sich schnell sein Gesicht und seinen Hals ein. Normalerweise würde er sich ja am ganzen Körper eincremen, aber er wollte sich so schnell wie möglich wieder anziehen können, außerdem würde er sich ganz sicher nicht bücken, um seine Beine zucremen, wenn er nur ein Handtuch trug...
Als er damit dann fertig war, musste er feststellen, dass Jungkook ihn immer noch beobachtete, auch wenn ihn das nicht sonderlich überraschte, obwohl es ihm unangenehm war.
Ein paar Minuten später standen sie dann auch schon in Jungkooks begehbaren Kleiderschrank, wo der Ältere Taehyung ein paar Klamotten raus gesucht hatte, die ihm "halbwegs passen" sollten. Der Junge bedankte sich höflich, als Jungkook ihm diese schließlich übergab.
"Ich geh dann mal in mein Zimmer und zieh mich an...", murmelte Taehyung dann und sah wie die meiste Zeit in Richtung des Bodens, weil es ihm irgendwie unangenehm war Jungkook in die Augen zu blicken, wenn er selbst kaum was an hatte.
"Taehyung, ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich nicht den ganzen Tag Zeit habe... Also zieh dich einfach hier um, dann können wir auch gleich danach reden."
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stockholm syndrome • taekook
Fanfiction„Ich werd dir jetzt mal erklären, wie das hier ablaufen wird, Taehyung. Ich mag das Wort ‚Geisel' zwar nicht, aber genau das bist du. Du bist mein Druckmittel gegen deinen Vater... Und bis dieser meinen Forderungen nach kommt, wirst du tun, was ich...